Nationalpark
Wandertag im Yosemite NP
23/09/11 19:29 Abgelegt in: California

Foto: Wanderung in der Bergwelt des Yosemite NP
Um 10 nach 6 Uhr stehen wir auf - heute haben wir wieder viel vor - und zwar zu Fuß. Mit dem Auto fahren wir nur das kurze Stück bis in den Yosemite NP (hin und zurück 45 km). Dort stellen wir unser Schätzchen auf dem großen Visitor-Parkplatz ab. Was wir heute nicht zu Fuß machen, erledigen wir mit einem der Hybrid-Shuttle-Busse.
Zunächst trollen wir - wie bewährt - zum Visitor Center, das aber erst in einer Stunde, nämlich um 9, öffnet. So schnappen wir uns eines dieser sehr informativen Heftchen, die man themenbezogen in allen Parks bekommt und machen uns auf eine einstündige Wanderung durch „Cook’s Meadow“. Wir der Name schon sagt handelt es sich um eine Wiesenlandschaft am Talgrund - die rechts und links steil aufragenden Felswände strahlen in der Morgensonne um die Wette. Diesen Trail hatten wir ohnehin auf unserem Zettel - mit dem Heftchen wird es aber auch inhaltlich richtig spannend. An 10 Stationen erfahren wir allerhand über den Wandel des Tals im Laufe der Zeit und die menschlichen Einflüsse, die zum Handeln zwingen. Daraus abgeleitet wird schließlich die Strategie zum Schutz des Nationalparks für nachfolgende Generationen. Unmittelbar nachdem die ersten Siedler die auch hier seit wahrscheinlich 8.000 Jahren beheimateten Indianer vertrieben hatten, wurde das Tal um die Jahrhundertwende (also vor gut Hundert Jahren) für den Tourismus erschlossen. Hierzu hatten wir gestern schon einiges beim Ranger-Walk erfahren. Die frühen Tourismuspioniere haben nämlich alles getan, die Bären zur Schau zu stellen. So gab es z.B. regelmäßige Show-Fütterungen, was sich nachhaltig rächte. Heute versucht man alles, den Bären klar zu machen, dass wir und unsere Kalorienbomben an Nahrung nichts mit ihrem natürlichen Lebenskreislauf zu tun haben. Das klappt hier offensichtlich immer besser; es gibt aber auch vielfältige sinnvolle Auflagen für den Umgang mit Lebensmitteln hier im Tal. Hierzu gerne mündlich mehr.
Wir schieben ein kurzes Telefonat mit Aurelia ein, denn die hat heute Geburtstag. Dann sind wir schon wieder am Visitor-Center und lassen uns eine schöne Wanderung empfehlen. Auf dem Weg dorthin machen wir noch bei einigen Ständen halt. Es ist die große Aufräumwoche im Tal, bevor der erste Schnee bald den hier (kaum sichtbaren) Müll zudeckt. Auch das Müllproblem haben sie hier sehr gut im Griff, was aber eine Nebenfolge des abgestimmten Bärenumgangs ist. Dennoch melden sich hunderte Freiwillige, die für einige Stunden beim Aufräumen helfen. Fast wären wir auch dabei gewesen. Wir spenden aber für die Kinder- und Jugendausbildung und bekommen dafür selbst gebackenes und Kaffee - Frühstück gerettet.
Nun starten wir auf den schweißtreibenden „Upper Yosemite Falls Trail“, der uns in gut 1,5 Stunden steilem Bergaufmarsch an den Fuß des oberen Wasserfalls bringt. Die Aussicht hier und unterwegs (s. Foto) ist atemberaubend - der Weg auch: sehr, sehr steil, sehr, sehr stufig, sehr, sehr dünne Luft, sehr, sehr wenige Leute, sehr, sehr schön ... Es ist ja nicht nur die schöne Ausicht, die hier reizt. Auch die Tierwelt ist so anders als bei uns. Es besteht ja immer die Möglichkeit, das ein Coyote, ein Bär, Wolf oder Mountain-Lion (Cougar, Puma, Panther) auftaucht. Letzteren hat man hier kürzlich gesichtet und nun weist ein ausführliches Informationsblatt am Trailhead darauf hin, wie man sich im Falle einer Begegnung verhalten soll. Haben wir fotografiert. Letzter Satz: wenn alle Bemühungen, ihn zu vertreiben, erfolglos sind und er tatsächlich angreifen sollte: „FIGHT BACK!“
Nach rund 3 Stunden sind wir ohne Löwenbegegnung wieder am Talgrund und kehren kurz in der Yosemite Lodge ein, um 2 kleine Fläschchen eisgekühlten Weißwein zu erstehen. Sehr, sehr lecker - das haben wir uns verdient und Auto fahren müssen wir ja zunächst nicht. Um uns herum springen die allgegenwärtigen Squirrels (Streifenhörnchen). Den „Lower Yosemite Falls Trail“ nehmen wir nun mal so mit; hier stapfen auch alle Teilnehmer von Kaffeefahrten herum, denn der ist recht flach und - wie ganz oft hier - auch für Rollstuhlfahrer etc. hergerichtet.
Es geht nun auf 15 Uhr und wir schauen kurz am Auto vorbei: Jacke abladen, brauchen wir nicht mehr, leere Wasserflaschen weg, volle wieder in den Rucksack. Und weiter geht es:
Ein Shuttle Bus bringt uns an den Talschluss; hier beginnt der Trail zum Mirror-Lake. Dass der „Spiegelsee“ seinem Namen gerecht wird, zeigen einige ausgewählte Fotos im Album.
Nach den vielen Erlebnissen und Eindrücken der letzten Wochen war das ein absolut würdiger Abschluss. Mit dem grünen ganrd Teton NP und Yellowstone NP fing alles an. Hier schließt sich nun der Kreis. Keines der atemberaubenden Örtchen unserer Reise wollen wir missen. Nun schauen wir gespannt auf eine weitere Weltstadt: San Francisco, wir kommen. Der Soundtrack für die Anfahrt aus den bekannten „San-Francisco- und California-Klassikern“ ist auch schon erstellt. Es kann losgehen.
Nun sind wir aber fix und alle, die Füße tun weh und nach gut 10 Stunden und rd. 20 gewanderten Kilometern, viele davon im steilen Gelände, sind wir wieder im Zimmer. Da wir morgen Abend unser Auto abgeben müssen (mir bricht es jetzt schon das Herz), nehmen wir so ziemlich alles mit aufs Zimmer, was wir in den letzten Wochen im Auto gehabt und z.T. auch gelagert haben. Spätestens morgen früh packen wir unsere Koffer so, dass wir morgen in SF schnell im Hotel einchecken können und dann noch den Resttag mit dem Auto in San Francisco herumdüsen können. Dann können wir es abends bei Alamo abgeben und ohne weiteres Gepäck in der City bleiben.
Unsere Beine sind vom Wandern so dermaßen dreckig, dass wir als erstes mal unter die Doppeldusche springen. Hatten wir bisher auch noch nie: Eine große Duschkabine mit 2 Duschen. Dann wandern die Reste der Pizza von gestern Abend in die Mikrowelle, Pizzataste (!) gedrückt - fertig. Schmeckt immer noch prima. Nun macht Gabi ein Spätnachmittagsschläfchen und ich mache das Tagebuch klar. Vielleicht geht es gleich nochmal in unser Zimmerjacuzzi, danach schläfst du wie ein Stein ...
Half Dome und El Capitain
22/09/11 22:00 Abgelegt in: California

Foto: Blick auf den „Half Dome“ im Yosemite NP
Heiner hat sich bei Skype angemeldet und ist online! Klasse. Gleich nach dem Aufstehen skypen wir zuerst mit Birgit und Johanna und dann lange mit Heiner, Margret und Christian. Das war richtig schön!
Wir tanken (zum letzten mal?) und fangen den obligatorischen Coffee to go ein. Dann geht es schon auf den Highway und knapp zwei Stunden später halten wir an einem kleinen See mit General Store namens Fish camp an. Dort beschaffen wir uns ein leckeres, frisches Sandwich und frühstücken quasi mit Blick auf den Eingang des Yosemite NP.
Gabi unterhält sich mit einem älteren amerikanischen Ehepaar (die wir später am Tunnel View nochmal wieder treffen). Die beiden schwärmen in höchsten Tönen vom Yosemite - na schauen wir mal. Die Entscheidung, ob wir uns nach dem gestrigen Supertag auch noch die Mariposa Grove ansehen, wird uns abgenommen. Die Rangerinnen bitten darum, den Shuttle-Bus zu nutzen - sehr viele Leute und Autos bei den Riesen-Sequoias. Da dieser Teil des Parkes hauptsächlich denen empfohlen wird, die den Sequoia NP nicht besuchen konnten, verzichten wir darauf. Es gibt hier nichts zu sehen, was wir gestern noch nicht hatten

