Canyon
Ein großer Tag am großen Canyon ...
17/09/11 22:52 Abgelegt in: Arizona

Foto: Gabi am „South Rim“ des Grand Canyon NP
Heute wird es entspannter, denn es gibt nur einen Programmpunkt: den Grand Canyon NP.
Gegen 7 Uhr sind wir schon unterwegs. Wir fahren ein Stück der Strecke von gestern zurück und biegen dann zum Ostrand („East Rim&ldquo

Unser Auto stellen wir später im „Grand Canyon Village“ auf einem der großen Parkplätze ab. Im Kino des Haupt-Visitor-Centers fängt in 2 Minuten der empfohlene Einführungsfilm „Grand Canyon - A Journey Of Wonder“ an. Prima abgepasst; eine super Einstimmung auf den Tag. Nun wandern wir stundenlang in der Sonne immer am „South Rim“, also am Canyonrand entlang. Kilometerlange Aussichtspunkte, die z.T. zwar fest definiert sind - im Grunde ist aber jeder Schritt „eine Aussicht“. Und noch etwas: mit jedem Schritt reisen wir durch die Zeit. Das führt jetzt hier alles zu weit, deshalb nur ganz kurz: der Colorado River hat „nur“ 6 Millionen Jahre gebraucht, um sich durch das Gestein in die heutige Canyontiefe von 1.600 m zu fressen. Das Gestein unten am Canyon ist aber fast 2 Milliarden (!) Jahre alt. Die Erde entstand vor rd. 4,5 Milliarden Jahren. Daher ist eine Wanderung in die Tiefen des Grand Canyons nichts anders als eine Zeitreise durch die Epochen der Weltgeschichte usw. Da wir das heute nicht machen können (man braucht mind. 2 Tage für den Hin- und Rückweg) freuen wir uns über den „Trail of Time“ am Südrand des Canyons. Toll gemacht. Es gibt Plaketten im Boden des Wanderweges: anfangs für jeden Schritt ein Jahr, dann 10 Jahre, 100 Jahre, .... 100 Millionen Jahre. Nach einigen Kilometern sind wir am „Zeitpunkt“ der Entstehung der Erde angekommen. Wieder mal toll: überall Erklärungen und Steinbrocken aus den verschiedenen Schichten des Canyons, die immer älter werden: „touch me!“ - alles zum anfassen ...
Uns begegnen wieder die kleinen Erdhörnchen und auch einige Condore sehen wir kreisen. Diese waren fast ausgestorben und werden hier gehütet und gepflegt. Gegen 15 Uhr erreichen wir mit einem der kostenlosen Shuttlebusse wieder unser Auto.
Wir hatten lange darüber gesprochen und waren zu keinem Ergebnis gekommen: Rundflug über den Grand Canyon? Nun, an einem Samstag Mittag haben wir ohne Vorbuchung sicher keine Chance, aber gucken kann mal ja mal. Da ist die Hölle los am Flughafen. Dennoch: „Any chance for a flight today?“ „Shure, in one hour? You’re welcome!“ Damit war uns die Entscheidung praktisch abgenommen. Um 16:15 hob der Heli ab und in unseren Headsets meldete sich der Pilot sowie der passende „Soundtrack“ zum Flug. 30 unvergessliche Minuten, die in Fotos nicht im Ansatz zu beschreiben sind.
Über eine landschaftlich sehr schöne Strecke fahren wir die 90 Minuten zurück nach Flagstaff, gehen nebenan lecker chinesisch essen, köpfen unseren letzten Rotwein, skypen lange mit Bärbel und Jürgen (die auch erlebnisreiche Tage ganz in der Nähe haben) und später auch kurz mit Vater und Mutter. Dann fallen Gabi die Augen zu und ich hole mal die Reiseberichte der letzten Tage nach - here we are ... enjoy!!
Morgen geht es über die Route 66 nach Las Vegas. Ein Motel für zunächst zwei Tage haben wir eben gebucht. See you ...
Der Grand Canyon im Internet: http://www.nps.gov/grca/index.htm
Der Traum aus Licht und Farben ...
16/09/11 21:52 Abgelegt in: Arizona

Foto: Im Upper Antelope Canyon
... wurde wahr und zwar in den Upper & Lower Antelope Canyons!
Ich hatte gestern schon beschrieben, wie gerne wir die Antelope Canyons besuchen wollten und mit welchen Schwierigkeiten das bislang verbunden war. Heute morgen räumen wir unser Zimmer in Page und sind pünktlich um 07:50 Uhr am Eingang des „Upper Antelope Canyons“. Er wird um 8 Uhr geöffnet und ir bekommen neben unserem Navajo-Permit für dieses Gebiet auch die beiden Tickets für eine einstündige Tour durch den oberen Canyon, der durch die Unwetter der letzten Tage nicht so gelitten hat. Man hat allen Schlamm bereits beseitigen können. Noch heißt es aber abwarten, denn die erste Tour des tages startet um 08:45 Uhr.
Also vertreibe ich mir etwas die Zeit und mache einige Fotos, z.B. auch eines von den geländegängigen Reifen an den Jeeps der Navajo. da spricht mich ein runder Amerikaner an - ich würde wohl auch gerne interessante Fotos machen, und mit Nikon würde er auch fotografieren. Warum ich denn kein Stativ dabei habe, das sei doch im Canyon sehr von Nutzen. Mein wunder Punkt, aua! Tja, das ist lange diskutiert worden zwischen Gabi und mir und die Entscheidung war dann, auf diesen Balast zu verzichten, auch wenn das gerade in den Antelope-Canyons schmerzt .... „So geht das nicht! Ob ich nicht eins von ihm haben wolle?“ „Eins von ihm? Hat >man< denn gleich mehrere?“ „Ja klar, ich habe noch welche im Auto, für alle Fälle, wenn mal eins kaputt oder verloren geht ... Komm mal mit!“ Er hat tatsächlich noch ein tolles Stativ im Auto, das er mir an meine Kamera montiert. „Have fun - see you!“ und weg ist er, denn wir sind in verschiedenen Gruppen. So sind sie, die Amerikaner, die wir hier treffen - sie gehören zu den absolut freundlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Auch wenn die Freundlichkeit sicher manchmal aufgesetzt und floskelhaft ist - so etwas ist mir z.B. anderswo noch nicht passiert. Und ich habe viele weitere gute Beispiele. Außerdem: das ist doch schon mal ein Anfang, wenn man nicht von Hause aus erst mal missmutig, skeptisch und verschlossen ist, oder?
Die Tour durch den „Upper Antelope-Canyon“ ist ein Erlebnis - zweifelsohne. Ein Navajo-Guide („Tips are welcome!&ldquo

