Bison
Der südliche Yellowstone NP
07/09/11 02:36 Abgelegt in: Wyoming

Foto: „Morning Glory Pool“
Ich versuche, noch kürzer zu werden

Gut ausgeschlafen sind wir um kurz nach 6 Uhr auf den Beinen. Wir kochen uns wieder einen Kaffee auf dem Zimmer und futtern ein paar Kekse. Die Koffer sind schnell gepackt, ausgepackt wird ja eh immer nur, was dringend gebraucht wird.
Heute ist es nicht so kalt wie gestern. Wir fahren gegen 7 Uhr los; es geht den gleichen Weg zum Norris Geyser Basin zurück, den wir gestern Abend gefahren sind - nun nur in umgekehrter Richtung. Nur so früh am Tag sieht man viele Tiere; tagsüber ist es den meisten zu heiß und nur vereinzelt tauchen mal ein paar Bisons auf. Heute morgen sind es wieder viele, die in der Nähe der Straße sind oder sogar den Verkehr aufhalten. Auch sind wieder einige Amis mit ihren Ferngläsern unterwegs - Wölfe gucken. Gestern hat mich eine nette Dame durch ihr Fernglas gucken lassen und ich habe einen schwarzen und grauen Wolf in freier Wildbahn gesehen.
Der heutige Tag gehört den Geysiren: Los geht es im Bereich der „Artist Paintpots“, gefolgt vom Lower Geyser Basin und dem Upper Geyser Basin. Nachmittags folgt dann noch das West Thumb Geyser Basin direkt am Yellowstone Lake. Alles ist in Bewegung, ich möchte nicht wirklich wissen, was hier unterirdisch los ist. Stundenlang wandern wir umher und schauen uns die Gegend an. Bemerkenswert ist, dass wir echt Glück haben und nicht nur hier und da starkes Geblubber, sondern auch so manche Eruption erleben. Zwischendurch kehren wir im Old Faithful Grill ein und auch das ehrenwerte Old Faithful Inn schauen wir uns kurz an. Hier sind die richtig dicken Baumstämme verbaut worden. Alles in allem: klasse! Fotos sind eine Sache - das aber gesehen zu haben, das ist wirklich toll.
Nun müssen wir aber auch mal tanken - das ist (wie fast alles) anders als bei uns aber auch hier stellen wir fest: unkompliziert, praktisch und einfach gut. Als wir durch den Grand Teton NP nach Jackson fahren, regnet es. Ein Gewitter verhindert weitere Bilder aus dieser Traumgegend. Macht aber nichts - auf der Hinfahrt hatten wir ja wirklich super Wetter und die Zeit wird nun auch knapp. In Jackson fragen wir im Visitor Center nach einem Motel, ich rufe das erste an: zu teuer- das zweite passt. So nächtigen wir heute im „Rawhide“.
Nun müssen wir aber los, denn die Westernstadt hat noch allerhand zu bieten und was richtiges zu essen soll es heute auch noch geben. Und dann ist da ja noch die „1 Million $ Cowboy Bar“ ...
... und von dort kommen wir gerade. Doch der Reihe nach: Jackson entpuppt sich als waschechte Westernstadt - nicht nachgemacht, sondern pures Cowboy-Feeling. Und mit unseren Hüten fallen wir nun auch nicht mehr so auf

Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Jackson Hole im Internet: z.B. http://www.jacksonhole.com/ und http://www.jacksonholechamber.com/
Der nördliche Yellowstone NP
05/09/11 20:42 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Artist Point mit Blick auf „Lower Falls“
Für mich ist die Nacht komischerweise schon wieder um 04:00 Uhr zu Ende; Gabi schläft noch. Da ich mich im Grunde ausgeschlafen fühle, schnappe ich mir mein iPhone und plane unseren Tag mit dem „Yellowstone-App“ unter der Bettdecke. Geht doch ... Um 06:00 Uhr ist Gabi auch wach; wir springen unter die Dusche, brühen uns einen Kaffee auf (Automat gehört zur Gartenhütte

Als wir die wenigen Schritte zum Auto gehen, gibt es die erste Überraschung: wir müssen kratzen - es hat gefroren. Naja, auf gut über 2.000 m Höhe nicht unbedingt verwunderlich im September. Überall liegen Nebelschwaden in der Luft - sieht gut aus. Kratzen müssen wir dann doch nicht, denn das Gebläse unseres Autos ist stark.