Statt dessen fahren wir ganz gemütlich die kurvenreiche Strecke zum Glacier Point hinauf. Von hier und einigen Punkten auf der Strecke haben wir einen fantastischen Blick auf den Halfdome, jenen Berg, dessen eine Seite abgebrochen und verschwunden zu sein scheint. Wir laufen viel umher, essen Eis und lassen es uns gut gehen. Dann fahren wir hinunter ins Yosemite Village (Talgrund) und halten auf dem Weg noch am „Tunnel View“ an. Von hier sieht man zwei der schroffen Berge des Yosemite: Half Dome und El Capitain. Wer z.B. Jon Krakauers „In eisige Höhen“ gelesen hat, wird wissen, dass hier die weltweite Kletterelite die größten Herausforderungen findet und meistert. Atemberaubend, diese Abbrüche und steilen Flanken! Hier treffen wir auch das amerikanische Paar wieder. Wir plauschen und lachen. Als ich erfahre, dass die beiden aus San Francisco kommen löchere ich sie mit einigen Fragen zum Aufenthalt am Wochenende. Abschließend entschuldige ich mich dafür, dass ich die beiden so ausfrage, schließlich seien sie ja in Ferien. Seine Antwort ist umwerfend: „It doesn’t matter - we’re not on holidays - we live here!“ „Oh, very nice, I’ll never forgett this and write it in my diary: We live here - this bear over there is my neighbour ...“ Die beiden kriegen sich nicht mehr ein vor Lachen - ist ja auch eine Unverschämtheit, diese Traumlandschaft als seine Heimat zu bezeichnen ...

Um 3 Uhr gibt es am Lone Pine Campground einen Ranger-Walk zum Thema „Bears“. nach unserem Erlebnis des Vortages wollen wir uns das nicht entgehen lassen. Gute Entscheidung! 1 1/2 Stunden informiert iuns ein Ranger über alles, was man über Bären und den Umgang mit ihnen im Wandel der Zeit wissen muss. Dabei zeigt er uns ganz viele interessante Stellen und erklärt ausführlich, dass Bären derzeit kaum zu treffen sind. ich erzähle von unseren beiden Bärenbegegnungen des Vortages und der Neid aller Anwesenden ist uns gewiss

Unser Quartier für die nächsten beiden Nächte ist die Yosemite View Lodge, die wir schon von zu Hause aus vorgebucht haben. Sie ist die dem Park nächstgelegene Unterkunft (nach dem Rangervortrag hätten wir auch gegen Camping im Park mal nichts einzuwenden). Schlechte Nachricht: keine Infrastruktur ringsumher, deshalb WiFi nur gegen Bezahlung in der Lobby. Schade. Gute Nachricht: kostenloses Upgrade auf eine bessere Zimmerkategorie. Kings-Riesensuite mit kompletter Küchenzeile, großem Bad und: Riesenbadewanne mit Jacuzzi etc. im Schlafzimmer. Die werden wir nun benutzen, der Rotwein steht schon bereit, das Wasser ist eingelassen. Puh, die zwei mittleren amerikanischen Pizzen zum Abendessen waren definitiv zu viel, die sind sehr lecker, haben es aber in sich. Im Kühlschrank stehen die Reste für morgen. Gute Nacht!
Der Yosemite NP im Internet: http://www.nps.gov/yose/index.htm
Bären im Jurrasic Park
21/09/11 22:52 Abgelegt in: California

Foto: Der Wald mit den Riesenbäumen - Sequoia NP
Unser „Zusatztag“, außerhalb jeder Planung, beginnt sehr entspannt. Endlich funktioniert das WiFi und ich kann die Tagebucheinträge der letzten Tage hochladen sowie die gesamten Fotos verorten - gutes Gefühl, wieder „auf Stand“ zu sein.
Für unsere Verhältnisse recht spät, so gegen halb neun, reisen wir ab - Bakersfield war nur Durchgangsstation. Unser Ziel heißt heute: Sequoia NP. Der liegt rund 2 Autostunden entfernt nordöstlich von Bakersfield. Unser Eindruck von gestern bestätigt sich: Kalifornien ist hier stark landwirtschaftlich geprägt. Obstplantage allerorten, Kühe bis zum Horizont, oft aber auch in Reih und Glied aufgestallt. Am Parkeingang orientieren wir uns wieder zuerst Richtung Visitor Center. Gut so: wegen Bauarbeiten auf der zentralen Parkstrasse kann man einen ganzen Streckenabschnitt nur stündlich passieren. Die Rangerin rät uns, sofort loszufahren. Es sind noch 45 Minuten, bis wir an der Baustelle sind. In dieser Zeit müssen wir auf eine Höhe von über 2.000 m hinauffahren - Serpentinen, da sind wir wieder. So gelingt es uns, die Passage der Baustelle mit den anderen wartenden Autos um 12 Uhr zu absolvieren.
Kurze Zeit später tauchen am Straßenrand die ersten Riesenbäume auf. Wahre Giganten! Sie sind nicht ganz so hoch wie die Redwoods an der Westküste, dafür aber in der Kombination Durchmesser und Höhe (also vom Volumen her) die Weltmeister der Monsterbäume. Wir kommen uns vor wie im Jurrasic Park - mit staunenden Blicken und offenen Mündern bewundern wir diese unvorstellbar mächtigen Lebewesen. Bei den „Four Guardsmen“ mache ich die ersten Fotos; wenn Autos vorbeifahren, wird die Größe erst richtig deutlich. Dann fahren wir zum Museum, um uns nach weiterem zu erkundigen. Dort treffe ich einen Ranger, der mir von Bärensichtungen heute Vormittag am „Big Tree Trail“ berichtet. Klasse, der stand eh auf unserem Programm - so richtig glauben wollen wir es aber nicht, dass hier tatsächlich eine Chance auf Bärenbegegnungen besteht. Der Ranger bestätigt aber, das dies hier völlig normal sei. Im Radio habe man heute morgen vermeldet, dass eine Mutter mit zwei Jungen dabei sei, ein Wild zu verspeisen; falls wir das aus der Nähe mitkriegen würden, sei Vorsicht angezeigt. Aber hallo, das ist uns klar ...
Ihr glaubt es kaum: ich mache das erste Foto von so einem Monsterbaum am Bíg Tree Trail, da zappelt Gabi plötzlich wild und fuchtelt mit den Armen. Zeichen erkannt - ich soll kommen und zwar schnell, es ist was los. Richtig: ein Schwarzbär klettert wenige Meter weiter in einen Baum und kommt gleich wieder runter. Ich glaub es nicht, schieße aber schnell einige Fotos, zur „Sicherheit“ auf Automatik (wegen der schlechten Lichtverhältnisse im Unterholz und Sorge vor Bewegungsunschärfe). keine gute Idee, wie sich später herausstellt, denn ich habe lauter Fotos von superscharfen Zweigen mit etwas unscharfem Bären im Hintergrund. da ich so was nie ausschießen kann und „Nummer Sicher“ auch heißt, sich niemals ganz auf die Automatik zu verlassen, schalte ich nach einiger Zeit wieder auf das Normalprogramm um - super Idee. „Nach einiger zeit“ schreibe ich? Ja: es handelt sich um einen jungen Bären und der ist so damit beschäftigt, zu fressen, dass er mich links liegen lässt. Gut so. Wir sind fast 20 Minuten „zusammen“ und ich komme ihm bis auf 5 Meter nahe. Noch näher wäre noch schöner, aber wir sind ja gewarnt. Außerdem wissen wir nicht, wo Mama ist.
Wir setzten schließlich unseren Weg fort und machen einige andere Wanderer auf diese gute Chance, einen Schwarzbären nahe vor die Linse zu bekommen, aufmerksam. Wir selber staunen weiter über diesen Traumwald. Zwischen ganz „normal großen“ Bäumen ragen immer wieder diese unglaublich umfangreichen Sequoias auf. Diese wachsen nur in dieser Höhe über 2.000 m.
Anschließend fahren wir zunächst zum „Tunnel Log“, einem abgestorbenen, quer liegenden Baum, durch dessen Stamm man mit dem Auto fahren kann. Dann geht es zum „Moro Rock“, einem abgeschliffenen Berggipfel, den wir schon morgens vom Tal aus gesehen hatten. Schweißtreibende Sache: 400 Stufen geht es hoch bis zum ausgesetzten Gipfel mit super Fernsicht.
Nun steht der größte Baum der Welt auf dem Programm: 2.500 Jahre alt, Stammdurchmesser 11 m.
Auf dem Weg zum Parkplatz steigt Gabi plötzlich in die Eisen: der nächste Bär und diesmal ein großer! Er ist weit an einem Baum hinauf geklettert und hat sich etwas leckeres zu essen dort oben geholt. Unwahrscheinlich flink klettert er wieder hinab und beginnt zu schlemmen. Das ist doch einige Meter weit entfernt unten am Hang - uns ist dieser Sicherheitsabstand aber sehr recht.
Das besondere am „General Sherman Tree“: der Stammdurchmesser der Basis setzt sich lange nach oben fort. Damit hat er das größte Volumen (1.487 cbm, Gewicht: 1.286 Tonnen, Umfang 31 Meter). Wirklich sehr beeindruckend!
Wir wandern zurück zum Wagen und fragen das Navi mal, wie weit wird denn noch zu fahren haben bis Fresno, dem nächsten Etappenziel. Knapp 2 Stunden - das liegt vor allem daran, dass wir erst mal wieder kilometerweit Serpentinen hinunter fahren müssen. Ein Besuch des Kings Canyon NP mit weiteren Bäumen entfällt daher, obwohl er auf unserem Weg liegt. Wir haben aber genug gesehen - es war ein sehr erlebnisreicher Tag und um 18:10 Uhr sind wir am Motel, dem Travel Inn. Sehr günstig: 40 $ mit Rabattcoupon fürs riesige Zimmer.
Nach einer Pause und einer belebenden Dusche fahren wir mal drauflos - irgendwo muss es doch auch was zu essen geben; den McDonalds nebenan ignorieren wir einfach. Tatsächlich erreichen wir nach 3 km so etwas wie die Downtown mit einigen Restaurants. Wir entscheiden uns für den „The Million Elephant“ - passt zum Bärentag. Dort gibt es ausgezeichnete Thaiküche und gut gesättigt fahren wir zurück, um diesen schönen Tag zu beschließen. Heiner ist nun auch bei Skype - hofffentlich können wir bald mal videofonieren. Vater und Mutter sind schon wieder munter und wir quatschen eine halbe Stunde. Nun ist auch der Tagebucheintrag fertig, mal sehen, ob wir noch einige Fotos hochladen können.
Morgen geht es für 2 Tage in den Yosemite NP, dann schon nach San Francisco.
Der Sequoia NP im Internet: http://www.nps.gov/seki/index.htm
Durch das Tal des Todes ...
20/09/11 23:14 Abgelegt in: California | Nevada