Wieder zurück am Parkplatz warten wir zuerst auf die Rückkehr von Howe, um ihm das Stativ zurückgeben zu können; dann entschließen wir uns dazu, auch noch mal schnell bei dem auf der anderen Straßenseite liegenden „Lower Antelope Canyon“ vorbeizuschauen. Er ist nun auch geöffnet, aber nur zur Hälfte. Im zweiten teil steht immer noch viel Wasser und Schlamm und die Arbeiter pumpen ihn derzeit aus und füllen neuen Sand ein, damit der Boden wieder begehbar wird. Aber der erste Teil wäre zumindest begehbar. Gesagt - getan! Und das war eine super Entscheidung. Hier ist es nämlich ruhig und es herrscht bei Weitem nicht so viel Betrieb. Der Canyon ist aber auch ganz anders. Du gehst über eine flache, felsige und sandige Ebene. Plötzlich tut sich vor dir ein Schlitz im Boden auf und dich zwängst dich hinein. Eisenleitern helfen im Einstiegsbereich, 20-30 Meter tief unter die Erde zu gelangen und dann stehst du in einem Canyon, der so eng ist, dass sich die Wände immer wieder zu berühren zu scheinen. Wie schon bekannt bricht von oben immer wieder Licht durch. Nun ist gut nachvollziehbar, warum hier 1997 insgesamt 11 Menschen ertranken, als sie von einer „Flash Flood“ überrascht wurden. An deren Gedenkstein sind wir eben vorbeigekommen. Und auch heute erkennt man die Spuren der letzten Tage noch überall. Mit welcher Wucht muss das Wasser hier durchrauschen ...
Wir genießen den Aufenthalt aber sehr, denn das ist ein schöner, ruhiger Ort und es bleibt reichlich Zeit, Fotos zu machen. Das gefällt uns. Die Ausbeute ist für einen ersten Versuch auch ganz gut.
Nach 12 Uhr ist es, als wir Page Richtung Süden verlassen. Ich bin ziemlich geschafft und döse unter meinem Cowboyhut etwas. Einen Umweg haben wir uns noch vorgenommen: von der Hauptstraße zweigt eine Nebenstrecke ab, die uns zuerst zum Wupatki NM und dann zum Sunset Vulcano Crater NM führt.
Im Wupatki Visitor-Center bekommen wir sogar eine deutsche Ausgabe eines Führers in die Hand. Rund eins Stunde spazieren wir durch die Ruinen einer Pueblo-Siedlung der Indianer, die hier vor über 800 Jahren lebten. Dabei erfahren wir viel über dies Zeit und die damalige Lebensweise. Wir bekommen aber auch ein Gespür dafür, wo die Grenzen der Rekonstruktion und des Verstehens sind: „Nicht alles, was machbar erscheint, muss auch getan werden“; und: „Der Mensch muss nicht alles begreifen können, er muss auch Dinge so akzeptieren lernen, wie sie waren und nicht in alle Geheimnisse eindringen wollen - das hat auch etwas mit Respekt zu tun“. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung; Material zum Nachlesen zu Hause ist vorhanden.
Schon im Wupatki-Bereich waren die Folgen des 1.064 n.Chr. ausgebrochenen Vulkans in der Nachbarschaft gut zu spüren - überall schwarze und rote Asche. Nun besuchen wir das dazugehörige National Monument und lernen auf dem „Lava-Flow-Trail“ vieles über die vulkanischen Umstände und Auswirkungen des Ausbruchs. Das ist wie mit allen Dingen hier: Geschichte und Natur zum Anfassen. Ich fand es jedenfalls toll, Lava und Lavaasche etc. einmal „hautnah“ zu erleben. Nach dem leuchtenden Rot nimmt unser erlebnisreicher Tag aus Licht und Farben hier mit dem Tiefschwarz einen interessanten Abschluss.
In Flagstaff beziehen wir unser (mäßig tolles) Zimmer und gehen dann noch bei „Mama Louise“ italienisch essen - richtig gemütlich und lecker. danach fallen wir in die Betten. Um 4 Uhr klingeln Vater und Mutter mal per Skype durch - ein Versehen, was uns senkrecht im Bett sitzen lässt. Aber wir haben ja auch heute einen spannenden Tag vor uns ....
Die Antelope-Canyons im Internet: http://www.navajonationparks.org/htm/antelopecanyon.htm
Das Wupatki NM und das Sunset Vulcano Crater NM im Internet: http://www.nps.gov/wupa/index.htm und http://www.nps.gov/sucr/index.htm
Ein Tag in Page
15/09/11 03:28 Abgelegt in: Arizona

