Utah
Im Land der Navajo-Indianer
14/09/11 20:59

Foto: Im Monument Valley Navajo Tribal Park
Nach dem frühmorgentlichen skypen mit Birgit, Johanna, Vater und Mutter verlassen wir Durango schon wieder. Es war schön hier - nun regnet es aber und es hält uns nichts mehr. Schnell noch ein kleiner Einkauf bei Albertsons, damit wir weiter Vitamine und Kaffee an Bord haben, dann starten wir in Richtung Mexican Hat.
Die Fahrt verläuft zunächst regnerisch, als wir Utah erreichen, hört es aber auf und wir können in Bluff noch einen kurzen Blick auf die „Twin Towers“ werfen. In der Nähe stehen zwei sehenswerte Autowracks, die ein paar MB auf der Speicherkarte Wert sind. Der Weg bisher verlief in tiefster Einsamkeit. Nebenstrecke - hier ist der Hund begraben. Naja, nicht ganz, eine tote Kuh und auch ein toter Hund liegen unbestattet am Straßenrand.
In Mexican Hat ist auch nichts los. Eigentlich hatten wir geplant, heute hier oder im nahen Kayenta zu übernachten. Heute Morgen im Hotel hatte ich aber die Wetterlage insgesamt und besonders in Page - unserem nächsten Ziel - gecheckt. Das führte uns während der Fahrt zu der Überlegung, schon heute bis Page zu fahren. Die Gründe: wir waren zeitig dran und das Wetter nicht das Beste. Wenn wir das Monument Valley in einigermaßen trockenem Zustand sehen, gibt es keinen weiteren Grund, zu verweilen. Außerdem war heute Morgen für Donnerstag in Page noch einigermaßen gutes Wetter angesagt, für Freitag und Samstag aber deutlich regnerischer - und das können wir für die Antelope Canyons gar nicht gebrauchen.
So machen wir es: kurz vor Mexican Hat werfen wir noch einen Blick auf den nahen „Gooseneck State Park“, der so heißt, weil sich der San Juan River wie ein Gänsehals in Schleifen durch den Canyon zieht. Schöner Blick, mal wieder ganz schön tief der Abgrund.
Die Anfahrt aufs Monument Valley ist ebenfalls traumhaft schön und es zeigt sich sogar blauer Himmel. Prima! Im Valley lassen wir uns Zeit, verzichten aber darauf, unversichert mit unserem Auto über die unbefestigte Straße im Tal herumzurumpeln und einen Unterbodenschaden zu riskieren. Die geführte Tour mit einem Navajo ist uns schlicht zu teuer, wir wollen den Indianern nix klauen, aber auch nicht das Tal abkaufen.
So gondeln wir gegen 14 Uhr Richtung Page. Einige Kilometer vor der Stadt sieht es schwarz aus und in der Ferne blitzt es. Dann geraten wir in einen wahren Wolkenbruch - Weltuntergang. Gott sei Dank nicht ganz, bald ist es wieder trocken. Als wir aber die Stadtgrenze passieren wollen, hindert uns eine „Baustelle“ - so dachten wir. Wir hatten ja schon viele Farben hier in Utah - aber so ein weiß?? Es hat gehagelt - und wie! Die Straße ist kurz hinter den Antelope Canyons z.T. mit Hagelschlamm überspült und Bulldozer räumen die Straße wieder frei. Puh - das haben wir knapp verpasst - gut so!
In Page mieten wir uns im America’s Best Value Inn für zunächst 2 Nächte ein. Heute sind wir schon wieder einen Tag im „Vorsprung“ - wer weiß, wofür das gut ist.
Das Zimmer ist sehr ok und als wir ausgeladen haben, gehen wir hinüber ins Visitor Center. Dort decken wir uns mit Material über Page ein und auch schon mit Infos über Arizona und Nevada. Mal sehen, vielleicht verbringen wir ja etwas mehr Zeit in Flagstaff - das ist eine gute Ausgangsbasis für den Grand Canyon und weitere Nationalparks. Wir hoffen, dass dort auch das Wetter sicherer ist.
Die Sonne zeigt sich wieder und so fahren wir einige Aussichtspunkte am Glen Canyon Damm an. Sehr imposant! Hier ist es eine Stunde früher - ab jetzt beträgt unser Zeitunterschied nach Deutschland 9 Stunden! Also: Uhr eine Stunde zurück - es wird damit früher dunkel. Die Zeit an den Aussichtspunkten auf den gigantischen Lake Powell und den Staudamm genießen wir sehr. Es ist ruhig hier und die Sonne macht ein ganz tolles Abendlicht.
Abschließend gehen wir noch etwas essen und schauen uns die Fotos des Tages an. Gabi schläft schon und ich schreibe Tagebuch und mache gleich noch ein Backup - es muss ja alles seine Ordnung haben.
Hoffentlich klappt das morgen mit den Antelope Canyons. Im Visitor Center machte man uns Hoffnung, dass es morgen früh noch geht - für mittags ist Regen möglich und dann müssen die Canyons - wie heute - evakuiert werden. Mehr dazu morgen! In der Früh wollen wir auch vorher noch die 30 Meilen zur Paria Butt in Utah fahren, um dort an der Verlosung für zwei der 10 heißbegehrten Tickets für „The Wave“ zu kommen - das wäre dann das Freitagsprogramm. Wenn’s nicht klappt, bleiben wir einfach noch einen Tag länger hier und versuchen es nochmal oder wir „gewinnen“ einen weiteren Tag - man darf gespannt sein. Gute Nacht!
Der Gooseneck State Park im Internet: http://www.utah.com/stateparks/goosenecks.htm
Das Monument Valley im Internet: http://www.utah.com/monumentvalley/
Page im Internet: http://www.cityofpage.org/
Sagenhaft - Canyonlands NP und Arches NP
12/09/11 15:05