Foto: Badwater Basin im Death Valley NP
Wir sind in Kalifornien angekommen! Heute Morgen ging es los; wir ließen Las Vegas hinter uns. Die Stadt hat uns anfangs total geschockt. Inzwischen haben wir aber verstanden, dass man sich auf diese völlig durchgeknallte, verrückte, aber auch fasziierende Stadt einlassen muss. Das geht sicher nicht in den ersten 5 Minuten - zumindest für uns nicht. Dennoch gibt es hier noch viel zu entdecken und wir werden bestimmt wieder kommen in diese irre Parallelgalaxie. Für uns ist klar, dass wir das riesige Angebot nur Häppchenweise genießen wollen - aber auch können. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit dir - und dann nehmen wir deinen Casinos bestimmt noch ein paar Dollar mehr ab

Über Pahrump - wo wir beim McDonalds-Frühstück mit Vater und Mutter skypen - kommen wir in den Death Valley NP. Es ist eine Fahrt nach unserem Geschmack: es geht auf und ab, lange Strecken geradeaus bis zum Horizont, dann wieder extrem kurvig rauf und runter - tendenziell aber zunächst herunter. Einen gute Gelegenheit, mal wieder das Album „Wish You Were Here“ von Pink Floyd zu hören. „Shine on you crazy diamond“ passt super zur Stimmung. Am Zabriskie Point gibt es erste tolle Aussichten. Überall wird davor gewarnt, die vielen Gefahren nicht zu unterschätzen - insbesondere die Hitze. Erstmals haben wir heute Morgen unsere Styroporbox mit viel Eis gefüllt - so bleibt unser Wasservorrat schön kühl.
Wir dringen noch tiefer ein, passieren die Meereshöhe und orientieren uns Richtung „Badwater Basin“. Dann erreichen wir den mit 833 Höhenmeter unter Normalnull tiefsten Punkt der USA. Ein ausgetrockneter Salzsee wartet hier auf aus. 110 Grad Fahrenheit (44 Grad C) sind kein Pappenstiel. Der Fußweg auf das Salz ist gut 15 Minuten lang - ebenso lang zurück. Wir schwitzen und spüren den Durst sehr intensiv - obwohl wir genügend Wasser dabei haben. Auf dem Rückweg fahren wir den „Artist Drive“ ab - eine wahnsinnige Achterbahnfahrt durch eine irre Wüstenlandschaft. Total genial! Gut, dass hier Einbahnstrasse ist.
Im Visitor Center neben der Oase „Furnace Creek Ranch“ machen wir kurz halt, dann geht es weiter Richtung Westen. Den Fußmarsch durch den „Golden Canyon“ sparen wir uns angesichts der Mittagshitze ebenso wie eine nähere Erkundung der Sanddünen bei Stonepipe Wells.
In endloser Fahrt geht es Richtung Westen wieder hinauf aus der Tiefe hoch auf den ersten Pass. Dann wieder hinunter in die Senke und nun in Richtung Süden durch das Tal. Schließlich fahren wir über einen weiteren Gebirgskamm und den Highway 58 nach Bakersfield. Hier hat sich die Landschaft komplett gewandelt: Landwirtschaft ist angesagt.
Wir finden ein Zimmer im Motel „Ramada Limited“ und ruhen uns aus. Leider gibt es wieder Probleme mit dem WiFi - da ist der Wurm drin.
Später fahren wir noch einkaufen im 24 Std. geöffneten „Food Max“, guter Laden. Nach einem kurzen Abendessen aus Tacos und Burritos schreibe ich lange diese Tagebucheinträge und werde nun auch schlaffen.
Morgen lockt unser „Zusatztag“ im Sequoia NP und Kings NP. Dort warten die größten (vermessenen) Bäume der Welt auf uns, das wird sicher sehr entspannt und schön
Ein großer Tag am großen Canyon ...
17/09/11 22:52 Abgelegt in: Arizona

Foto: Gabi am „South Rim“ des Grand Canyon NP
Heute wird es entspannter, denn es gibt nur einen Programmpunkt: den Grand Canyon NP.
Gegen 7 Uhr sind wir schon unterwegs. Wir fahren ein Stück der Strecke von gestern zurück und biegen dann zum Ostrand („East Rim&ldquo