Foto: Horseshoe Bend
Der Wecker klingelt, weil wir einen Termin haben. Um eine winzige Chance auf zwei der heißbegehrten Karten für „the wave“ im Gebiet der Paria Butts zu erhalten, müssen wir pünktlich an der Ranger-Station in Utha sein, Das heißt 30 Meilen Fahrt hin und auch wieder zurück und zusätzlich gilt es, den Zeitunterschied zu berücksichtigen. Also rücken wir um 06:50 Uhr hier ab und sind schon 30 Minuten vor der Zeit an der Station. Gut! Was nicht gut zu sein scheint ist das Wetter. Düster sieht es aus. Im Gespräch mit anderen Wartenden erfahre ich näheres über das Unwetter gestern. Das scheint im gesamten Bereich des Grand Staircaise Escalante und darüber hinaus gewütet zu haben. Von einem enormen Sturm ist die Rede und auch im Monument Valley - wo wir ja gestern Mittag noch waren - hat es Eisregen gegeben.
Es sind insgesamt 48 Leute, die morgen zur Wave wollen und sich der Verlosung stellen. 10 dürfen nur hin. Jeder füllt einen Zettel für seine „Gruppe“ (max. 6) aus incl. Angaben zu Notfallkontakten etc. Die Tour ist nicht ganz ohne und geht 4 Meilen hin und 4 Meilen wieder zurück durch die unwegsame Steinwüste. Eine „Wegbeschreibung“ bekommen nur diejenigen, die Losgück haben. Pünktlich um 9 Uhr Utah-Zeit verliest eine Angestellte die Namen der Aspiranten und teilt jeder Gruppe eine Nummer zu. Die Oma der Station schmeisst tatsächlich mit wichtiger Mine je eine Holzkugel mit der Nummer in die Lostrommel. Wir haben die 12. Dann wird gedreht und gezogen. „A party of two“, die ersten beiden Karten sind weg. Die nächste Nummer - der einzige 6er, eine deutsche Gruppe - gewinnt und freut sich riesig. Bleiben nur noch 2 Karten und die gewinnen 3 andere, von denen einer sogar nicht mit darf, weil ja die Zahl 10 überschritten wurde. Strenge Sitten. Die 12 hat es nicht geschafft und das ist sehr ok so. Im Gespräch mit der Chefin hatte ich vorher bereits erfahren, dass die Bedingungen derzeit derart schlimm sind, dass ohne Jeep und 4-Rad-Antrieb gar nicht an einen Start zu denken wäre. Und ein zusätzliches Auto wollte ich für morgen nicht mieten. Hinzu kommt, dass überall Überspülungen und Steinstürze zu vermelden sind. Die Wege im Gebiet sind alle gesperrt und Gabi und ich waren uns vor der Ziehung einig, dass wir unseren Gewinn abgetreten hätten. Die Wave muss warten und wir machen hier nicht alles „um jeden Preis“ - das wird die Eltern freuen, die ich als Notfallkontakt angegeben hatte

Ein Erlebnis war es allemal und so fahren wir zurück Richtung Page - es regnet in Strömen. Unterwegs entdecken wir einen „Dinosaur Exhibit“ - eine Station, die sich mit Dinosaurierausgrabungen beschäftigt. Das Grand Staircase ist eine DER Fundstellen von Dinosaurierskeletten und -spuren überhaupt. Der ganze Südwesten ist wohl ein Eldorado für solche Dinge. Wir schauen uns also die Ausstellung an und lernen etwas über die alten Gesellen.
Dann beschließen wir, angesichts des immer noch dürftigen Wetters, erst mal ausgiebig zu frühstücken und das tun wir in einem Steakhaus amerikanisch. Damit ist auch klar, dass wir für den Rest des Tages bis abends nichts mehr nahrhaftes brauchen. An anderer Stele dazu später mal mehr ...
Nun hat es aufgehört zu regnen und wir fahren zum Glen Canyon Staudamm. Dort gibt es das Carl-Hayden-Visitor-Center und wir machen uns schlau, was den Bau und die Technik des monströsen Bauwerkes angeht. Wir treffen 2 ältere Deutsche und kommen ins Gespräch. Die beiden haben das Unwetter hier gestern hautnah mitbekommen. Am Antelope-Canyon, da wo wir gestern die Baustele hatten, hat der Hagel Bussen die Fensterscheiben zerschlagen. Ein Guide hat sich blaue Flecken geholt, weil er den Hagel auf die Arme bekommen hat. Die bedien haben gestern Mittag hier ein Quartier gesucht und erfolglos 20 (!) Motels abgeklappert. Sie berichten, dass Page völlig ausgebucht ist und Gäste nach Flagstaff (unser morgiges Ziel, 200 km entfernt) und Utah ausgewichen sind. Sie selbst haben nur noch auf einer Ranch außerhalb ein Zimmer gefunden und können nicht glauben, dass wir im ersten Motel erfolgreich waren. GLÜCK GEHABT!
Nun fahren wir erstmals zum Upper Antelope Canyon. Deswegen sind wir hauptsächlich hier. Der Lower Antelope Canyon, der auch auf unserer Wunschliste steht, ist schon seit 3 Tagen geschlossen, weil er komplett überspült ist. 1997 sind hier 11 Touristen ertrunken, seitdem ist man - berechtigter Weise - sehr vorsichtig. Die Gefahr heißt „Flash-Flood“: die Canyons sind so eng, dass sich die Wände berühren; sie sind oben geschlossen - wie eine Höhle quasi. Nun kann es passieren, dass 100 km weiter ein Regenguss niedergeht und das Wasser schießt mit vernichtender Wucht unerwartet in die Canyons. Sie haben nun so etwas wie ein Frühwarnsystem und im engeren Lower Canyon geht derzeit nichts. Auch der Upper Canyon ist geschlossen wegen der Auswirkungen von gestern. MIst. Dennoch bildet sich an der Hauptstrasse eine Autoschlange, weil Leute ihr Glück versuchen wollen und warten, ob doch noch was geht.
Wir lassen uns die gute laune nicht verderben und fahren zum nahen Antelope-Point. Das ist eine Marina am Lake Powell, völlig ungefährlich und bei der inzwischen brennenden Sonne ein tolles Ausflugsziel. Hier muss auch Entenhausen sein, denn wir treffen leibhaftig Donald und Dagobert Duck (wie wir sie nennen). Die Fotos gibt es in Kürze!
Auf dem Rückweg in die Stadt schauen wir nochmal beim Upper Canyon vorbei - immer noch geschlossen.
So fahren wir zum Horseshoe Bend, einem tollen Aussichtspunkt auf den Colorado River. Das ist mit einem 2,4 km Trail verbunden, gut, heiß, Wüste, Abgrund.
Wir cruisen noch etwas durch die Gegend und fahren wieder zum Upper Canyon: letzter Versuch für heute: offen, aber total überfüllt; nächster Gruppe wird für 16 Uhr zugelassen - zu spät, finden wir. Wir besprechen mit der Rangerin, dass wir es morgen früh um 8 Uhr noch einmal versuchen. Passen die Bedingungen dann immer noch nicht, reisen wir ab und die Canyons kommen auf die Liste für einen späteren USA-Besuch.
Nun gönnen wir uns erstmals eine Mittagspause und schlafen in unserem Motel den Schlaf der Gerechten. Jetzt sind die Fotos versorgt und das Tagebuch geschrieben. Wir gehen nun noch eine Runde raus und schreiben den Bericht gleich fertig.
Morgen fahren wir nach Flagstaff - unsere Basis für Freitag und Samstag, ein Motel habe ich gerade gebucht, scheint gut und günstig zu sein - war aber auch nicht ganz einfach - Wochenende! Von hier nehmen wir den Grand Canyon NP in Angriff und danach geht es schon Richtung Las Vegas ...
20:50 Uhr: wieder zurück im Zimmer. Einkaufen waren wir bei „Safeway“, einer offensichtlich größeren Supermarktkette. Regale voller Wein, sogar Spirituosen - wir sind in Arizona, Utah liegt hinter uns. Wir kaufen einige Knabbereien, die sich bei der Autofahrt gut machen (beliebt sind als „Trail-Mix“ bezeichnete unterschiedlichste Mischungen a la „Studentenfutter“ und Cracker mit verschiedenen Gewürzen - lecker). Außerdem greifen wir beim Wein zu - 2 Flaschen californischer Rotwein wechseln den Besitzer. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass es beim Wein neben dem regulären Preis auch einen „Club-Preis“ gibt. An der Kasse frage ich kurz nach der Mitgliedschaft - die Kassiererin packt gerade unsere Einkäufe in Tüten, greift nebenbei in eine Schublade, holt dort eine Clubkarte heraus, zieht sie über die Kasse und reicht sie mir mit freundlichem Lächeln. Kein Antrag, keine Unterschrift - ich bin stolzes Mitglied im „Safeway-Club“ und habe 37 % (fast 10 $) bei diesem Einkauf gespart - die Cracker gab’s nämlich auch zum Clubpreis