Foto: Der Delicate Arch im Arches NP
Da wir ein Quartier in Moab haben und heute Abend wieder hierher zurück kehren, könnte das ja ein ruhiger Tag werden. Denkste! Die Nacht war etwas anders als sonst, weil ich um 1 Uhr etwas Zeit darauf verwandte, mit den Kollegen in Kleve einige extrem wichtige Dinge zu regeln. Hat aber gut geklappt und so schlafen wir heute Morgen eine Stunde länger. Um 8 Uhr sind wir aber auf der Bahn und steuern den nur wenige Meilen entfernten Canyonlands NP an.
Vorher besuchen wir aber noch den „Dead Horse Point SP“, der eigentlich landschaftlich zu den Canyonlands gehört - aber ein eigener Statepark ist. Das hat folgendes auf sich: An der Klippe zum riesigen Canyon gibt es eine Felsnase, die einen tollen Ausblick auf eine Flussschleife des Colorado River bietet. Die Cowboys haben hier früher wilde Pferde zusammengetrieben, die dann an der Klippe nicht mehr weg konnten. Schnell einen Zaun an der offenen Seite geschlossen und die Pferde waren gefangen. irgendwann ist dann aber bei der Hitze eine ganze Herde in der Wüstenhitze verdurstet - mit tollem Blick auf den wenige hundert Meter tiefer liegenden, aber völlig unerreichten Colorado - deshalb „Dead Horse Point“! Am dortigen Visitor Center macht man uns auf ein sehr großes Insekt aufmerksam, das „Tarantulla Hawk“ heißt, sehr selten und extrem giftig ist: „It has killed children ...“.
Zahlreiche Viewpoints in den Canyonlands eröffnen immer neue Blicke in die Tiefe und Weite. Wir besuchen die Visitor Center, machen einige Trails und lassen uns besonders am Mesa Arch viel Zeit. Am Grand View Point und am Visitor Center halten Rangerinnen Vorträge und wir hören gespannt zu. So vergeht der Morgen wie im Fluge. Nachmittags sind wir im Arches NP - einem weiteren Höhepunkt der Reise. Extrem bergig - es geht rauf und runter. Der Delicate Arch ist das Wahrzeichen von Utah - wir kraxeln zu einem „leicht erreichbaren“ Aussichtspunkt - wissen aber vorher schon: viel zu weit weg. Da es aber wieder eine 40%-Chance auf „thunderbolt and lightning“ gibt und wir nicht riskieren dürfen, in den Abendstunden auf dem oben offenen Plauteau vom Blitz getroffen zu werden, sichern wir zumindest einen Blick auf den tollen Arch so ab.
Anschließend wandern wir zunächst zum „Landscape Arch“, dem größten hier im Park. Toller Weg mit vielen weiteren Bögen. Schließlich entscheiden wir, doch den 5 km langen und sehr steilen Aufstieg bis zum Delicate Arch in Angriff zu nehmen. Das Wetter hält, wir brauchen unser Wasser dringend und schweißtreibend geht es abenteuerlich über riesige glatte Platten und schmale Felsvorsprünge hinauf. Unvergesslich!! Atemberaubend .... Wir verbringen eine schöne Zeit am Arch und schießen viele Fotos. Dann gehts wieder hinunter. Wir sind ziemlich kaputt, hängen aber noch die „Windows-Section“ an. Dort spazieren wir noch zum „Double Arch“ - auf den „Window Arch“ nehmen wir (das Licht ist fast weg) nur noch einen Fernblick vom Parkplatz. Wenn’s ein „Apple Arch“ gewesen wäre, hätte ich mich noch auf allen Vieren hingeschleppt - aber für Windows ...