Unser Auto stellen wir später im „Grand Canyon Village“ auf einem der großen Parkplätze ab. Im Kino des Haupt-Visitor-Centers fängt in 2 Minuten der empfohlene Einführungsfilm „Grand Canyon - A Journey Of Wonder“ an. Prima abgepasst; eine super Einstimmung auf den Tag. Nun wandern wir stundenlang in der Sonne immer am „South Rim“, also am Canyonrand entlang. Kilometerlange Aussichtspunkte, die z.T. zwar fest definiert sind - im Grunde ist aber jeder Schritt „eine Aussicht“. Und noch etwas: mit jedem Schritt reisen wir durch die Zeit. Das führt jetzt hier alles zu weit, deshalb nur ganz kurz: der Colorado River hat „nur“ 6 Millionen Jahre gebraucht, um sich durch das Gestein in die heutige Canyontiefe von 1.600 m zu fressen. Das Gestein unten am Canyon ist aber fast 2 Milliarden (!) Jahre alt. Die Erde entstand vor rd. 4,5 Milliarden Jahren. Daher ist eine Wanderung in die Tiefen des Grand Canyons nichts anders als eine Zeitreise durch die Epochen der Weltgeschichte usw. Da wir das heute nicht machen können (man braucht mind. 2 Tage für den Hin- und Rückweg) freuen wir uns über den „Trail of Time“ am Südrand des Canyons. Toll gemacht. Es gibt Plaketten im Boden des Wanderweges: anfangs für jeden Schritt ein Jahr, dann 10 Jahre, 100 Jahre, .... 100 Millionen Jahre. Nach einigen Kilometern sind wir am „Zeitpunkt“ der Entstehung der Erde angekommen. Wieder mal toll: überall Erklärungen und Steinbrocken aus den verschiedenen Schichten des Canyons, die immer älter werden: „touch me!“ - alles zum anfassen ...
Uns begegnen wieder die kleinen Erdhörnchen und auch einige Condore sehen wir kreisen. Diese waren fast ausgestorben und werden hier gehütet und gepflegt. Gegen 15 Uhr erreichen wir mit einem der kostenlosen Shuttlebusse wieder unser Auto.
Wir hatten lange darüber gesprochen und waren zu keinem Ergebnis gekommen: Rundflug über den Grand Canyon? Nun, an einem Samstag Mittag haben wir ohne Vorbuchung sicher keine Chance, aber gucken kann mal ja mal. Da ist die Hölle los am Flughafen. Dennoch: „Any chance for a flight today?“ „Shure, in one hour? You’re welcome!“ Damit war uns die Entscheidung praktisch abgenommen. Um 16:15 hob der Heli ab und in unseren Headsets meldete sich der Pilot sowie der passende „Soundtrack“ zum Flug. 30 unvergessliche Minuten, die in Fotos nicht im Ansatz zu beschreiben sind.
Über eine landschaftlich sehr schöne Strecke fahren wir die 90 Minuten zurück nach Flagstaff, gehen nebenan lecker chinesisch essen, köpfen unseren letzten Rotwein, skypen lange mit Bärbel und Jürgen (die auch erlebnisreiche Tage ganz in der Nähe haben) und später auch kurz mit Vater und Mutter. Dann fallen Gabi die Augen zu und ich hole mal die Reiseberichte der letzten Tage nach - here we are ... enjoy!!
Morgen geht es über die Route 66 nach Las Vegas. Ein Motel für zunächst zwei Tage haben wir eben gebucht. See you ...
Der Grand Canyon im Internet: http://www.nps.gov/grca/index.htm
Sagenhaft - Canyonlands NP und Arches NP
12/09/11 15:05 Abgelegt in: Utah

Foto: Der Delicate Arch im Arches NP
Da wir ein Quartier in Moab haben und heute Abend wieder hierher zurück kehren, könnte das ja ein ruhiger Tag werden. Denkste! Die Nacht war etwas anders als sonst, weil ich um 1 Uhr etwas Zeit darauf verwandte, mit den Kollegen in Kleve einige extrem wichtige Dinge zu regeln. Hat aber gut geklappt und so schlafen wir heute Morgen eine Stunde länger. Um 8 Uhr sind wir aber auf der Bahn und steuern den nur wenige Meilen entfernten Canyonlands NP an.
Vorher besuchen wir aber noch den „Dead Horse Point SP“, der eigentlich landschaftlich zu den Canyonlands gehört - aber ein eigener Statepark ist. Das hat folgendes auf sich: An der Klippe zum riesigen Canyon gibt es eine Felsnase, die einen tollen Ausblick auf eine Flussschleife des Colorado River bietet. Die Cowboys haben hier früher wilde Pferde zusammengetrieben, die dann an der Klippe nicht mehr weg konnten. Schnell einen Zaun an der offenen Seite geschlossen und die Pferde waren gefangen. irgendwann ist dann aber bei der Hitze eine ganze Herde in der Wüstenhitze verdurstet - mit tollem Blick auf den wenige hundert Meter tiefer liegenden, aber völlig unerreichten Colorado - deshalb „Dead Horse Point“! Am dortigen Visitor Center macht man uns auf ein sehr großes Insekt aufmerksam, das „Tarantulla Hawk“ heißt, sehr selten und extrem giftig ist: „It has killed children ...“.
Zahlreiche Viewpoints in den Canyonlands eröffnen immer neue Blicke in die Tiefe und Weite. Wir besuchen die Visitor Center, machen einige Trails und lassen uns besonders am Mesa Arch viel Zeit. Am Grand View Point und am Visitor Center halten Rangerinnen Vorträge und wir hören gespannt zu. So vergeht der Morgen wie im Fluge. Nachmittags sind wir im Arches NP - einem weiteren Höhepunkt der Reise. Extrem bergig - es geht rauf und runter. Der Delicate Arch ist das Wahrzeichen von Utah - wir kraxeln zu einem „leicht erreichbaren“ Aussichtspunkt - wissen aber vorher schon: viel zu weit weg. Da es aber wieder eine 40%-Chance auf „thunderbolt and lightning“ gibt und wir nicht riskieren dürfen, in den Abendstunden auf dem oben offenen Plauteau vom Blitz getroffen zu werden, sichern wir zumindest einen Blick auf den tollen Arch so ab.
Anschließend wandern wir zunächst zum „Landscape Arch“, dem größten hier im Park. Toller Weg mit vielen weiteren Bögen. Schließlich entscheiden wir, doch den 5 km langen und sehr steilen Aufstieg bis zum Delicate Arch in Angriff zu nehmen. Das Wetter hält, wir brauchen unser Wasser dringend und schweißtreibend geht es abenteuerlich über riesige glatte Platten und schmale Felsvorsprünge hinauf. Unvergesslich!! Atemberaubend .... Wir verbringen eine schöne Zeit am Arch und schießen viele Fotos. Dann gehts wieder hinunter. Wir sind ziemlich kaputt, hängen aber noch die „Windows-Section“ an. Dort spazieren wir noch zum „Double Arch“ - auf den „Window Arch“ nehmen wir (das Licht ist fast weg) nur noch einen Fernblick vom Parkplatz. Wenn’s ein „Apple Arch“ gewesen wäre, hätte ich mich noch auf allen Vieren hingeschleppt - aber für Windows ...

Im Sonnenuntergang verlassen wir den Nationalpark - hundemüde und mit wehen Füßen, aber glücklich. Auf dem Tacho stehen über 250 km mehr als heute morgen; wir waren 12 Stunden nonstop unterwegs. Es ist immer wieder nicht zu glauben ....
Schnell geduscht, dann ab nach Moab (mit dem Auto - die Strasse ist viel zu lang) - dort gibt es Pizza. Und was für eine. Riesig, amerikanisch, toll und ganz dick belegt mit frischem Gemüse - die Reste wandern in einen „Doggy Bag“ - die gibt es morgen zum Frühstück.
Wir skypen noch mit Vater und Mutter, die gerade aufgestanden sind und ich hänge mich noch an den Rechner, um das Nötigste zu regeln. Super Tag - mal sehen, was morgen kommt? Colorado?
Der Canyonlands NP im Internet: http://www.nps.gov/cany/index.htm und http://www.utah.com/stateparks/dead_horse.htm
Der Arches NP im Internet: http://www.nps.gov/arch/index.htm
Von Schlumpfhausen zu den großen Naturbrücken ...
11/09/11 22:34 Abgelegt in: Utah

Foto: Goblin Valley SP
So, gestern sind wir den Tagesbericht schuldig geblieben - das hole ich nun schnell nach:
Die Nacht in Hanksville war gut - „Frühstück“ war im Motelpreis mit drin. Daher gibt es bei „Stan“, den wir ja schon von seinen legendären Burgern her kennen, an den benachbarten Tanke Kaffee, Toastbrot, Marmelade, Muffins und diverse bunte Dinge, die wir nicht frühstücken.
Anschließend fahren wir gen Norden, um das Goblin Valley zu besuchen. Schaut euch mal die Fotos an (das schaffe ich heute aber nicht mehr, die reinzustellen) - Schlumpfhausen pur!! Die Natur macht ja wirklich merkwürdige Dinge. Die Felsformationen sind von Wind und Wetter so gestaltet worden, dass man mit Fantasie alles mögliche reininterpretieren kann - uns fielen immer wieder die Schlümpfe ein