Ich stelle fest, dass ich versuchen muss, mich kürzer zu fassen, sonst verzetteln wir uns total. Also:
Im Frühnebel geht es in Richtung nördlicher Yellowstone NP. Schon bald sehen wir einen fetten Bison, der auf der Straße lustwandelt. Vor diesen Tieren wird überall gewarnt - es gibt wohl immer wieder z.T. heftige (tödliche) Unfälle mit diesen Tieren (und auch Bären, Wölfen und Elchen), weil man sie unterschätzt. Na das soll uns nicht passieren.
Auf unserem Weg zum Grand Canyon of the Yellowstone kommen wir an vielen schönen Haltepunkten vorbei und laufen hier und dort etwas, um Fotos zu machen. Bemerkenswert sind die Ausflüge entlang des Yellowstone River und in der „Mud Vulcano Region“ (spricht für sich, oder?).
Dann befahren wir zunächst den südlichen Rand des „Grand Canyon of the Yellowstone“ (South Rim). An mehreren Punkten (Artist Point, Trail zum „Upper Fall View Point) parken wir, wandern umher und machen Fotos. Dann geht’s zum
„Brinck Of Lower Falls“ und zum North Rim. Auch hier gibt es viele schöne Ausblicke und Spaziergänge (Lookout Point, Grand View, Inspiration Point).
Im Canyon Village trinken wir anschließend einen Kaffee und essen ein Sandwich. Weiter geht’s über die Grand Loop und den Dunraven Pass (2.700 m) zum Petrified Tree, einem einzelnen versteinerten Baum, der einige Millionen Jahre alt ist.
Die Landschaft wandelt sich ständig und überrascht uns mit immer wechselnden Ausblicken. Bergpässe, Hochebenen, Canyons, Wiesen, Flüsse - hier gibt es alles.
Schließlich erreichen wir die Mammoth Hot Springs, eine Terrassenförmige Anordnung von heißen Quellen - wieder ganz anders. Hier tun wir wieder was für unsere Kondition, denn beim Auf und Ab kommen wir ganz schön ins Schnaufen. Eine Parkrangerin erzählt 15 Minuten etwas über Geologie, Aufbau und Biologie (!) dieses Bereiches - alles ganz erstaunlich. Mikroorganismen sind für die Farben der Mineralien etc. verantwortlich.
Über eine wunderschöne Straße fahren wir nun am westlichen Rand der „Grand Loop“ zum Norris Geyser Basin. Auch hier nehmen wir wieder einige Kilometer unter die Füße. Das macht uns alles großen Spaß, zumal wir immer wieder Tiere sehen und die Landschaft ist einfach sagenhaft. Immer wieder treffen wir auch nette Amerikaner, die unglaublich freundlich und aufgeschlossen sind.
Den südlichen Teil der Grand Loop heben wir uns für morgen auf. Wir fahren über die mittlere Verbindung der großen „Acht“ wieder zum Yellowstone Lake. Dort ruhen wir uns kurz aus und kümmern uns wie üblich um die Fotos etc. Abends schauen wir mal ins Haupthaus des altehrwürdigen Hotels und gehen dann noch eine kleine Runde spazieren. In der Lake Lodge essen wir zu Abend, bevor wir hundemüde in die Kissen sinken. Gute Nacht Welt!
Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Großartiger Grand Teton NP
04/09/11 21:17 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Mormon Row im „Grand Teton NP“
Die Nacht war kürzer als erwartet, viel kürzer. Irgendwie sind die Körper doch ziemlich durcheinander: um 5 Uhr sitzen wir senkrecht im Bett und können nicht mehr schlafen. Was tun? Als erstes kümmern wir uns um die wenigen Fotos des Vortages, dann schreiben wir unser Tagebuch fertig und laden das hoch ins Internet. Schließlich schieben wir uns aus den Koffern alle die Dinge so zurecht, dass sie im Tagesablauf optimal da sein werden, wo wir sie brauchen.
Nach einer Dusche hat dann das Restaurant auch schon geöffnet. Unser erstes original amerikanisches Frühstück: oh mein Gott! Der Reiseführer hatte recht: darauf lässt sich den ganzen Tag aufbauen. Lecker ist es aber auf jeden Fall und Kaffee gibt es als Flatrate: „free refill“. Anschließend skypen wir eine Runde mit Vater und Mutter sowie Birgit und dann machen wir uns auch schon auf den Weg. Das Wetter scheint richtig gut zu werden heute. Schnell noch im Visitor Center und in einem kleinen Supermarkt vorbei, Karten, Tipps, Wasser, Obst und Gebäck einkaufen. Auch kriegen wir hier den Jahrespass für alle amerikanischen Nationalparks. Insgesamt 80 $ für alle NP, die wir besuchen wollen: das ist angesichts des tollen Service (allein wegen der Unterlagen, die wir überall bekommen) echt ok. Dann rollen wir Richtung Grand Teton NP.
Plötzlich kommen wir über eine Hügelkuppe und da sind sie auch schon im besten Morgenlicht: die „Grand Tetons“ - vorsichtig übersetzt: „die großen Brüste“. Man kann die Landschaft gar nicht beschreiben - das muss man einfach gesehen haben. Immer wenn wir dachten: „schöner geht es nicht mehr“, kam um die nächste Ecke ein neuer Blick mit noch fantastischerer Aussicht. Besonders angetan hat es uns eine alte, verfallene Mormonensiedlung, die „Mormon Row“. Diese urige Holzhütte bietet einfach Motive en masse. Und auch als später der Snake River dazu kommt, unsere ersten Bisons in freier Wildbahn auftauchen oder der Jackson Lake, die Aussicht vom Signal Mountain, den wir mit dem Auto Serpentine um Serpentine erklimmen; es ist einfach zu schön. Karl May hat hier in den „Gros Ventre Bergen“ seinen Winnetou sterben lassen. Wenn er mal hier gewesen wäre, hätte er das sicher nicht getan!
Gegen kurz vor 14:00 Uhr erreichen wir dann den Südeingang des Yellowstone NP. Auch hier gibt es tolle Ausblicke, aber mit ganz anderem Charakter. Wir entschließen uns, dem Lower Geyser Basin mit dem Hauptdarsteller „Old Faithful“ schon heute einen Besuch abzustatten. Das Wetter ist einfach zu schön. So treiben wir uns etwas auf den Holzplanken im schwefeligen Dunst herum; hier öffnet echt die Hölle ihre Pforten. Der Ausbruch des treuen Geysirs kann sich aber wirklich sehen lassen.
Als wir dann um 18:00 Uhr im Yellowstone Lake Hotel & Cabins eintreffen, sind wir nun doch geschafft. Was für ein Tag, was für viele neue Eindrücke. Wir beziehen unsere Hütte (fast wie ein Gartenhäuschen), Gabi legt sich eine Runde hin und ich gehe etwas am See spazieren; schönes Fotolicht. Gemeinsam essen wir noch unseren ersten echt amerikanischen Hamburger: lecker.
Dann ziehen wir uns nach einem weiteren Spaziergang am See zurück, schreiben Tagebuch und bereiten alles für den nächsten Tag vor. Dann steht die erste große Runde durch den Yellowstone NP auf dem Programm. Gabi ist so müde, dass sie einfach einschläft und mir fallen auch die Augen zu. Mal sehen, wie sie wird: unsere erste Nacht auf einem Supervulkan - komisches Gefühl ...
Der Grand Teton NP im Internet: http://www.nps.gov/grte/index.htm