Im Sonnenuntergang verlassen wir den Nationalpark - hundemüde und mit wehen Füßen, aber glücklich. Auf dem Tacho stehen über 250 km mehr als heute morgen; wir waren 12 Stunden nonstop unterwegs. Es ist immer wieder nicht zu glauben ....
Schnell geduscht, dann ab nach Moab (mit dem Auto - die Strasse ist viel zu lang) - dort gibt es Pizza. Und was für eine. Riesig, amerikanisch, toll und ganz dick belegt mit frischem Gemüse - die Reste wandern in einen „Doggy Bag“ - die gibt es morgen zum Frühstück.
Wir skypen noch mit Vater und Mutter, die gerade aufgestanden sind und ich hänge mich noch an den Rechner, um das Nötigste zu regeln. Super Tag - mal sehen, was morgen kommt? Colorado?
Der Canyonlands NP im Internet: http://www.nps.gov/cany/index.htm und http://www.utah.com/stateparks/dead_horse.htm
Der Arches NP im Internet: http://www.nps.gov/arch/index.htm
Von Schlumpfhausen zu den großen Naturbrücken ...
11/09/11 22:34

Foto: Goblin Valley SP
So, gestern sind wir den Tagesbericht schuldig geblieben - das hole ich nun schnell nach:
Die Nacht in Hanksville war gut - „Frühstück“ war im Motelpreis mit drin. Daher gibt es bei „Stan“, den wir ja schon von seinen legendären Burgern her kennen, an den benachbarten Tanke Kaffee, Toastbrot, Marmelade, Muffins und diverse bunte Dinge, die wir nicht frühstücken.
Anschließend fahren wir gen Norden, um das Goblin Valley zu besuchen. Schaut euch mal die Fotos an (das schaffe ich heute aber nicht mehr, die reinzustellen) - Schlumpfhausen pur!! Die Natur macht ja wirklich merkwürdige Dinge. Die Felsformationen sind von Wind und Wetter so gestaltet worden, dass man mit Fantasie alles mögliche reininterpretieren kann - uns fielen immer wieder die Schlümpfe ein

Zurück in Hanksville haben wir schnell getankt und den obligatorischen Kaffee to go beschafft. Dann sagte das Navi: in 196 km links abbiegen. Also: Cruise Control auf 65 mi/h eingestellt und rollen lassen. Das muss man echt mal erlebt haben. Wenn du keinen Fotostopp o.ä. einlegst, dann musst du tatsächlich erst in genau 196 km wieder deine Füße benutzen. Wenn die Straße mal kurvig wird und das Tempo runter muss, dann lässt sich das bequem mit dem Tempomaten regeln. Bremsen wegen anderer Autos, Kreuzungen, Städten ö.ä.: Fehlanzeige, weil nicht da! Sagenhaft und sehr entspanntes Fahren. Gute Musik dazu - super!
Die Szenerie auf der UT-95 übertrifft sich mal wieder selbst und der Weg an den Klippen des Lake Powell entlang ist irre. Dann erreichen wir das „Natural Bridges NM“. Im Visitor-Center hängt wie überall die US-Flagge auf Halbmast: 9/11! Die Ranger bestätigen uns mal wieder, dass unsere Vorplanung passt: Wir fahren den Scenic-Drive zu den Viewpoints ab und nehmen uns 2 Trails zu den Brücken vor: Zuerst geht es sehr, sehr anstrengend die 150 Höhenmeter hinunter zur Sipapu-Bridge, mit 88 m Spannweite und 72 m Höhe der zweitgrößten Natursteinbrücke der Welt (die größte steht nebenan am Lake Powell - ist für uns aber nicht zu erreichen). Die Natur hat einige Millionen Jahre gebraucht - wir sind in einer knappen Stunde wieder am oberen Ende des Weges angekommen. Der Weg war sehr ausgesetzt und ging zum Teil über Holzleitern und ähnliches. ganz allein waren wir wieder mal und als wir so unter der Brücke standen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus - gigantisch!
Da die Zeit etwas knapp wurde, beschlossen wir, den leichteren Weg zur Owachomo-Bridge nur „so halb“ zu machen - für ein Foto. Nach 6 Minuten waren wir aber am Talboden und da konnten wir richtig rumklettern und Fotos machen - hat viel Spaß gemacht!!
Über Blanding und Monticello kommen wir zum Canyonlands NP. Dieser hat drei riesige Teilgebiete: Den „Mesa District“ kann man auf 2 und 4 Rädern ohne Allrad überhaupt nicht befahren, für den „Needles District“ braucht man sehr viel Zeit und der „Island In The Sky District“ steht morgen auf dem Programm. Also fahren wir kurz zum „Needles Overlook“ - das sind ja nur mal eben knapp 50 Meilen Umweg. Hat sich aber gelohnt! Es ist deshalb aber spät, als wir in Moab ankommen. Gut, dass wir das „Super 8“ schon morgens per Internet für 2 Tage gebucht hatten. Wir haben in Moab noch etwas eingekauft. Rotwein war beim besten Willen nicht zu kriegen. Waffen ja, Drogen: nein danke - schon gar nicht Sonntags!
Wir düsen noch zum Chinesen und bekommen erstklassiges Buffett zum Abendessen. Der 6Pack Bier und ein paar Chips sind eine gute Ausgangsbasis. Nach einer Dose schlafen wir ein