Zurück in Hanksville haben wir schnell getankt und den obligatorischen Kaffee to go beschafft. Dann sagte das Navi: in 196 km links abbiegen. Also: Cruise Control auf 65 mi/h eingestellt und rollen lassen. Das muss man echt mal erlebt haben. Wenn du keinen Fotostopp o.ä. einlegst, dann musst du tatsächlich erst in genau 196 km wieder deine Füße benutzen. Wenn die Straße mal kurvig wird und das Tempo runter muss, dann lässt sich das bequem mit dem Tempomaten regeln. Bremsen wegen anderer Autos, Kreuzungen, Städten ö.ä.: Fehlanzeige, weil nicht da! Sagenhaft und sehr entspanntes Fahren. Gute Musik dazu - super!
Die Szenerie auf der UT-95 übertrifft sich mal wieder selbst und der Weg an den Klippen des Lake Powell entlang ist irre. Dann erreichen wir das „Natural Bridges NM“. Im Visitor-Center hängt wie überall die US-Flagge auf Halbmast: 9/11! Die Ranger bestätigen uns mal wieder, dass unsere Vorplanung passt: Wir fahren den Scenic-Drive zu den Viewpoints ab und nehmen uns 2 Trails zu den Brücken vor: Zuerst geht es sehr, sehr anstrengend die 150 Höhenmeter hinunter zur Sipapu-Bridge, mit 88 m Spannweite und 72 m Höhe der zweitgrößten Natursteinbrücke der Welt (die größte steht nebenan am Lake Powell - ist für uns aber nicht zu erreichen). Die Natur hat einige Millionen Jahre gebraucht - wir sind in einer knappen Stunde wieder am oberen Ende des Weges angekommen. Der Weg war sehr ausgesetzt und ging zum Teil über Holzleitern und ähnliches. ganz allein waren wir wieder mal und als wir so unter der Brücke standen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus - gigantisch!
Da die Zeit etwas knapp wurde, beschlossen wir, den leichteren Weg zur Owachomo-Bridge nur „so halb“ zu machen - für ein Foto. Nach 6 Minuten waren wir aber am Talboden und da konnten wir richtig rumklettern und Fotos machen - hat viel Spaß gemacht!!
Über Blanding und Monticello kommen wir zum Canyonlands NP. Dieser hat drei riesige Teilgebiete: Den „Mesa District“ kann man auf 2 und 4 Rädern ohne Allrad überhaupt nicht befahren, für den „Needles District“ braucht man sehr viel Zeit und der „Island In The Sky District“ steht morgen auf dem Programm. Also fahren wir kurz zum „Needles Overlook“ - das sind ja nur mal eben knapp 50 Meilen Umweg. Hat sich aber gelohnt! Es ist deshalb aber spät, als wir in Moab ankommen. Gut, dass wir das „Super 8“ schon morgens per Internet für 2 Tage gebucht hatten. Wir haben in Moab noch etwas eingekauft. Rotwein war beim besten Willen nicht zu kriegen. Waffen ja, Drogen: nein danke - schon gar nicht Sonntags!
Wir düsen noch zum Chinesen und bekommen erstklassiges Buffett zum Abendessen. Der 6Pack Bier und ein paar Chips sind eine gute Ausgangsbasis. Nach einer Dose schlafen wir ein

Im Grand Staircase Escalente NM
10/09/11 21:20 Abgelegt in: Utah

Foto: Im Kodachrome Basin SP
Heute Morgen lassen wir es mal ganz ruhig angehen. Wir laden erstmals Fotos auf die Internetseite, frühstücken ausgiebig in Clarke’s Restaurant in Tropic und skypen mit Vater und Mutter. Erst nach 08:00 Uhr rollen wir gen Süden. Der Himmel ist leider stark bewölkt - ein Zustand, der uns den ganzen Tag verfolgen wird.
Unser erstes Ziel ist der Kodachrome Basin Statepark. Seinen Namen haben ihm Fotografen in den 50er Jahren wegen seiner Farbenvielfalt gegeben. Wir lassen uns am Eingang kurz von einer Rangerin beraten, da wir keinen eigenen Plan für den Park haben. Sie empfiehlt uns 2 Wanderungen, die wir auch beide machen.
Zuerst geht es über eine ungepflasterte Straße zu einem abgelegenen Parkplatz. Dort beginnt der insgesamt 2 km lange Trail zum Shakespeare Arch, einem roten Sandsteinbogen mitten im Park. Während unseres gesamten Parkbesuches treffen wir kaum einen Menschen. Hier ist überhaupt niemand. Uns fällt auf, wie still es hier ist - man hört überhaupt nichts, noch nicht mal ein Tier. Gestern früh in den Dünen war wenigstens der Wind zu hören ... Die Rangerín hatte uns mit den üblichen Karten und Hinweisen ausgestattet. Diesmal wurde u.a. besonders eindringlich vor den diversen giftigen Schlangen, Skorpionen und Spinnen gewarnt, aber selbst die geben keinen Mucks von sich. Da wir wie empfohlen auch unsere Hände nicht in unbekanntes Gebüsch oder unter lose Steine stecken, bleiben uns die Tiere auch heute verborgen. Ein Foto von einer Klapperschlange würde sich dennoch gut machen. Da halten wir es wie mit den Haien: nah ran für ein Foto: ja bitte; zu nah, d.h. Körperkontakt: nein danke.
Die zweite Morgenwanderung ist etwas anstrengender und führt uns auf den 2,4 km langen Angels-Palace-Loop-Trail. Es geht steil hinauf und sehr ausgesetzt über die Kanten - aber mit herrlicher Aussicht. leider versteckt sich die Sonne. Am Ende der Wanderung treffen wir die ersten anderen menschlichen Lebewesen hier.
Nun fahren wir die wunderschöne Strasse UT-12 durch das Grand Staircase NM. Das ist das „große Trepenhaus“ - wir müssen schon sagen, es ist SEHR groß und hunderte Km lang. Unsere Tagesetappe war gut 300 km lang und wir sind noch nicht wieder heraus aus dem riesigen Gebiet. Es wie bisher: jede Kurve, jede Bergkuppe: ein neuer, atemberaubender Blick.
Nachmittags durchstreifen wir in der Nähe von Escalante ein Gebiet mit versteinerten Bäumen (Petrified Forest) und Dinosaurierspuren. Es geht wieder hoch hinaus. Das ist eine sehr interessante Tour, denn versteinerte Bäume, die über 150 Millionen Jahre alt sind, findet man bei uns ja auch nicht jeden Tag.
Gegen Abend erreichen wir dann den Capitol Reef NP; den Scenic Drive fahren wir komplett ab und finden schöne Aussichtspunkte. Hier kommt zwischenzeitlich auch mal die Sonne zum Vorschein.
Gegen 19 Uhr erreichen wir Hanksville und unser Motel „Whispering Sands“. Hier fehlen nur die rollenden Dornbüsche. Viel Platz und sonst nix. Das Zimmer ist auch riesig und sauber. Nebenan hat Stan eine Tankstelle, einen Laden und einen „Burger“. Seine Eltern haben herausgefunden, wie man Zwiebelringe schmackhaft bereitet und so produziert Stan mit seiner Frau in 2. Generation leidenschaftlich Burger - das ist sein Lebensinhalt. Finden wir gut - der doppelte Cheeseburger mit hausgemachter Geheimsoße schmeckt prima.
Wieder im Zimmer kümmern wir uns wie gewohnt um Fotos etc., dann ist schon Schlafenszeit. Gute Nacht.
Der Kodachrome Basin SP im Intrnet: http://www.utah.com/stateparks/kodachrome.htm
Der Escalante Petrified Forest SP im Internet: http://www.utah.com/stateparks/escalante.htm
Der Capitol Reef NP im Internet: http://www.nps.gov/care/index.htm
Der Bryce Canyon NP
10/09/11 04:44 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi auf dem Rim Trail des Bryce Canyon NP
Es war das bisher schlechteste Zimmer - für uns aber die bisher beste Nacht. Ohne einmal aufzuwachen schlafen wir beide durch bis 06:00 Uhr. Kurz darauf ruft Stefan Kriegel von der Rheinischen Post an und fragt nach einer Presseerklärung zum Erdbeben in Goch. Ich verweise ihn an meinen Stellvertreter und der Urlaub kann weiter gehen

Im Zimmerpreis war erstmals „Frühstück“ inklusive. Das heißt, dass es Kaffee gibt und dazu Muffins, Toast, Marmelade, bunte „Cerealien“ (?) und die Möglichkeit, Waffeln zu backen. Dazu zapft man sich Teig aus einer Maschine und versucht sein Glück mit dem Waffeleisen, mit dem schon Buffalo Bill seine Erfahrungen gemacht hat. Wir sind nun Leidensgenossen