Nun waren wir noch in einer dieser ominösen Imbisse essen, es gab leckeres chinesisches Dinner mit Vorsuppe und sogar Wein für Gabi und Budweiser aus der Flasche für mich.
Das war ein sehr erholsamer Tag und man glaubt es kaum: wir haben uns nur um Page herum bewegt und nicht soo lange im Auto gesessen - dennoch sind wieder 228 km mehr auf der Uhr ....
Damit ihr eine Vorstellung davon habt, warum wir so auf die Wave und die Antelope-Canyons aus sind, gebe ich heute hier mal 2 Links des famosen Fotografen Stephan Synnatschke zum Besten; schaut euch mal dir Bilder dieses professionellen Fotografen an, dann wisst ihr, was wir meinen

The Wave: http://www.synnatschke.de/fotos/arizona/coyote-buttes-north/
Antelope Canyons: http://www.synnatschke.de/fotos/arizona/antelope-canyon/
Ist das nicht ein Traum, der jedes Fotografenherz höher schlagen lässt???
Sagenhaft - Canyonlands NP und Arches NP
12/09/11 15:05 Abgelegt in: Utah

Foto: Der Delicate Arch im Arches NP
Da wir ein Quartier in Moab haben und heute Abend wieder hierher zurück kehren, könnte das ja ein ruhiger Tag werden. Denkste! Die Nacht war etwas anders als sonst, weil ich um 1 Uhr etwas Zeit darauf verwandte, mit den Kollegen in Kleve einige extrem wichtige Dinge zu regeln. Hat aber gut geklappt und so schlafen wir heute Morgen eine Stunde länger. Um 8 Uhr sind wir aber auf der Bahn und steuern den nur wenige Meilen entfernten Canyonlands NP an.
Vorher besuchen wir aber noch den „Dead Horse Point SP“, der eigentlich landschaftlich zu den Canyonlands gehört - aber ein eigener Statepark ist. Das hat folgendes auf sich: An der Klippe zum riesigen Canyon gibt es eine Felsnase, die einen tollen Ausblick auf eine Flussschleife des Colorado River bietet. Die Cowboys haben hier früher wilde Pferde zusammengetrieben, die dann an der Klippe nicht mehr weg konnten. Schnell einen Zaun an der offenen Seite geschlossen und die Pferde waren gefangen. irgendwann ist dann aber bei der Hitze eine ganze Herde in der Wüstenhitze verdurstet - mit tollem Blick auf den wenige hundert Meter tiefer liegenden, aber völlig unerreichten Colorado - deshalb „Dead Horse Point“! Am dortigen Visitor Center macht man uns auf ein sehr großes Insekt aufmerksam, das „Tarantulla Hawk“ heißt, sehr selten und extrem giftig ist: „It has killed children ...“.
Zahlreiche Viewpoints in den Canyonlands eröffnen immer neue Blicke in die Tiefe und Weite. Wir besuchen die Visitor Center, machen einige Trails und lassen uns besonders am Mesa Arch viel Zeit. Am Grand View Point und am Visitor Center halten Rangerinnen Vorträge und wir hören gespannt zu. So vergeht der Morgen wie im Fluge. Nachmittags sind wir im Arches NP - einem weiteren Höhepunkt der Reise. Extrem bergig - es geht rauf und runter. Der Delicate Arch ist das Wahrzeichen von Utah - wir kraxeln zu einem „leicht erreichbaren“ Aussichtspunkt - wissen aber vorher schon: viel zu weit weg. Da es aber wieder eine 40%-Chance auf „thunderbolt and lightning“ gibt und wir nicht riskieren dürfen, in den Abendstunden auf dem oben offenen Plauteau vom Blitz getroffen zu werden, sichern wir zumindest einen Blick auf den tollen Arch so ab.
Anschließend wandern wir zunächst zum „Landscape Arch“, dem größten hier im Park. Toller Weg mit vielen weiteren Bögen. Schließlich entscheiden wir, doch den 5 km langen und sehr steilen Aufstieg bis zum Delicate Arch in Angriff zu nehmen. Das Wetter hält, wir brauchen unser Wasser dringend und schweißtreibend geht es abenteuerlich über riesige glatte Platten und schmale Felsvorsprünge hinauf. Unvergesslich!! Atemberaubend .... Wir verbringen eine schöne Zeit am Arch und schießen viele Fotos. Dann gehts wieder hinunter. Wir sind ziemlich kaputt, hängen aber noch die „Windows-Section“ an. Dort spazieren wir noch zum „Double Arch“ - auf den „Window Arch“ nehmen wir (das Licht ist fast weg) nur noch einen Fernblick vom Parkplatz. Wenn’s ein „Apple Arch“ gewesen wäre, hätte ich mich noch auf allen Vieren hingeschleppt - aber für Windows ...