Im Grand Staircase Escalente NM
10/09/11 21:20

Foto: Im Kodachrome Basin SP
Heute Morgen lassen wir es mal ganz ruhig angehen. Wir laden erstmals Fotos auf die Internetseite, frühstücken ausgiebig in Clarke’s Restaurant in Tropic und skypen mit Vater und Mutter. Erst nach 08:00 Uhr rollen wir gen Süden. Der Himmel ist leider stark bewölkt - ein Zustand, der uns den ganzen Tag verfolgen wird.
Unser erstes Ziel ist der Kodachrome Basin Statepark. Seinen Namen haben ihm Fotografen in den 50er Jahren wegen seiner Farbenvielfalt gegeben. Wir lassen uns am Eingang kurz von einer Rangerin beraten, da wir keinen eigenen Plan für den Park haben. Sie empfiehlt uns 2 Wanderungen, die wir auch beide machen.
Zuerst geht es über eine ungepflasterte Straße zu einem abgelegenen Parkplatz. Dort beginnt der insgesamt 2 km lange Trail zum Shakespeare Arch, einem roten Sandsteinbogen mitten im Park. Während unseres gesamten Parkbesuches treffen wir kaum einen Menschen. Hier ist überhaupt niemand. Uns fällt auf, wie still es hier ist - man hört überhaupt nichts, noch nicht mal ein Tier. Gestern früh in den Dünen war wenigstens der Wind zu hören ... Die Rangerín hatte uns mit den üblichen Karten und Hinweisen ausgestattet. Diesmal wurde u.a. besonders eindringlich vor den diversen giftigen Schlangen, Skorpionen und Spinnen gewarnt, aber selbst die geben keinen Mucks von sich. Da wir wie empfohlen auch unsere Hände nicht in unbekanntes Gebüsch oder unter lose Steine stecken, bleiben uns die Tiere auch heute verborgen. Ein Foto von einer Klapperschlange würde sich dennoch gut machen. Da halten wir es wie mit den Haien: nah ran für ein Foto: ja bitte; zu nah, d.h. Körperkontakt: nein danke.
Die zweite Morgenwanderung ist etwas anstrengender und führt uns auf den 2,4 km langen Angels-Palace-Loop-Trail. Es geht steil hinauf und sehr ausgesetzt über die Kanten - aber mit herrlicher Aussicht. leider versteckt sich die Sonne. Am Ende der Wanderung treffen wir die ersten anderen menschlichen Lebewesen hier.
Nun fahren wir die wunderschöne Strasse UT-12 durch das Grand Staircase NM. Das ist das „große Trepenhaus“ - wir müssen schon sagen, es ist SEHR groß und hunderte Km lang. Unsere Tagesetappe war gut 300 km lang und wir sind noch nicht wieder heraus aus dem riesigen Gebiet. Es wie bisher: jede Kurve, jede Bergkuppe: ein neuer, atemberaubender Blick.
Nachmittags durchstreifen wir in der Nähe von Escalante ein Gebiet mit versteinerten Bäumen (Petrified Forest) und Dinosaurierspuren. Es geht wieder hoch hinaus. Das ist eine sehr interessante Tour, denn versteinerte Bäume, die über 150 Millionen Jahre alt sind, findet man bei uns ja auch nicht jeden Tag.
Gegen Abend erreichen wir dann den Capitol Reef NP; den Scenic Drive fahren wir komplett ab und finden schöne Aussichtspunkte. Hier kommt zwischenzeitlich auch mal die Sonne zum Vorschein.
Gegen 19 Uhr erreichen wir Hanksville und unser Motel „Whispering Sands“. Hier fehlen nur die rollenden Dornbüsche. Viel Platz und sonst nix. Das Zimmer ist auch riesig und sauber. Nebenan hat Stan eine Tankstelle, einen Laden und einen „Burger“. Seine Eltern haben herausgefunden, wie man Zwiebelringe schmackhaft bereitet und so produziert Stan mit seiner Frau in 2. Generation leidenschaftlich Burger - das ist sein Lebensinhalt. Finden wir gut - der doppelte Cheeseburger mit hausgemachter Geheimsoße schmeckt prima.
Wieder im Zimmer kümmern wir uns wie gewohnt um Fotos etc., dann ist schon Schlafenszeit. Gute Nacht.
Der Kodachrome Basin SP im Intrnet: http://www.utah.com/stateparks/kodachrome.htm
Der Escalante Petrified Forest SP im Internet: http://www.utah.com/stateparks/escalante.htm
Der Capitol Reef NP im Internet: http://www.nps.gov/care/index.htm
Der Bryce Canyon NP
10/09/11 04:44