Den noch dunklen Himmel zieren noch dunklere Wolken; gegen 07:00 Uhr sind wir auf der Bahn und biegen gleich von der Hauptroute ab zum ersten Abstecher des Tages. 34 km durchs Niemandsland, dann sind wir mutterseelenallein im „Coral Pink Sand Dunes SP“. Kein Ranger, keine anderen Besucher - nur wir, die Skorpione und Klapperschlangen (die sich aber alle versteckt halten - oder schlafen die noch?). Wir drehen eine schöne, gut 1 km lange Runde durch den weichsten Sand aller Zeiten. Im Genick verspüren wir immer das drohende Gewitter bzw. den großen Regenguss; wir bleiben aber trocken. Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse müssen wir immer wieder mal anhalten, um Fotos zu machen.
Unterwegs buche ich telefonisch ein Quartier für die Nacht in Tropic - gleich hinter dem Bryce Canyon NP. Das gibt uns verschiedene Optionen für den Tag. Wir erreichen den Red Canyon SP und auch hier müssen wir mehrfach raus aus dem Wagen, um uns satt zu sehen oder auch kleinere Trails zu machen. Glutrot leuchten die Felsen in der Morgensonne.
Gegen 11:00 Uhr lassen wir uns von einer netten Rangerin im Visitor Center bestätigen, dass unsere Grobplanung für den Tag gut und machbar ist. Und sie bestätigt uns auch, dass wir am Nachmittag mit Gewittern rechnen müssen und dann nicht zu weit mitten im Canyon stecken sollten. Natürlich stattet sie uns mit den notwendigen Karten und Informationen aus. Wir entscheiden uns dafür, den größten Teil des Tages wieder über Shuttlebusse zu gestalten und das eigene Auto zunächst stehen zu lassen. Die Busse fahren im Rundkurs das erste Viertel des Parkes ab, das auch die Hauptsehenswürdigkeiten enthält.
Als fahren wir zum Bryce-Point, dann zum Inspiration Point. Dieser hat insgesamt 3 Aussichtspunkte, so dass wir vom „Lower Inspiration Point“ zum „Middle IP“ und „Upper IP“ hinaufkrakseln. Es ist schwer zu beschreiben, welchen Eindruck diese Landschaft auf uns macht. Viele Amerikaner bezeichnen den Bryce Canyon im Vergleich zum Grand Canyon als beeindruckender. Da können wir (noch) nicht mitreden.
Der Bryce Canyon ist eigentlich gar kein richtiger Canyon, weil er nicht von einem Fluss geschaffen ist. Es ist vielmehr eine Ansammlung von Amphietheatern gigantischer Ausmaße mit unzähligen „Hoodos“, die von Wind, Wetter und Wasser geschaffen sind. Es ist wirklich so, dass sich der Blick alle paar Meter verändert. Du schaust in diese gewaltige Felsenlandschaft, sperrst den Mund auf und gehst 20 Schritte. Und schon wieder ist der Eindruck ein völlig neuer. Wir sind mächtig beeindruckt.
Die Amerikaner sind sehr genau damit, zu beschreiben, was gefährlich ist und worauf man aufpassen muss. Geländer und Absperrungen sucht man aber oft vergeblich und das tut der Landschaft gut. Wie sollte man auch Gebiete solchen Ausmaßes absperren? Dann schon lieber der Hinweis: „Remember, your safty is YOUR responsibility!“ Genau! Hinweise, die mir auch gefallen, weil sie wichtiges auf den Punkt bringen: „Do not throw anything, anywhere, at any time“ oder „Take what you bring - leave what you find!“ - niemals irgendetwas wegwerfen, nix liegen lassen (auch keinen Abfall) und nix mitnehmen. Funktioniert - es ist überall sehr sauber und aufgeräumt; keine Kippen, kein Müll.
Vom Inspiration Point wandern wir über den „Rim Trail“ zum Sunset Point. Der Weg hat seinen Namen daher, dass du immer genau an der - oder besser auf der - Abbruchkante läufst und dort natürlich die spektakulärsten Blicke hast. Am Sunset Point entscheiden wir, dass die schwarzen Wolken noch nicht für uns bestimmt sind und dringen ein in die Felslandschaft. Haben wir bislang immer nur von oben in den Canyon geschaut, geht is nun mitten hinein in die Hoodos. „Navajo Loop Trail“ heißt der als sehr steil und anstrengend beschriebene Rundweg hinab in den Canyon. 1-2 Stunden soll die Wanderung dauern. Wir sind begeistert und überwältigt - und nach einer knappen Stunde wieder am oberen Rand des Canyons - klitschnass geschwitzt und fix und foxi. Eine tolle Tour! Auch das ist schwer zu beschreiben: Du siehst die schwarzen Wolken und auch die Blitze. Über dir ist aber strahlend blauer Himmel. Nun ja. du kannst ja auch über 200 km (!) weit gucken.
Im steilen Abstieg hatten wir noch ein sehr nettes Erlebnis: wir trafen auf einen Amerikaner (?), der jedenfalls nett war wie alle und mit dem wir uns bestimmt 10-15 Minuten im Abstieg unterhielten. Wir fotografierten uns gegenseitig und erst als ich irgendwann „Gabi rechts!“ sagte, fragte er, ob wir Deutsche seien? „Klar - hört man das nicht?“ fragte ich noch auf englisch, als er anfing zu lachen und offenbarte, dass auch er Deutscher sei ... Er bestätigte dann mehrfach, dass unser Englisch richtig gut ist. Stimmt sicher nicht ganz, denn gestern am Zion NP fragte die Rangerin gleich, ob wir die Karte und Beschreibung auf englisch oder deutsch haben wollen. Heute Mittag war es aber perfekt

Wir gehen nun noch auf dem Rim Trail bis zum Sunrise Point und fahren dann mit dem Bus zurück zu unserem Auto. Nun ist es auch über uns schwarz und es fallen einige Tropfen. Wir entschließen uns dazu, doch noch den ganzen Senic Drive mit den anderen Aussichtspunkten (also auch die restlichen 3/4) abzufahren. Das sind mal eben schlappe 34 km hin und die gleiche Strecke zurück. Aber: wir haben ja Zeit. Als wir am äußersten Punkt ankommen, habe ich einen toten Punkt. Also: Liegesitz und 20 Minuten Augen zu. Danach zuckeln wir den Weg zurück und halten am „Rainbow Point“, „Black Birch Canyon“, „Ponderosa Canyon“, „Agua Canyon“, an der „Natural Bridge“, dem „Farview Point“ und am „Swamp Canyon“. Super - trotz der dunklen Wolkendecke und zuckenden Blitzen am Horizont.
Nun statten wir noch der „Bryce City“ einen Besuch ab - unser Auto hat auch wieder mal Durst. Außerdem schaffe ich es, telefonisch ein Quartier für die nächste Nacht in Hanksville zu buchen. Das ist auch so ein Nest „in the middle of nowhere“ mit 3 Motels und im Umkreis von 100 km nichts weiterem. Unser Bett im „Whispering Sands Motel“ ist aber sicher; prima!
Tropic ist schnell erreicht, man muss nur rechtzeitig bremsen, sonst ist man durch. Melmesfeld ist größer! Unser Motel entpuppt sich als ein „America’s Best Value“ und ist auch wirklich super. Großes Zimmer, sauber, Kaffeemaschine etc. Gabi hat sich heute im Bryce einen klasse Sonnenbrand geholt.
Nebenan ist Clark’s Restaurant und nun hat uns auch schon unser erstes Steak geschmeckt. Im General Store von Bryce City haben wir eine Flasche Rotwein ergattert - die genießen wir jetzt. Morgen ist wieder ein aufregender Tag. Und wir beide verstehen jetzt auch Bärbel und Jürgen, die uns letztens gesagt haben, das sie einiges dafür geben würden, diese Landschaft noch einmal „zum ersten Mal“ zu sehen ...
Coral Pink Sand Dunes im Internet: http://www.utah.com/stateparks/coral_pink.htm
Bryce Canyon im Internet: http://www.nps.gov/brca/index.htm
Im Zion NP
08/09/11 21:12 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi und Jürgen im Zion NP
Heute Nacht hat Gabi nicht so gut geschlafen. Es war wohl zu warm