Im Sonnenuntergang verlassen wir den Nationalpark - hundemüde und mit wehen Füßen, aber glücklich. Auf dem Tacho stehen über 250 km mehr als heute morgen; wir waren 12 Stunden nonstop unterwegs. Es ist immer wieder nicht zu glauben ....
Schnell geduscht, dann ab nach Moab (mit dem Auto - die Strasse ist viel zu lang) - dort gibt es Pizza. Und was für eine. Riesig, amerikanisch, toll und ganz dick belegt mit frischem Gemüse - die Reste wandern in einen „Doggy Bag“ - die gibt es morgen zum Frühstück.
Wir skypen noch mit Vater und Mutter, die gerade aufgestanden sind und ich hänge mich noch an den Rechner, um das Nötigste zu regeln. Super Tag - mal sehen, was morgen kommt? Colorado?
Der Canyonlands NP im Internet: http://www.nps.gov/cany/index.htm und http://www.utah.com/stateparks/dead_horse.htm
Der Arches NP im Internet: http://www.nps.gov/arch/index.htm
Von Schlumpfhausen zu den großen Naturbrücken ...
11/09/11 22:34 Abgelegt in: Utah

Foto: Goblin Valley SP
So, gestern sind wir den Tagesbericht schuldig geblieben - das hole ich nun schnell nach:
Die Nacht in Hanksville war gut - „Frühstück“ war im Motelpreis mit drin. Daher gibt es bei „Stan“, den wir ja schon von seinen legendären Burgern her kennen, an den benachbarten Tanke Kaffee, Toastbrot, Marmelade, Muffins und diverse bunte Dinge, die wir nicht frühstücken.
Anschließend fahren wir gen Norden, um das Goblin Valley zu besuchen. Schaut euch mal die Fotos an (das schaffe ich heute aber nicht mehr, die reinzustellen) - Schlumpfhausen pur!! Die Natur macht ja wirklich merkwürdige Dinge. Die Felsformationen sind von Wind und Wetter so gestaltet worden, dass man mit Fantasie alles mögliche reininterpretieren kann - uns fielen immer wieder die Schlümpfe ein

Zurück in Hanksville haben wir schnell getankt und den obligatorischen Kaffee to go beschafft. Dann sagte das Navi: in 196 km links abbiegen. Also: Cruise Control auf 65 mi/h eingestellt und rollen lassen. Das muss man echt mal erlebt haben. Wenn du keinen Fotostopp o.ä. einlegst, dann musst du tatsächlich erst in genau 196 km wieder deine Füße benutzen. Wenn die Straße mal kurvig wird und das Tempo runter muss, dann lässt sich das bequem mit dem Tempomaten regeln. Bremsen wegen anderer Autos, Kreuzungen, Städten ö.ä.: Fehlanzeige, weil nicht da! Sagenhaft und sehr entspanntes Fahren. Gute Musik dazu - super!
Die Szenerie auf der UT-95 übertrifft sich mal wieder selbst und der Weg an den Klippen des Lake Powell entlang ist irre. Dann erreichen wir das „Natural Bridges NM“. Im Visitor-Center hängt wie überall die US-Flagge auf Halbmast: 9/11! Die Ranger bestätigen uns mal wieder, dass unsere Vorplanung passt: Wir fahren den Scenic-Drive zu den Viewpoints ab und nehmen uns 2 Trails zu den Brücken vor: Zuerst geht es sehr, sehr anstrengend die 150 Höhenmeter hinunter zur Sipapu-Bridge, mit 88 m Spannweite und 72 m Höhe der zweitgrößten Natursteinbrücke der Welt (die größte steht nebenan am Lake Powell - ist für uns aber nicht zu erreichen). Die Natur hat einige Millionen Jahre gebraucht - wir sind in einer knappen Stunde wieder am oberen Ende des Weges angekommen. Der Weg war sehr ausgesetzt und ging zum Teil über Holzleitern und ähnliches. ganz allein waren wir wieder mal und als wir so unter der Brücke standen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus - gigantisch!
Da die Zeit etwas knapp wurde, beschlossen wir, den leichteren Weg zur Owachomo-Bridge nur „so halb“ zu machen - für ein Foto. Nach 6 Minuten waren wir aber am Talboden und da konnten wir richtig rumklettern und Fotos machen - hat viel Spaß gemacht!!
Über Blanding und Monticello kommen wir zum Canyonlands NP. Dieser hat drei riesige Teilgebiete: Den „Mesa District“ kann man auf 2 und 4 Rädern ohne Allrad überhaupt nicht befahren, für den „Needles District“ braucht man sehr viel Zeit und der „Island In The Sky District“ steht morgen auf dem Programm. Also fahren wir kurz zum „Needles Overlook“ - das sind ja nur mal eben knapp 50 Meilen Umweg. Hat sich aber gelohnt! Es ist deshalb aber spät, als wir in Moab ankommen. Gut, dass wir das „Super 8“ schon morgens per Internet für 2 Tage gebucht hatten. Wir haben in Moab noch etwas eingekauft. Rotwein war beim besten Willen nicht zu kriegen. Waffen ja, Drogen: nein danke - schon gar nicht Sonntags!
Wir düsen noch zum Chinesen und bekommen erstklassiges Buffett zum Abendessen. Der 6Pack Bier und ein paar Chips sind eine gute Ausgangsbasis. Nach einer Dose schlafen wir ein

Der Bryce Canyon NP
10/09/11 04:44 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi auf dem Rim Trail des Bryce Canyon NP
Es war das bisher schlechteste Zimmer - für uns aber die bisher beste Nacht. Ohne einmal aufzuwachen schlafen wir beide durch bis 06:00 Uhr. Kurz darauf ruft Stefan Kriegel von der Rheinischen Post an und fragt nach einer Presseerklärung zum Erdbeben in Goch. Ich verweise ihn an meinen Stellvertreter und der Urlaub kann weiter gehen