Foto: Gabi auf dem Rim Trail des Bryce Canyon NP
Es war das bisher schlechteste Zimmer - für uns aber die bisher beste Nacht. Ohne einmal aufzuwachen schlafen wir beide durch bis 06:00 Uhr. Kurz darauf ruft Stefan Kriegel von der Rheinischen Post an und fragt nach einer Presseerklärung zum Erdbeben in Goch. Ich verweise ihn an meinen Stellvertreter und der Urlaub kann weiter gehen

Im Zimmerpreis war erstmals „Frühstück“ inklusive. Das heißt, dass es Kaffee gibt und dazu Muffins, Toast, Marmelade, bunte „Cerealien“ (?) und die Möglichkeit, Waffeln zu backen. Dazu zapft man sich Teig aus einer Maschine und versucht sein Glück mit dem Waffeleisen, mit dem schon Buffalo Bill seine Erfahrungen gemacht hat. Wir sind nun Leidensgenossen

Den noch dunklen Himmel zieren noch dunklere Wolken; gegen 07:00 Uhr sind wir auf der Bahn und biegen gleich von der Hauptroute ab zum ersten Abstecher des Tages. 34 km durchs Niemandsland, dann sind wir mutterseelenallein im „Coral Pink Sand Dunes SP“. Kein Ranger, keine anderen Besucher - nur wir, die Skorpione und Klapperschlangen (die sich aber alle versteckt halten - oder schlafen die noch?). Wir drehen eine schöne, gut 1 km lange Runde durch den weichsten Sand aller Zeiten. Im Genick verspüren wir immer das drohende Gewitter bzw. den großen Regenguss; wir bleiben aber trocken. Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse müssen wir immer wieder mal anhalten, um Fotos zu machen.
Unterwegs buche ich telefonisch ein Quartier für die Nacht in Tropic - gleich hinter dem Bryce Canyon NP. Das gibt uns verschiedene Optionen für den Tag. Wir erreichen den Red Canyon SP und auch hier müssen wir mehrfach raus aus dem Wagen, um uns satt zu sehen oder auch kleinere Trails zu machen. Glutrot leuchten die Felsen in der Morgensonne.
Gegen 11:00 Uhr lassen wir uns von einer netten Rangerin im Visitor Center bestätigen, dass unsere Grobplanung für den Tag gut und machbar ist. Und sie bestätigt uns auch, dass wir am Nachmittag mit Gewittern rechnen müssen und dann nicht zu weit mitten im Canyon stecken sollten. Natürlich stattet sie uns mit den notwendigen Karten und Informationen aus. Wir entscheiden uns dafür, den größten Teil des Tages wieder über Shuttlebusse zu gestalten und das eigene Auto zunächst stehen zu lassen. Die Busse fahren im Rundkurs das erste Viertel des Parkes ab, das auch die Hauptsehenswürdigkeiten enthält.
Als fahren wir zum Bryce-Point, dann zum Inspiration Point. Dieser hat insgesamt 3 Aussichtspunkte, so dass wir vom „Lower Inspiration Point“ zum „Middle IP“ und „Upper IP“ hinaufkrakseln. Es ist schwer zu beschreiben, welchen Eindruck diese Landschaft auf uns macht. Viele Amerikaner bezeichnen den Bryce Canyon im Vergleich zum Grand Canyon als beeindruckender. Da können wir (noch) nicht mitreden.
Der Bryce Canyon ist eigentlich gar kein richtiger Canyon, weil er nicht von einem Fluss geschaffen ist. Es ist vielmehr eine Ansammlung von Amphietheatern gigantischer Ausmaße mit unzähligen „Hoodos“, die von Wind, Wetter und Wasser geschaffen sind. Es ist wirklich so, dass sich der Blick alle paar Meter verändert. Du schaust in diese gewaltige Felsenlandschaft, sperrst den Mund auf und gehst 20 Schritte. Und schon wieder ist der Eindruck ein völlig neuer. Wir sind mächtig beeindruckt.
Die Amerikaner sind sehr genau damit, zu beschreiben, was gefährlich ist und worauf man aufpassen muss. Geländer und Absperrungen sucht man aber oft vergeblich und das tut der Landschaft gut. Wie sollte man auch Gebiete solchen Ausmaßes absperren? Dann schon lieber der Hinweis: „Remember, your safty is YOUR responsibility!“ Genau! Hinweise, die mir auch gefallen, weil sie wichtiges auf den Punkt bringen: „Do not throw anything, anywhere, at any time“ oder „Take what you bring - leave what you find!“ - niemals irgendetwas wegwerfen, nix liegen lassen (auch keinen Abfall) und nix mitnehmen. Funktioniert - es ist überall sehr sauber und aufgeräumt; keine Kippen, kein Müll.
