Colorado
Im Land der Navajo-Indianer
14/09/11 20:59

Foto: Im Monument Valley Navajo Tribal Park
Nach dem frühmorgentlichen skypen mit Birgit, Johanna, Vater und Mutter verlassen wir Durango schon wieder. Es war schön hier - nun regnet es aber und es hält uns nichts mehr. Schnell noch ein kleiner Einkauf bei Albertsons, damit wir weiter Vitamine und Kaffee an Bord haben, dann starten wir in Richtung Mexican Hat.
Die Fahrt verläuft zunächst regnerisch, als wir Utah erreichen, hört es aber auf und wir können in Bluff noch einen kurzen Blick auf die „Twin Towers“ werfen. In der Nähe stehen zwei sehenswerte Autowracks, die ein paar MB auf der Speicherkarte Wert sind. Der Weg bisher verlief in tiefster Einsamkeit. Nebenstrecke - hier ist der Hund begraben. Naja, nicht ganz, eine tote Kuh und auch ein toter Hund liegen unbestattet am Straßenrand.
In Mexican Hat ist auch nichts los. Eigentlich hatten wir geplant, heute hier oder im nahen Kayenta zu übernachten. Heute Morgen im Hotel hatte ich aber die Wetterlage insgesamt und besonders in Page - unserem nächsten Ziel - gecheckt. Das führte uns während der Fahrt zu der Überlegung, schon heute bis Page zu fahren. Die Gründe: wir waren zeitig dran und das Wetter nicht das Beste. Wenn wir das Monument Valley in einigermaßen trockenem Zustand sehen, gibt es keinen weiteren Grund, zu verweilen. Außerdem war heute Morgen für Donnerstag in Page noch einigermaßen gutes Wetter angesagt, für Freitag und Samstag aber deutlich regnerischer - und das können wir für die Antelope Canyons gar nicht gebrauchen.
So machen wir es: kurz vor Mexican Hat werfen wir noch einen Blick auf den nahen „Gooseneck State Park“, der so heißt, weil sich der San Juan River wie ein Gänsehals in Schleifen durch den Canyon zieht. Schöner Blick, mal wieder ganz schön tief der Abgrund.
Die Anfahrt aufs Monument Valley ist ebenfalls traumhaft schön und es zeigt sich sogar blauer Himmel. Prima! Im Valley lassen wir uns Zeit, verzichten aber darauf, unversichert mit unserem Auto über die unbefestigte Straße im Tal herumzurumpeln und einen Unterbodenschaden zu riskieren. Die geführte Tour mit einem Navajo ist uns schlicht zu teuer, wir wollen den Indianern nix klauen, aber auch nicht das Tal abkaufen.
So gondeln wir gegen 14 Uhr Richtung Page. Einige Kilometer vor der Stadt sieht es schwarz aus und in der Ferne blitzt es. Dann geraten wir in einen wahren Wolkenbruch - Weltuntergang. Gott sei Dank nicht ganz, bald ist es wieder trocken. Als wir aber die Stadtgrenze passieren wollen, hindert uns eine „Baustelle“ - so dachten wir. Wir hatten ja schon viele Farben hier in Utah - aber so ein weiß?? Es hat gehagelt - und wie! Die Straße ist kurz hinter den Antelope Canyons z.T. mit Hagelschlamm überspült und Bulldozer räumen die Straße wieder frei. Puh - das haben wir knapp verpasst - gut so!
In Page mieten wir uns im America’s Best Value Inn für zunächst 2 Nächte ein. Heute sind wir schon wieder einen Tag im „Vorsprung“ - wer weiß, wofür das gut ist.
Das Zimmer ist sehr ok und als wir ausgeladen haben, gehen wir hinüber ins Visitor Center. Dort decken wir uns mit Material über Page ein und auch schon mit Infos über Arizona und Nevada. Mal sehen, vielleicht verbringen wir ja etwas mehr Zeit in Flagstaff - das ist eine gute Ausgangsbasis für den Grand Canyon und weitere Nationalparks. Wir hoffen, dass dort auch das Wetter sicherer ist.
Die Sonne zeigt sich wieder und so fahren wir einige Aussichtspunkte am Glen Canyon Damm an. Sehr imposant! Hier ist es eine Stunde früher - ab jetzt beträgt unser Zeitunterschied nach Deutschland 9 Stunden! Also: Uhr eine Stunde zurück - es wird damit früher dunkel. Die Zeit an den Aussichtspunkten auf den gigantischen Lake Powell und den Staudamm genießen wir sehr. Es ist ruhig hier und die Sonne macht ein ganz tolles Abendlicht.
Abschließend gehen wir noch etwas essen und schauen uns die Fotos des Tages an. Gabi schläft schon und ich schreibe Tagebuch und mache gleich noch ein Backup - es muss ja alles seine Ordnung haben.