Im Zimmerpreis war erstmals „Frühstück“ inklusive. Das heißt, dass es Kaffee gibt und dazu Muffins, Toast, Marmelade, bunte „Cerealien“ (?) und die Möglichkeit, Waffeln zu backen. Dazu zapft man sich Teig aus einer Maschine und versucht sein Glück mit dem Waffeleisen, mit dem schon Buffalo Bill seine Erfahrungen gemacht hat. Wir sind nun Leidensgenossen

Den noch dunklen Himmel zieren noch dunklere Wolken; gegen 07:00 Uhr sind wir auf der Bahn und biegen gleich von der Hauptroute ab zum ersten Abstecher des Tages. 34 km durchs Niemandsland, dann sind wir mutterseelenallein im „Coral Pink Sand Dunes SP“. Kein Ranger, keine anderen Besucher - nur wir, die Skorpione und Klapperschlangen (die sich aber alle versteckt halten - oder schlafen die noch?). Wir drehen eine schöne, gut 1 km lange Runde durch den weichsten Sand aller Zeiten. Im Genick verspüren wir immer das drohende Gewitter bzw. den großen Regenguss; wir bleiben aber trocken. Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse müssen wir immer wieder mal anhalten, um Fotos zu machen.
Unterwegs buche ich telefonisch ein Quartier für die Nacht in Tropic - gleich hinter dem Bryce Canyon NP. Das gibt uns verschiedene Optionen für den Tag. Wir erreichen den Red Canyon SP und auch hier müssen wir mehrfach raus aus dem Wagen, um uns satt zu sehen oder auch kleinere Trails zu machen. Glutrot leuchten die Felsen in der Morgensonne.
Gegen 11:00 Uhr lassen wir uns von einer netten Rangerin im Visitor Center bestätigen, dass unsere Grobplanung für den Tag gut und machbar ist. Und sie bestätigt uns auch, dass wir am Nachmittag mit Gewittern rechnen müssen und dann nicht zu weit mitten im Canyon stecken sollten. Natürlich stattet sie uns mit den notwendigen Karten und Informationen aus. Wir entscheiden uns dafür, den größten Teil des Tages wieder über Shuttlebusse zu gestalten und das eigene Auto zunächst stehen zu lassen. Die Busse fahren im Rundkurs das erste Viertel des Parkes ab, das auch die Hauptsehenswürdigkeiten enthält.
Als fahren wir zum Bryce-Point, dann zum Inspiration Point. Dieser hat insgesamt 3 Aussichtspunkte, so dass wir vom „Lower Inspiration Point“ zum „Middle IP“ und „Upper IP“ hinaufkrakseln. Es ist schwer zu beschreiben, welchen Eindruck diese Landschaft auf uns macht. Viele Amerikaner bezeichnen den Bryce Canyon im Vergleich zum Grand Canyon als beeindruckender. Da können wir (noch) nicht mitreden.
Der Bryce Canyon ist eigentlich gar kein richtiger Canyon, weil er nicht von einem Fluss geschaffen ist. Es ist vielmehr eine Ansammlung von Amphietheatern gigantischer Ausmaße mit unzähligen „Hoodos“, die von Wind, Wetter und Wasser geschaffen sind. Es ist wirklich so, dass sich der Blick alle paar Meter verändert. Du schaust in diese gewaltige Felsenlandschaft, sperrst den Mund auf und gehst 20 Schritte. Und schon wieder ist der Eindruck ein völlig neuer. Wir sind mächtig beeindruckt.
Die Amerikaner sind sehr genau damit, zu beschreiben, was gefährlich ist und worauf man aufpassen muss. Geländer und Absperrungen sucht man aber oft vergeblich und das tut der Landschaft gut. Wie sollte man auch Gebiete solchen Ausmaßes absperren? Dann schon lieber der Hinweis: „Remember, your safty is YOUR responsibility!“ Genau! Hinweise, die mir auch gefallen, weil sie wichtiges auf den Punkt bringen: „Do not throw anything, anywhere, at any time“ oder „Take what you bring - leave what you find!“ - niemals irgendetwas wegwerfen, nix liegen lassen (auch keinen Abfall) und nix mitnehmen. Funktioniert - es ist überall sehr sauber und aufgeräumt; keine Kippen, kein Müll.
Vom Inspiration Point wandern wir über den „Rim Trail“ zum Sunset Point. Der Weg hat seinen Namen daher, dass du immer genau an der - oder besser auf der - Abbruchkante läufst und dort natürlich die spektakulärsten Blicke hast. Am Sunset Point entscheiden wir, dass die schwarzen Wolken noch nicht für uns bestimmt sind und dringen ein in die Felslandschaft. Haben wir bislang immer nur von oben in den Canyon geschaut, geht is nun mitten hinein in die Hoodos. „Navajo Loop Trail“ heißt der als sehr steil und anstrengend beschriebene Rundweg hinab in den Canyon. 1-2 Stunden soll die Wanderung dauern. Wir sind begeistert und überwältigt - und nach einer knappen Stunde wieder am oberen Rand des Canyons - klitschnass geschwitzt und fix und foxi. Eine tolle Tour! Auch das ist schwer zu beschreiben: Du siehst die schwarzen Wolken und auch die Blitze. Über dir ist aber strahlend blauer Himmel. Nun ja. du kannst ja auch über 200 km (!) weit gucken.
Im steilen Abstieg hatten wir noch ein sehr nettes Erlebnis: wir trafen auf einen Amerikaner (?), der jedenfalls nett war wie alle und mit dem wir uns bestimmt 10-15 Minuten im Abstieg unterhielten. Wir fotografierten uns gegenseitig und erst als ich irgendwann „Gabi rechts!“ sagte, fragte er, ob wir Deutsche seien? „Klar - hört man das nicht?“ fragte ich noch auf englisch, als er anfing zu lachen und offenbarte, dass auch er Deutscher sei ... Er bestätigte dann mehrfach, dass unser Englisch richtig gut ist. Stimmt sicher nicht ganz, denn gestern am Zion NP fragte die Rangerin gleich, ob wir die Karte und Beschreibung auf englisch oder deutsch haben wollen. Heute Mittag war es aber perfekt