Vom Inspiration Point wandern wir über den „Rim Trail“ zum Sunset Point. Der Weg hat seinen Namen daher, dass du immer genau an der - oder besser auf der - Abbruchkante läufst und dort natürlich die spektakulärsten Blicke hast. Am Sunset Point entscheiden wir, dass die schwarzen Wolken noch nicht für uns bestimmt sind und dringen ein in die Felslandschaft. Haben wir bislang immer nur von oben in den Canyon geschaut, geht is nun mitten hinein in die Hoodos. „Navajo Loop Trail“ heißt der als sehr steil und anstrengend beschriebene Rundweg hinab in den Canyon. 1-2 Stunden soll die Wanderung dauern. Wir sind begeistert und überwältigt - und nach einer knappen Stunde wieder am oberen Rand des Canyons - klitschnass geschwitzt und fix und foxi. Eine tolle Tour! Auch das ist schwer zu beschreiben: Du siehst die schwarzen Wolken und auch die Blitze. Über dir ist aber strahlend blauer Himmel. Nun ja. du kannst ja auch über 200 km (!) weit gucken.
Im steilen Abstieg hatten wir noch ein sehr nettes Erlebnis: wir trafen auf einen Amerikaner (?), der jedenfalls nett war wie alle und mit dem wir uns bestimmt 10-15 Minuten im Abstieg unterhielten. Wir fotografierten uns gegenseitig und erst als ich irgendwann „Gabi rechts!“ sagte, fragte er, ob wir Deutsche seien? „Klar - hört man das nicht?“ fragte ich noch auf englisch, als er anfing zu lachen und offenbarte, dass auch er Deutscher sei ... Er bestätigte dann mehrfach, dass unser Englisch richtig gut ist. Stimmt sicher nicht ganz, denn gestern am Zion NP fragte die Rangerin gleich, ob wir die Karte und Beschreibung auf englisch oder deutsch haben wollen. Heute Mittag war es aber perfekt

Wir gehen nun noch auf dem Rim Trail bis zum Sunrise Point und fahren dann mit dem Bus zurück zu unserem Auto. Nun ist es auch über uns schwarz und es fallen einige Tropfen. Wir entschließen uns dazu, doch noch den ganzen Senic Drive mit den anderen Aussichtspunkten (also auch die restlichen 3/4) abzufahren. Das sind mal eben schlappe 34 km hin und die gleiche Strecke zurück. Aber: wir haben ja Zeit. Als wir am äußersten Punkt ankommen, habe ich einen toten Punkt. Also: Liegesitz und 20 Minuten Augen zu. Danach zuckeln wir den Weg zurück und halten am „Rainbow Point“, „Black Birch Canyon“, „Ponderosa Canyon“, „Agua Canyon“, an der „Natural Bridge“, dem „Farview Point“ und am „Swamp Canyon“. Super - trotz der dunklen Wolkendecke und zuckenden Blitzen am Horizont.
Nun statten wir noch der „Bryce City“ einen Besuch ab - unser Auto hat auch wieder mal Durst. Außerdem schaffe ich es, telefonisch ein Quartier für die nächste Nacht in Hanksville zu buchen. Das ist auch so ein Nest „in the middle of nowhere“ mit 3 Motels und im Umkreis von 100 km nichts weiterem. Unser Bett im „Whispering Sands Motel“ ist aber sicher; prima!
Tropic ist schnell erreicht, man muss nur rechtzeitig bremsen, sonst ist man durch. Melmesfeld ist größer! Unser Motel entpuppt sich als ein „America’s Best Value“ und ist auch wirklich super. Großes Zimmer, sauber, Kaffeemaschine etc. Gabi hat sich heute im Bryce einen klasse Sonnenbrand geholt.
Nebenan ist Clark’s Restaurant und nun hat uns auch schon unser erstes Steak geschmeckt. Im General Store von Bryce City haben wir eine Flasche Rotwein ergattert - die genießen wir jetzt. Morgen ist wieder ein aufregender Tag. Und wir beide verstehen jetzt auch Bärbel und Jürgen, die uns letztens gesagt haben, das sie einiges dafür geben würden, diese Landschaft noch einmal „zum ersten Mal“ zu sehen ...
Coral Pink Sand Dunes im Internet: http://www.utah.com/stateparks/coral_pink.htm
Bryce Canyon im Internet: http://www.nps.gov/brca/index.htm
Im Zion NP
08/09/11 21:12