Beim McDonalds-Frühstück auf der I-15 buchen wir dann fix ein Motel in Kanab (zum „best-price“ über booking.com). Die McDonalds wissen, wie man Mäuse fängt: kostenloses WiFi in allen Filialen! Und wir haben nun ein Quartier für die Nacht und den Kopf frei für den Zion NP.
Der Zion NP hat es in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den sagenhaften roten Felslandschaften Utahs. Das Auto stellen wir ab; im Park verkehrt ausschließlich ein kostenloser Shuttle-Bus-Service. Im Visitor-Center lassen wir uns beraten, ob unsere Pläne (auch was das Wetter angeht) machbar sind. Sind sie! Danke an Bärbel, die uns schon zu Hause gebrieft hat, wie man so einen Parkbesuch plant und durchführt.
Das ist wirklich super: alle 7 Minuten hält ein Bus an jeder Haltestelle; sie fahren immer den Rundkurs vom Visitor-Center zur Endstation hinten im Park, wo die Strasse zu Ende ist.
Wir fahren zuerst bis ganz hinten und gehen den „Riverside Walk“ zu den „Narrows“. Das muss man sich so vorstellen: Der Virgin River entspringt irgendwo in den Bergen und kommt hier raus. Nun kann man den Fluss entlang laufen - zumindest die ersten 1,5 km. Dann kann man noch kilometerweit durch den Fluss weiter laufen - das sparen wir uns aber. Die Wände des Canyon rücken später bis auf einen Meter zusammen - das muss auch toll sein, verlangt aber mindestens einen tag Zeit und Kleidung, die wir nicht haben. Unser Wegstück ist aber auch so ganz toll und erstmals begegnen uns hier die Chipmunks (Streifenhörnchen), die es hier wohl überall in Massen gibt. Die sind sehr fix und neugierig; dennoch wird gewarnt, dass sie aufdringlich werden können und beißen. Unsere hier sind ganz lieb!
Nun nehmen wir wieder den Bus, steigen für ein paar Fotos an der nächsten Haltestelle aus und fahren dann wieder mit dem nächsten zur Haltestelle „Weeping Rock“. Hier gibt es eine kurze Wanderung (1 km) in die Berge hinein zu einem Überhang, von dem beständig Wasser herabtröpfelt: „der weinende Felsen“ eben. Wir lassen uns auch etwas besprenkeln - angenehm nach dem Aufstieg und der Hitze.
Schließlich lassen wir uns noch zur Zion Lodge fahren (wieder einige Haltestelen weiter) und starten von dort nochmal bergauf zum „Emerald Pool“. Das ist auch ein überhängender Felsen mit Wasserschleier, der unten sogar einen smaragdfarbenen kleinen See gebildet hat. Der Weg ist wieder atemberaubend und hält uns eine gute Stunde gefangen. Auf dem Rückweg haben wir das Glück, eine Rehkuh mit 2 Kälbern beobachten zu können. Die drei futtern ganz gemütlich von den grünen Zweigen und lassen sich nicht stören.
Wieder in der Lodge angekommen haben wir uns ein Eis verdient. Nur ganz kurz: man muss das auch mal erlebt haben, welchen Service die Amis bieten - besonders auch in den Parks: an den unmöglichsten Stellen gibt es natürlich „Restrooms“ (die sagen hier nie „Toiletten“ oder „Klo“, das ist verpönt). Die sind oft nur als Plumpsklo ausgelegt, aber mit Toilettenschüssel, Desi-Spray und: sauber sowie kostenlos. 2. Beispiel: man muss hier viel trinken. Deshalb gibt es überall auch kostenlose Zapfstellen für Wasser. Hatte ich schon geschrieben, dass man auch in fast allen Restaurants, Schnellimbissen etc. bei Kaffee und Kaltgetränken „free refill“ hat? 1x bezahlen, soviel trinken, wie man will ....
Weiter geht es: Den Park verlassen wir mit dem Auto über den Ostausgang: der führt uns über Serpentinen hoch in die Berge. Hinter einem Tunnel machen wir nochmal Stopp und wandern eine weitere Stunde hin und zurück zum „Observation Point“: ein ganz heißer, ausgesetzter Weg immer an den Klippen entlang. Wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt. So, das war es für heute, nur noch nach Kanab - so dachten wir.
Wir hatten aber die Rechnung ohne die Landschaft gemacht: ich weiß gar nicht, wie oft wir noch angehalten und Fotos geschossen haben. Die UT-9 ist einfach unvorstellbar (ich wiederhole mich, glaube ich). Hinter jeder Ecke ein neuer Blick. Zwischendurch gucken wir uns nur an und fragen uns, ob wir träumen. Ich muss dringend mal ein paar Fotos online stellen. Nun ist uns klar: in diesem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel.
Das Motel in Kanab ist unser bisher schlechtestes; besser nicht überall in die Ecken gucken. Aber es ist ja auch schon 19:45 Uhr, als wir dort ankommen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite (also nur 50 m entfernt

Gabi fällt anschließend auch gleich ins Suppenkoma, ich kümmere mich noch um die „Büroarbeit“ (Ausgaben erfassen etc.) und die Fotos. Da habe ich doch kurz vor dem Urlaub noch ein App für das iPhone gefunden („Trails“ für 2,39 &euro

Ach ja: wir sind nun einen Tag voraus - da wir heute schon bis Kanab gekommen sind, haben wir nun einen weiteren Reservetag „in Petto“.
Der Zion NP im Internet: http://www.nps.gov/zion/index.htm
Der südliche Yellowstone NP
07/09/11 02:36 Abgelegt in: Wyoming

Foto: „Morning Glory Pool“
Ich versuche, noch kürzer zu werden

Gut ausgeschlafen sind wir um kurz nach 6 Uhr auf den Beinen. Wir kochen uns wieder einen Kaffee auf dem Zimmer und futtern ein paar Kekse. Die Koffer sind schnell gepackt, ausgepackt wird ja eh immer nur, was dringend gebraucht wird.
Heute ist es nicht so kalt wie gestern. Wir fahren gegen 7 Uhr los; es geht den gleichen Weg zum Norris Geyser Basin zurück, den wir gestern Abend gefahren sind - nun nur in umgekehrter Richtung. Nur so früh am Tag sieht man viele Tiere; tagsüber ist es den meisten zu heiß und nur vereinzelt tauchen mal ein paar Bisons auf. Heute morgen sind es wieder viele, die in der Nähe der Straße sind oder sogar den Verkehr aufhalten. Auch sind wieder einige Amis mit ihren Ferngläsern unterwegs - Wölfe gucken. Gestern hat mich eine nette Dame durch ihr Fernglas gucken lassen und ich habe einen schwarzen und grauen Wolf in freier Wildbahn gesehen.
Der heutige Tag gehört den Geysiren: Los geht es im Bereich der „Artist Paintpots“, gefolgt vom Lower Geyser Basin und dem Upper Geyser Basin. Nachmittags folgt dann noch das West Thumb Geyser Basin direkt am Yellowstone Lake. Alles ist in Bewegung, ich möchte nicht wirklich wissen, was hier unterirdisch los ist. Stundenlang wandern wir umher und schauen uns die Gegend an. Bemerkenswert ist, dass wir echt Glück haben und nicht nur hier und da starkes Geblubber, sondern auch so manche Eruption erleben. Zwischendurch kehren wir im Old Faithful Grill ein und auch das ehrenwerte Old Faithful Inn schauen wir uns kurz an. Hier sind die richtig dicken Baumstämme verbaut worden. Alles in allem: klasse! Fotos sind eine Sache - das aber gesehen zu haben, das ist wirklich toll.
Nun müssen wir aber auch mal tanken - das ist (wie fast alles) anders als bei uns aber auch hier stellen wir fest: unkompliziert, praktisch und einfach gut. Als wir durch den Grand Teton NP nach Jackson fahren, regnet es. Ein Gewitter verhindert weitere Bilder aus dieser Traumgegend. Macht aber nichts - auf der Hinfahrt hatten wir ja wirklich super Wetter und die Zeit wird nun auch knapp. In Jackson fragen wir im Visitor Center nach einem Motel, ich rufe das erste an: zu teuer- das zweite passt. So nächtigen wir heute im „Rawhide“.
Nun müssen wir aber los, denn die Westernstadt hat noch allerhand zu bieten und was richtiges zu essen soll es heute auch noch geben. Und dann ist da ja noch die „1 Million $ Cowboy Bar“ ...
... und von dort kommen wir gerade. Doch der Reihe nach: Jackson entpuppt sich als waschechte Westernstadt - nicht nachgemacht, sondern pures Cowboy-Feeling. Und mit unseren Hüten fallen wir nun auch nicht mehr so auf

Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Jackson Hole im Internet: z.B. http://www.jacksonhole.com/ und http://www.jacksonholechamber.com/
Der nördliche Yellowstone NP
05/09/11 20:42 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Artist Point mit Blick auf „Lower Falls“
Für mich ist die Nacht komischerweise schon wieder um 04:00 Uhr zu Ende; Gabi schläft noch. Da ich mich im Grunde ausgeschlafen fühle, schnappe ich mir mein iPhone und plane unseren Tag mit dem „Yellowstone-App“ unter der Bettdecke. Geht doch ... Um 06:00 Uhr ist Gabi auch wach; wir springen unter die Dusche, brühen uns einen Kaffee auf (Automat gehört zur Gartenhütte

Als wir die wenigen Schritte zum Auto gehen, gibt es die erste Überraschung: wir müssen kratzen - es hat gefroren. Naja, auf gut über 2.000 m Höhe nicht unbedingt verwunderlich im September. Überall liegen Nebelschwaden in der Luft - sieht gut aus. Kratzen müssen wir dann doch nicht, denn das Gebläse unseres Autos ist stark.
Ich stelle fest, dass ich versuchen muss, mich kürzer zu fassen, sonst verzetteln wir uns total. Also:
Im Frühnebel geht es in Richtung nördlicher Yellowstone NP. Schon bald sehen wir einen fetten Bison, der auf der Straße lustwandelt. Vor diesen Tieren wird überall gewarnt - es gibt wohl immer wieder z.T. heftige (tödliche) Unfälle mit diesen Tieren (und auch Bären, Wölfen und Elchen), weil man sie unterschätzt. Na das soll uns nicht passieren.
Auf unserem Weg zum Grand Canyon of the Yellowstone kommen wir an vielen schönen Haltepunkten vorbei und laufen hier und dort etwas, um Fotos zu machen. Bemerkenswert sind die Ausflüge entlang des Yellowstone River und in der „Mud Vulcano Region“ (spricht für sich, oder?).
Dann befahren wir zunächst den südlichen Rand des „Grand Canyon of the Yellowstone“ (South Rim). An mehreren Punkten (Artist Point, Trail zum „Upper Fall View Point) parken wir, wandern umher und machen Fotos. Dann geht’s zum
„Brinck Of Lower Falls“ und zum North Rim. Auch hier gibt es viele schöne Ausblicke und Spaziergänge (Lookout Point, Grand View, Inspiration Point).
Im Canyon Village trinken wir anschließend einen Kaffee und essen ein Sandwich. Weiter geht’s über die Grand Loop und den Dunraven Pass (2.700 m) zum Petrified Tree, einem einzelnen versteinerten Baum, der einige Millionen Jahre alt ist.
Die Landschaft wandelt sich ständig und überrascht uns mit immer wechselnden Ausblicken. Bergpässe, Hochebenen, Canyons, Wiesen, Flüsse - hier gibt es alles.
Schließlich erreichen wir die Mammoth Hot Springs, eine Terrassenförmige Anordnung von heißen Quellen - wieder ganz anders. Hier tun wir wieder was für unsere Kondition, denn beim Auf und Ab kommen wir ganz schön ins Schnaufen. Eine Parkrangerin erzählt 15 Minuten etwas über Geologie, Aufbau und Biologie (!) dieses Bereiches - alles ganz erstaunlich. Mikroorganismen sind für die Farben der Mineralien etc. verantwortlich.
Über eine wunderschöne Straße fahren wir nun am westlichen Rand der „Grand Loop“ zum Norris Geyser Basin. Auch hier nehmen wir wieder einige Kilometer unter die Füße. Das macht uns alles großen Spaß, zumal wir immer wieder Tiere sehen und die Landschaft ist einfach sagenhaft. Immer wieder treffen wir auch nette Amerikaner, die unglaublich freundlich und aufgeschlossen sind.
Den südlichen Teil der Grand Loop heben wir uns für morgen auf. Wir fahren über die mittlere Verbindung der großen „Acht“ wieder zum Yellowstone Lake. Dort ruhen wir uns kurz aus und kümmern uns wie üblich um die Fotos etc. Abends schauen wir mal ins Haupthaus des altehrwürdigen Hotels und gehen dann noch eine kleine Runde spazieren. In der Lake Lodge essen wir zu Abend, bevor wir hundemüde in die Kissen sinken. Gute Nacht Welt!
Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Großartiger Grand Teton NP
04/09/11 21:17 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Mormon Row im „Grand Teton NP“
Die Nacht war kürzer als erwartet, viel kürzer. Irgendwie sind die Körper doch ziemlich durcheinander: um 5 Uhr sitzen wir senkrecht im Bett und können nicht mehr schlafen. Was tun? Als erstes kümmern wir uns um die wenigen Fotos des Vortages, dann schreiben wir unser Tagebuch fertig und laden das hoch ins Internet. Schließlich schieben wir uns aus den Koffern alle die Dinge so zurecht, dass sie im Tagesablauf optimal da sein werden, wo wir sie brauchen.
Nach einer Dusche hat dann das Restaurant auch schon geöffnet. Unser erstes original amerikanisches Frühstück: oh mein Gott! Der Reiseführer hatte recht: darauf lässt sich den ganzen Tag aufbauen. Lecker ist es aber auf jeden Fall und Kaffee gibt es als Flatrate: „free refill“. Anschließend skypen wir eine Runde mit Vater und Mutter sowie Birgit und dann machen wir uns auch schon auf den Weg. Das Wetter scheint richtig gut zu werden heute. Schnell noch im Visitor Center und in einem kleinen Supermarkt vorbei, Karten, Tipps, Wasser, Obst und Gebäck einkaufen. Auch kriegen wir hier den Jahrespass für alle amerikanischen Nationalparks. Insgesamt 80 $ für alle NP, die wir besuchen wollen: das ist angesichts des tollen Service (allein wegen der Unterlagen, die wir überall bekommen) echt ok. Dann rollen wir Richtung Grand Teton NP.
Plötzlich kommen wir über eine Hügelkuppe und da sind sie auch schon im besten Morgenlicht: die „Grand Tetons“ - vorsichtig übersetzt: „die großen Brüste“. Man kann die Landschaft gar nicht beschreiben - das muss man einfach gesehen haben. Immer wenn wir dachten: „schöner geht es nicht mehr“, kam um die nächste Ecke ein neuer Blick mit noch fantastischerer Aussicht. Besonders angetan hat es uns eine alte, verfallene Mormonensiedlung, die „Mormon Row“. Diese urige Holzhütte bietet einfach Motive en masse. Und auch als später der Snake River dazu kommt, unsere ersten Bisons in freier Wildbahn auftauchen oder der Jackson Lake, die Aussicht vom Signal Mountain, den wir mit dem Auto Serpentine um Serpentine erklimmen; es ist einfach zu schön. Karl May hat hier in den „Gros Ventre Bergen“ seinen Winnetou sterben lassen. Wenn er mal hier gewesen wäre, hätte er das sicher nicht getan!
Gegen kurz vor 14:00 Uhr erreichen wir dann den Südeingang des Yellowstone NP. Auch hier gibt es tolle Ausblicke, aber mit ganz anderem Charakter. Wir entschließen uns, dem Lower Geyser Basin mit dem Hauptdarsteller „Old Faithful“ schon heute einen Besuch abzustatten. Das Wetter ist einfach zu schön. So treiben wir uns etwas auf den Holzplanken im schwefeligen Dunst herum; hier öffnet echt die Hölle ihre Pforten. Der Ausbruch des treuen Geysirs kann sich aber wirklich sehen lassen.
Als wir dann um 18:00 Uhr im Yellowstone Lake Hotel & Cabins eintreffen, sind wir nun doch geschafft. Was für ein Tag, was für viele neue Eindrücke. Wir beziehen unsere Hütte (fast wie ein Gartenhäuschen), Gabi legt sich eine Runde hin und ich gehe etwas am See spazieren; schönes Fotolicht. Gemeinsam essen wir noch unseren ersten echt amerikanischen Hamburger: lecker.
Dann ziehen wir uns nach einem weiteren Spaziergang am See zurück, schreiben Tagebuch und bereiten alles für den nächsten Tag vor. Dann steht die erste große Runde durch den Yellowstone NP auf dem Programm. Gabi ist so müde, dass sie einfach einschläft und mir fallen auch die Augen zu. Mal sehen, wie sie wird: unsere erste Nacht auf einem Supervulkan - komisches Gefühl ...
Der Grand Teton NP im Internet: http://www.nps.gov/grte/index.htm