Wir gehen nun noch auf dem Rim Trail bis zum Sunrise Point und fahren dann mit dem Bus zurück zu unserem Auto. Nun ist es auch über uns schwarz und es fallen einige Tropfen. Wir entschließen uns dazu, doch noch den ganzen Senic Drive mit den anderen Aussichtspunkten (also auch die restlichen 3/4) abzufahren. Das sind mal eben schlappe 34 km hin und die gleiche Strecke zurück. Aber: wir haben ja Zeit. Als wir am äußersten Punkt ankommen, habe ich einen toten Punkt. Also: Liegesitz und 20 Minuten Augen zu. Danach zuckeln wir den Weg zurück und halten am „Rainbow Point“, „Black Birch Canyon“, „Ponderosa Canyon“, „Agua Canyon“, an der „Natural Bridge“, dem „Farview Point“ und am „Swamp Canyon“. Super - trotz der dunklen Wolkendecke und zuckenden Blitzen am Horizont.
Nun statten wir noch der „Bryce City“ einen Besuch ab - unser Auto hat auch wieder mal Durst. Außerdem schaffe ich es, telefonisch ein Quartier für die nächste Nacht in Hanksville zu buchen. Das ist auch so ein Nest „in the middle of nowhere“ mit 3 Motels und im Umkreis von 100 km nichts weiterem. Unser Bett im „Whispering Sands Motel“ ist aber sicher; prima!
Tropic ist schnell erreicht, man muss nur rechtzeitig bremsen, sonst ist man durch. Melmesfeld ist größer! Unser Motel entpuppt sich als ein „America’s Best Value“ und ist auch wirklich super. Großes Zimmer, sauber, Kaffeemaschine etc. Gabi hat sich heute im Bryce einen klasse Sonnenbrand geholt.
Nebenan ist Clark’s Restaurant und nun hat uns auch schon unser erstes Steak geschmeckt. Im General Store von Bryce City haben wir eine Flasche Rotwein ergattert - die genießen wir jetzt. Morgen ist wieder ein aufregender Tag. Und wir beide verstehen jetzt auch Bärbel und Jürgen, die uns letztens gesagt haben, das sie einiges dafür geben würden, diese Landschaft noch einmal „zum ersten Mal“ zu sehen ...
Coral Pink Sand Dunes im Internet: http://www.utah.com/stateparks/coral_pink.htm
Bryce Canyon im Internet: http://www.nps.gov/brca/index.htm
Im Zion NP
08/09/11 21:12 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi und Jürgen im Zion NP
Heute Nacht hat Gabi nicht so gut geschlafen. Es war wohl zu warm

Beim McDonalds-Frühstück auf der I-15 buchen wir dann fix ein Motel in Kanab (zum „best-price“ über booking.com). Die McDonalds wissen, wie man Mäuse fängt: kostenloses WiFi in allen Filialen! Und wir haben nun ein Quartier für die Nacht und den Kopf frei für den Zion NP.
Der Zion NP hat es in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den sagenhaften roten Felslandschaften Utahs. Das Auto stellen wir ab; im Park verkehrt ausschließlich ein kostenloser Shuttle-Bus-Service. Im Visitor-Center lassen wir uns beraten, ob unsere Pläne (auch was das Wetter angeht) machbar sind. Sind sie! Danke an Bärbel, die uns schon zu Hause gebrieft hat, wie man so einen Parkbesuch plant und durchführt.
Das ist wirklich super: alle 7 Minuten hält ein Bus an jeder Haltestelle; sie fahren immer den Rundkurs vom Visitor-Center zur Endstation hinten im Park, wo die Strasse zu Ende ist.
Wir fahren zuerst bis ganz hinten und gehen den „Riverside Walk“ zu den „Narrows“. Das muss man sich so vorstellen: Der Virgin River entspringt irgendwo in den Bergen und kommt hier raus. Nun kann man den Fluss entlang laufen - zumindest die ersten 1,5 km. Dann kann man noch kilometerweit durch den Fluss weiter laufen - das sparen wir uns aber. Die Wände des Canyon rücken später bis auf einen Meter zusammen - das muss auch toll sein, verlangt aber mindestens einen tag Zeit und Kleidung, die wir nicht haben. Unser Wegstück ist aber auch so ganz toll und erstmals begegnen uns hier die Chipmunks (Streifenhörnchen), die es hier wohl überall in Massen gibt. Die sind sehr fix und neugierig; dennoch wird gewarnt, dass sie aufdringlich werden können und beißen. Unsere hier sind ganz lieb!
Nun nehmen wir wieder den Bus, steigen für ein paar Fotos an der nächsten Haltestelle aus und fahren dann wieder mit dem nächsten zur Haltestelle „Weeping Rock“. Hier gibt es eine kurze Wanderung (1 km) in die Berge hinein zu einem Überhang, von dem beständig Wasser herabtröpfelt: „der weinende Felsen“ eben. Wir lassen uns auch etwas besprenkeln - angenehm nach dem Aufstieg und der Hitze.
Schließlich lassen wir uns noch zur Zion Lodge fahren (wieder einige Haltestelen weiter) und starten von dort nochmal bergauf zum „Emerald Pool“. Das ist auch ein überhängender Felsen mit Wasserschleier, der unten sogar einen smaragdfarbenen kleinen See gebildet hat. Der Weg ist wieder atemberaubend und hält uns eine gute Stunde gefangen. Auf dem Rückweg haben wir das Glück, eine Rehkuh mit 2 Kälbern beobachten zu können. Die drei futtern ganz gemütlich von den grünen Zweigen und lassen sich nicht stören.
Wieder in der Lodge angekommen haben wir uns ein Eis verdient. Nur ganz kurz: man muss das auch mal erlebt haben, welchen Service die Amis bieten - besonders auch in den Parks: an den unmöglichsten Stellen gibt es natürlich „Restrooms“ (die sagen hier nie „Toiletten“ oder „Klo“, das ist verpönt). Die sind oft nur als Plumpsklo ausgelegt, aber mit Toilettenschüssel, Desi-Spray und: sauber sowie kostenlos. 2. Beispiel: man muss hier viel trinken. Deshalb gibt es überall auch kostenlose Zapfstellen für Wasser. Hatte ich schon geschrieben, dass man auch in fast allen Restaurants, Schnellimbissen etc. bei Kaffee und Kaltgetränken „free refill“ hat? 1x bezahlen, soviel trinken, wie man will ....
Weiter geht es: Den Park verlassen wir mit dem Auto über den Ostausgang: der führt uns über Serpentinen hoch in die Berge. Hinter einem Tunnel machen wir nochmal Stopp und wandern eine weitere Stunde hin und zurück zum „Observation Point“: ein ganz heißer, ausgesetzter Weg immer an den Klippen entlang. Wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt. So, das war es für heute, nur noch nach Kanab - so dachten wir.
Wir hatten aber die Rechnung ohne die Landschaft gemacht: ich weiß gar nicht, wie oft wir noch angehalten und Fotos geschossen haben. Die UT-9 ist einfach unvorstellbar (ich wiederhole mich, glaube ich). Hinter jeder Ecke ein neuer Blick. Zwischendurch gucken wir uns nur an und fragen uns, ob wir träumen. Ich muss dringend mal ein paar Fotos online stellen. Nun ist uns klar: in diesem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel.
Das Motel in Kanab ist unser bisher schlechtestes; besser nicht überall in die Ecken gucken. Aber es ist ja auch schon 19:45 Uhr, als wir dort ankommen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite (also nur 50 m entfernt