Foto: Gabi und Jürgen im Zion NP
Heute Nacht hat Gabi nicht so gut geschlafen. Es war wohl zu warm

Beim McDonalds-Frühstück auf der I-15 buchen wir dann fix ein Motel in Kanab (zum „best-price“ über booking.com). Die McDonalds wissen, wie man Mäuse fängt: kostenloses WiFi in allen Filialen! Und wir haben nun ein Quartier für die Nacht und den Kopf frei für den Zion NP.
Der Zion NP hat es in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den sagenhaften roten Felslandschaften Utahs. Das Auto stellen wir ab; im Park verkehrt ausschließlich ein kostenloser Shuttle-Bus-Service. Im Visitor-Center lassen wir uns beraten, ob unsere Pläne (auch was das Wetter angeht) machbar sind. Sind sie! Danke an Bärbel, die uns schon zu Hause gebrieft hat, wie man so einen Parkbesuch plant und durchführt.
Das ist wirklich super: alle 7 Minuten hält ein Bus an jeder Haltestelle; sie fahren immer den Rundkurs vom Visitor-Center zur Endstation hinten im Park, wo die Strasse zu Ende ist.
Wir fahren zuerst bis ganz hinten und gehen den „Riverside Walk“ zu den „Narrows“. Das muss man sich so vorstellen: Der Virgin River entspringt irgendwo in den Bergen und kommt hier raus. Nun kann man den Fluss entlang laufen - zumindest die ersten 1,5 km. Dann kann man noch kilometerweit durch den Fluss weiter laufen - das sparen wir uns aber. Die Wände des Canyon rücken später bis auf einen Meter zusammen - das muss auch toll sein, verlangt aber mindestens einen tag Zeit und Kleidung, die wir nicht haben. Unser Wegstück ist aber auch so ganz toll und erstmals begegnen uns hier die Chipmunks (Streifenhörnchen), die es hier wohl überall in Massen gibt. Die sind sehr fix und neugierig; dennoch wird gewarnt, dass sie aufdringlich werden können und beißen. Unsere hier sind ganz lieb!
Nun nehmen wir wieder den Bus, steigen für ein paar Fotos an der nächsten Haltestelle aus und fahren dann wieder mit dem nächsten zur Haltestelle „Weeping Rock“. Hier gibt es eine kurze Wanderung (1 km) in die Berge hinein zu einem Überhang, von dem beständig Wasser herabtröpfelt: „der weinende Felsen“ eben. Wir lassen uns auch etwas besprenkeln - angenehm nach dem Aufstieg und der Hitze.
Schließlich lassen wir uns noch zur Zion Lodge fahren (wieder einige Haltestelen weiter) und starten von dort nochmal bergauf zum „Emerald Pool“. Das ist auch ein überhängender Felsen mit Wasserschleier, der unten sogar einen smaragdfarbenen kleinen See gebildet hat. Der Weg ist wieder atemberaubend und hält uns eine gute Stunde gefangen. Auf dem Rückweg haben wir das Glück, eine Rehkuh mit 2 Kälbern beobachten zu können. Die drei futtern ganz gemütlich von den grünen Zweigen und lassen sich nicht stören.
Wieder in der Lodge angekommen haben wir uns ein Eis verdient. Nur ganz kurz: man muss das auch mal erlebt haben, welchen Service die Amis bieten - besonders auch in den Parks: an den unmöglichsten Stellen gibt es natürlich „Restrooms“ (die sagen hier nie „Toiletten“ oder „Klo“, das ist verpönt). Die sind oft nur als Plumpsklo ausgelegt, aber mit Toilettenschüssel, Desi-Spray und: sauber sowie kostenlos. 2. Beispiel: man muss hier viel trinken. Deshalb gibt es überall auch kostenlose Zapfstellen für Wasser. Hatte ich schon geschrieben, dass man auch in fast allen Restaurants, Schnellimbissen etc. bei Kaffee und Kaltgetränken „free refill“ hat? 1x bezahlen, soviel trinken, wie man will ....
Weiter geht es: Den Park verlassen wir mit dem Auto über den Ostausgang: der führt uns über Serpentinen hoch in die Berge. Hinter einem Tunnel machen wir nochmal Stopp und wandern eine weitere Stunde hin und zurück zum „Observation Point“: ein ganz heißer, ausgesetzter Weg immer an den Klippen entlang. Wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt. So, das war es für heute, nur noch nach Kanab - so dachten wir.
Wir hatten aber die Rechnung ohne die Landschaft gemacht: ich weiß gar nicht, wie oft wir noch angehalten und Fotos geschossen haben. Die UT-9 ist einfach unvorstellbar (ich wiederhole mich, glaube ich). Hinter jeder Ecke ein neuer Blick. Zwischendurch gucken wir uns nur an und fragen uns, ob wir träumen. Ich muss dringend mal ein paar Fotos online stellen. Nun ist uns klar: in diesem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel.
Das Motel in Kanab ist unser bisher schlechtestes; besser nicht überall in die Ecken gucken. Aber es ist ja auch schon 19:45 Uhr, als wir dort ankommen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite (also nur 50 m entfernt

