Im Zion NP
08/09/11 21:12 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi und Jürgen im Zion NP
Heute Nacht hat Gabi nicht so gut geschlafen. Es war wohl zu warm

Beim McDonalds-Frühstück auf der I-15 buchen wir dann fix ein Motel in Kanab (zum „best-price“ über booking.com). Die McDonalds wissen, wie man Mäuse fängt: kostenloses WiFi in allen Filialen! Und wir haben nun ein Quartier für die Nacht und den Kopf frei für den Zion NP.
Der Zion NP hat es in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den sagenhaften roten Felslandschaften Utahs. Das Auto stellen wir ab; im Park verkehrt ausschließlich ein kostenloser Shuttle-Bus-Service. Im Visitor-Center lassen wir uns beraten, ob unsere Pläne (auch was das Wetter angeht) machbar sind. Sind sie! Danke an Bärbel, die uns schon zu Hause gebrieft hat, wie man so einen Parkbesuch plant und durchführt.
Das ist wirklich super: alle 7 Minuten hält ein Bus an jeder Haltestelle; sie fahren immer den Rundkurs vom Visitor-Center zur Endstation hinten im Park, wo die Strasse zu Ende ist.
Wir fahren zuerst bis ganz hinten und gehen den „Riverside Walk“ zu den „Narrows“. Das muss man sich so vorstellen: Der Virgin River entspringt irgendwo in den Bergen und kommt hier raus. Nun kann man den Fluss entlang laufen - zumindest die ersten 1,5 km. Dann kann man noch kilometerweit durch den Fluss weiter laufen - das sparen wir uns aber. Die Wände des Canyon rücken später bis auf einen Meter zusammen - das muss auch toll sein, verlangt aber mindestens einen tag Zeit und Kleidung, die wir nicht haben. Unser Wegstück ist aber auch so ganz toll und erstmals begegnen uns hier die Chipmunks (Streifenhörnchen), die es hier wohl überall in Massen gibt. Die sind sehr fix und neugierig; dennoch wird gewarnt, dass sie aufdringlich werden können und beißen. Unsere hier sind ganz lieb!
Nun nehmen wir wieder den Bus, steigen für ein paar Fotos an der nächsten Haltestelle aus und fahren dann wieder mit dem nächsten zur Haltestelle „Weeping Rock“. Hier gibt es eine kurze Wanderung (1 km) in die Berge hinein zu einem Überhang, von dem beständig Wasser herabtröpfelt: „der weinende Felsen“ eben. Wir lassen uns auch etwas besprenkeln - angenehm nach dem Aufstieg und der Hitze.
Schließlich lassen wir uns noch zur Zion Lodge fahren (wieder einige Haltestelen weiter) und starten von dort nochmal bergauf zum „Emerald Pool“. Das ist auch ein überhängender Felsen mit Wasserschleier, der unten sogar einen smaragdfarbenen kleinen See gebildet hat. Der Weg ist wieder atemberaubend und hält uns eine gute Stunde gefangen. Auf dem Rückweg haben wir das Glück, eine Rehkuh mit 2 Kälbern beobachten zu können. Die drei futtern ganz gemütlich von den grünen Zweigen und lassen sich nicht stören.
Wieder in der Lodge angekommen haben wir uns ein Eis verdient. Nur ganz kurz: man muss das auch mal erlebt haben, welchen Service die Amis bieten - besonders auch in den Parks: an den unmöglichsten Stellen gibt es natürlich „Restrooms“ (die sagen hier nie „Toiletten“ oder „Klo“, das ist verpönt). Die sind oft nur als Plumpsklo ausgelegt, aber mit Toilettenschüssel, Desi-Spray und: sauber sowie kostenlos. 2. Beispiel: man muss hier viel trinken. Deshalb gibt es überall auch kostenlose Zapfstellen für Wasser. Hatte ich schon geschrieben, dass man auch in fast allen Restaurants, Schnellimbissen etc. bei Kaffee und Kaltgetränken „free refill“ hat? 1x bezahlen, soviel trinken, wie man will ....
Weiter geht es: Den Park verlassen wir mit dem Auto über den Ostausgang: der führt uns über Serpentinen hoch in die Berge. Hinter einem Tunnel machen wir nochmal Stopp und wandern eine weitere Stunde hin und zurück zum „Observation Point“: ein ganz heißer, ausgesetzter Weg immer an den Klippen entlang. Wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt. So, das war es für heute, nur noch nach Kanab - so dachten wir.
Wir hatten aber die Rechnung ohne die Landschaft gemacht: ich weiß gar nicht, wie oft wir noch angehalten und Fotos geschossen haben. Die UT-9 ist einfach unvorstellbar (ich wiederhole mich, glaube ich). Hinter jeder Ecke ein neuer Blick. Zwischendurch gucken wir uns nur an und fragen uns, ob wir träumen. Ich muss dringend mal ein paar Fotos online stellen. Nun ist uns klar: in diesem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel.
Das Motel in Kanab ist unser bisher schlechtestes; besser nicht überall in die Ecken gucken. Aber es ist ja auch schon 19:45 Uhr, als wir dort ankommen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite (also nur 50 m entfernt

Gabi fällt anschließend auch gleich ins Suppenkoma, ich kümmere mich noch um die „Büroarbeit“ (Ausgaben erfassen etc.) und die Fotos. Da habe ich doch kurz vor dem Urlaub noch ein App für das iPhone gefunden („Trails“ für 2,39 &euro

Ach ja: wir sind nun einen Tag voraus - da wir heute schon bis Kanab gekommen sind, haben wir nun einen weiteren Reservetag „in Petto“.
Der Zion NP im Internet: http://www.nps.gov/zion/index.htm