Gabi fällt anschließend auch gleich ins Suppenkoma, ich kümmere mich noch um die „Büroarbeit“ (Ausgaben erfassen etc.) und die Fotos. Da habe ich doch kurz vor dem Urlaub noch ein App für das iPhone gefunden („Trails“ für 2,39 &euro

Ach ja: wir sind nun einen Tag voraus - da wir heute schon bis Kanab gekommen sind, haben wir nun einen weiteren Reservetag „in Petto“.
Der Zion NP im Internet: http://www.nps.gov/zion/index.htm
Der nördliche Yellowstone NP
05/09/11 20:42 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Artist Point mit Blick auf „Lower Falls“
Für mich ist die Nacht komischerweise schon wieder um 04:00 Uhr zu Ende; Gabi schläft noch. Da ich mich im Grunde ausgeschlafen fühle, schnappe ich mir mein iPhone und plane unseren Tag mit dem „Yellowstone-App“ unter der Bettdecke. Geht doch ... Um 06:00 Uhr ist Gabi auch wach; wir springen unter die Dusche, brühen uns einen Kaffee auf (Automat gehört zur Gartenhütte

Als wir die wenigen Schritte zum Auto gehen, gibt es die erste Überraschung: wir müssen kratzen - es hat gefroren. Naja, auf gut über 2.000 m Höhe nicht unbedingt verwunderlich im September. Überall liegen Nebelschwaden in der Luft - sieht gut aus. Kratzen müssen wir dann doch nicht, denn das Gebläse unseres Autos ist stark.
Ich stelle fest, dass ich versuchen muss, mich kürzer zu fassen, sonst verzetteln wir uns total. Also:
Im Frühnebel geht es in Richtung nördlicher Yellowstone NP. Schon bald sehen wir einen fetten Bison, der auf der Straße lustwandelt. Vor diesen Tieren wird überall gewarnt - es gibt wohl immer wieder z.T. heftige (tödliche) Unfälle mit diesen Tieren (und auch Bären, Wölfen und Elchen), weil man sie unterschätzt. Na das soll uns nicht passieren.
Auf unserem Weg zum Grand Canyon of the Yellowstone kommen wir an vielen schönen Haltepunkten vorbei und laufen hier und dort etwas, um Fotos zu machen. Bemerkenswert sind die Ausflüge entlang des Yellowstone River und in der „Mud Vulcano Region“ (spricht für sich, oder?).
Dann befahren wir zunächst den südlichen Rand des „Grand Canyon of the Yellowstone“ (South Rim). An mehreren Punkten (Artist Point, Trail zum „Upper Fall View Point) parken wir, wandern umher und machen Fotos. Dann geht’s zum
„Brinck Of Lower Falls“ und zum North Rim. Auch hier gibt es viele schöne Ausblicke und Spaziergänge (Lookout Point, Grand View, Inspiration Point).
Im Canyon Village trinken wir anschließend einen Kaffee und essen ein Sandwich. Weiter geht’s über die Grand Loop und den Dunraven Pass (2.700 m) zum Petrified Tree, einem einzelnen versteinerten Baum, der einige Millionen Jahre alt ist.
Die Landschaft wandelt sich ständig und überrascht uns mit immer wechselnden Ausblicken. Bergpässe, Hochebenen, Canyons, Wiesen, Flüsse - hier gibt es alles.
Schließlich erreichen wir die Mammoth Hot Springs, eine Terrassenförmige Anordnung von heißen Quellen - wieder ganz anders. Hier tun wir wieder was für unsere Kondition, denn beim Auf und Ab kommen wir ganz schön ins Schnaufen. Eine Parkrangerin erzählt 15 Minuten etwas über Geologie, Aufbau und Biologie (!) dieses Bereiches - alles ganz erstaunlich. Mikroorganismen sind für die Farben der Mineralien etc. verantwortlich.
Über eine wunderschöne Straße fahren wir nun am westlichen Rand der „Grand Loop“ zum Norris Geyser Basin. Auch hier nehmen wir wieder einige Kilometer unter die Füße. Das macht uns alles großen Spaß, zumal wir immer wieder Tiere sehen und die Landschaft ist einfach sagenhaft. Immer wieder treffen wir auch nette Amerikaner, die unglaublich freundlich und aufgeschlossen sind.
Den südlichen Teil der Grand Loop heben wir uns für morgen auf. Wir fahren über die mittlere Verbindung der großen „Acht“ wieder zum Yellowstone Lake. Dort ruhen wir uns kurz aus und kümmern uns wie üblich um die Fotos etc. Abends schauen wir mal ins Haupthaus des altehrwürdigen Hotels und gehen dann noch eine kleine Runde spazieren. In der Lake Lodge essen wir zu Abend, bevor wir hundemüde in die Kissen sinken. Gute Nacht Welt!
Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/