Gabi fällt anschließend auch gleich ins Suppenkoma, ich kümmere mich noch um die „Büroarbeit“ (Ausgaben erfassen etc.) und die Fotos. Da habe ich doch kurz vor dem Urlaub noch ein App für das iPhone gefunden („Trails“ für 2,39 &euro

Ach ja: wir sind nun einen Tag voraus - da wir heute schon bis Kanab gekommen sind, haben wir nun einen weiteren Reservetag „in Petto“.
Der Zion NP im Internet: http://www.nps.gov/zion/index.htm
Salt Lake City
08/09/11 00:31

Foto: Mit Bärbel und Jürgen am Temple Square
Heute Morgen lassen wir es ruhig angehen. Es gelingt uns endlich, die WiFi-Verbindung herzustellen und das Reisetagebuch hochzuladen. Anschließend skypen wir mit Birgit und Johanna, die sichtlich Spaß hat. Nach kurzer Zeit erreichen wir auch noch Vater und Mutter und können auch dort die letzten Ergebnisse austauschen.
Um 07:45 Uhr brechen wir auf - zunächst zum Albertsons Supermarket: einkaufen. Wir benötigen neues Wasser (wieder mal 24x0,5 Liter) und auch Obst, Kekse, Bagels, Frühstück, Nüsse, Cracker und was man noch so alles futtern kann auf der Fahrt. Außerdem erstehen wir eine Box aus Styropor, in die alles reinkommt im Auto. Wir sind immer besser organisiert. Der Supermarkt ist super

Die 433 km bis Salt Lake City sind landschaftlich wieder sehr schön und unglaublich abwechslungsreich. Es geht meist durch die Berge, aber auch Flüsse und Seen liegen am Weg. Der Bear-Lake ist himmelblau und wir halten hin und wieder an, um uns umzusehen. Die Dörfer und Städte sind so, wie wir es inzwischen schon kennen: großräumig mit ganz viel Platz zum Autofahren und Parken.
Vor Salt Lake City fahren wir dann auch erstmals auf eine echte Interstate und die zulässige Höchstgeschwindigkeit steigt auf 75 mi/h. Auch das meistern wir mit Navi prima und wir bekommen wie erhofft ein Zimmer im Motel 6 Downtown. Bärbel und Jürgen, die auf der Durchreise von Las Vegas auch hier Quartier machen, haben ein Zimmer im gegenüber liegenden Motel gefunden.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in die City und erkunden das Reich der Mormonen. Das ist alles sehr übersichtlich, sauber - ja fast klinisch rein ist es hier. Die beiden lächeln, als wir erwähnen, dass wir auch unsere Fleecejacken im Rucksack haben - wir sind es ja gewohnt, dass es abends empfindlich kühl wird. Bärbel und Jürgen kennen die Bedingungen in Utah aber schon und sie berichten von einer extrem heißen und anstrengenden Tour ins Valley Of Fire am Vortag. da sind wir vorgewarnt; der Ausflug steht bei uns auch von Las Vegas aus auf dem Programm. So schlagen wir uns ins vorher zu Hause schon ausgesuchte „Bayou“ - das „Beervana“ mit über 200 Biersorten. Wir probieren einige, essen gut und haben viel Spaß. Ein wunderbarer gemeinsamer Abend - danke dafür. Die Jacken brachen wir tatsächlich nicht, hier ist es auch nachts ziemlich warm.
Es ist Viertel vor 11 - zu Hause sind sie schon wieder auf den Beinen - und wir machen die Augen zu. Gute Nacht.