Hoffentlich klappt das morgen mit den Antelope Canyons. Im Visitor Center machte man uns Hoffnung, dass es morgen früh noch geht - für mittags ist Regen möglich und dann müssen die Canyons - wie heute - evakuiert werden. Mehr dazu morgen! In der Früh wollen wir auch vorher noch die 30 Meilen zur Paria Butt in Utah fahren, um dort an der Verlosung für zwei der 10 heißbegehrten Tickets für „The Wave“ zu kommen - das wäre dann das Freitagsprogramm. Wenn’s nicht klappt, bleiben wir einfach noch einen Tag länger hier und versuchen es nochmal oder wir „gewinnen“ einen weiteren Tag - man darf gespannt sein. Gute Nacht!
Der Gooseneck State Park im Internet: http://www.utah.com/stateparks/goosenecks.htm
Das Monument Valley im Internet: http://www.utah.com/monumentvalley/
Page im Internet: http://www.cityofpage.org/
Rocky Mountain High ...
13/09/11 17:12

Foto: Auf dem „One Million Dollar Highway“ in Colorado
Die Nacht war gut und der Tag beginnt mit je 2 Stücken der köstlichen Pizza von gestern Abend, die wir uns in der zimmereigenen Mikrowelle aufwärmen. Schmeckt frisch und richtig gut. In der Lobby gibt es anschließend einen Kaffee und dann machen wir uns auf den Weg.
Wir hatten ja durch unser frühes Aufstehen in Salt Lake City und den Langen Tag bis Moab am Anfang der Reise einen Tag „herausgefahren“. Den setzen wir nun ein. Die letzten Tage waren so voll mit Programm und auch von der Bewegung her so ausgefüllt, dass wir mal einen Gang herunter schalten müssen. Deshalb machen wir heute einen Abstecher nach Colorado und sehen, dass wir nicht wieder erst am späten Abend erschöpft ins Motel kommen. Gesagt - getan:
Wir fahren nach Durango in Colorado und zwar natürlich über einen Umweg, weil die Strecke schöner ist. So geht es zunächst nach Ouray, das „Switzerland des Wilden Westens“. Die Gegend hier ist so ganz anders als in den letzten Tagen. Auch wenn es in Utah immer wieder viel Grün gab, dominierte dort der rote Felsen. Nun sind wir ein einer Alpenlandschaft unterwegs mit ganz viel Wald. So führen uns immer wieder Serpentinen hoch hinauf und wieder hinunter. Dazwischen gibt es aber auch lange Strecken, die wieder geradeaus führen und wo die 65 mi/h kein Problem sind. Auf den Bergstrassen sind dafür oft nur 10-25 mi/h möglich. Heute haben wir u.a. zwei Bergpässe überquert, die uns auf über 3.200 m hinauf führten. Die Bderge hier reichen bis auf über 4.000 m; John Denver singt dazu „Rocky Mountain High“ - das passt prima! Wir merken schnell, dass das auch ein super Wintersportgebiet hier ist!!
In Ouray machen wir einen Stop und schlendern die Main Street entlang. Zwischen Ouray und Silverton merkt man in den Bergen deutlich, dass hier einstmals der Silber und Goldrausch herrschte. Überall Relikte stillgelegter Minen ...
In Silverton schauen wir uns auch das Westernstädtchen an. Außerdem steht hier die alte Eisenbahn unter Dampf, die gleich wieder nach Durango fährt. Da können wir in Ruhe einige nostalgische Fotos schießen.
Schließlich geht es über den „One Million Dollar Highway“ durch die Berge nach Durango. Man sagt, dass hier seinerzeit die Straße mit Gold und Silberklümpchen gepflastert war. Heute ist davon nix mehr zu sehen. In Durango informieren wir uns im Vistior Center und quartieren uns dann im „The Adobe Inn“ ein. Um 16:45 Uhr sind wir auf dem Zimmer - na geht doch!
Nach einer kurzen Pause machen wir uns nun auf den Weg in die Downtown - denn auch hier soll es echtes Westernfeeling geben. Schauen wir mal ...
Na das war ja ein schöner Abend! Mit dem kostenlosen Trolley-Shuttle erreichen wir mühelos die Downtown. Wir schauen uns den Bahnhof der Durango-Silverton-Eisenbahn an und sehen auch nochmal die Dampflok in Aktion. Dann bummeln wir etwas durch die nette „Altstadt“ und werden schließlich von Live-Musik auf einen Balkon gelockt. Da macht einer in kurzer Hose und Flipp-Flopps auf der Gitarre Musik und singt dazu - optisch merkwürdig, musikalisch erstklassig. Wir lassen es uns an der frischen Luft bei Margarita und Bier gut gehen uns genehmigen uns auch noch einen sehr schmackhaften Southwest-Burger sowie einen „Chicken-Basket“. Essen schmeckt prima, Getränke tun ihre Wirkung. Auf einen Absacker kehren wir noch in den Saloon auf der anderen Strassenseite ein. Dort laufen 7 Fernseher mit 8 Programmen gleichzeitig. Die Sendung „Stranger in Danger“ ist zum Piepen. Der Trolley bringt uns bis vor die Haustür und nun ist Schlafenszeit. Morgen geht es wieder in die rote Wüste - wir freuen uns ....
Ouray im Internet: http://www.ouraycolorado.com/
Silverton im Internet: http://www.silvertoncolorado.com/
Durango im Internet: http://www.durango.org/