04 September 2011
Im Grand Staircase Escalente NM
10/09/11 21:20 Abgelegt in: Utah

Foto: Im Kodachrome Basin SP
Heute Morgen lassen wir es mal ganz ruhig angehen. Wir laden erstmals Fotos auf die Internetseite, frühstücken ausgiebig in Clarke’s Restaurant in Tropic und skypen mit Vater und Mutter. Erst nach 08:00 Uhr rollen wir gen Süden. Der Himmel ist leider stark bewölkt - ein Zustand, der uns den ganzen Tag verfolgen wird.
Unser erstes Ziel ist der Kodachrome Basin Statepark. Seinen Namen haben ihm Fotografen in den 50er Jahren wegen seiner Farbenvielfalt gegeben. Wir lassen uns am Eingang kurz von einer Rangerin beraten, da wir keinen eigenen Plan für den Park haben. Sie empfiehlt uns 2 Wanderungen, die wir auch beide machen.
Zuerst geht es über eine ungepflasterte Straße zu einem abgelegenen Parkplatz. Dort beginnt der insgesamt 2 km lange Trail zum Shakespeare Arch, einem roten Sandsteinbogen mitten im Park. Während unseres gesamten Parkbesuches treffen wir kaum einen Menschen. Hier ist überhaupt niemand. Uns fällt auf, wie still es hier ist - man hört überhaupt nichts, noch nicht mal ein Tier. Gestern früh in den Dünen war wenigstens der Wind zu hören ... Die Rangerín hatte uns mit den üblichen Karten und Hinweisen ausgestattet. Diesmal wurde u.a. besonders eindringlich vor den diversen giftigen Schlangen, Skorpionen und Spinnen gewarnt, aber selbst die geben keinen Mucks von sich. Da wir wie empfohlen auch unsere Hände nicht in unbekanntes Gebüsch oder unter lose Steine stecken, bleiben uns die Tiere auch heute verborgen. Ein Foto von einer Klapperschlange würde sich dennoch gut machen. Da halten wir es wie mit den Haien: nah ran für ein Foto: ja bitte; zu nah, d.h. Körperkontakt: nein danke.
Die zweite Morgenwanderung ist etwas anstrengender und führt uns auf den 2,4 km langen Angels-Palace-Loop-Trail. Es geht steil hinauf und sehr ausgesetzt über die Kanten - aber mit herrlicher Aussicht. leider versteckt sich die Sonne. Am Ende der Wanderung treffen wir die ersten anderen menschlichen Lebewesen hier.
Nun fahren wir die wunderschöne Strasse UT-12 durch das Grand Staircase NM. Das ist das „große Trepenhaus“ - wir müssen schon sagen, es ist SEHR groß und hunderte Km lang. Unsere Tagesetappe war gut 300 km lang und wir sind noch nicht wieder heraus aus dem riesigen Gebiet. Es wie bisher: jede Kurve, jede Bergkuppe: ein neuer, atemberaubender Blick.
Nachmittags durchstreifen wir in der Nähe von Escalante ein Gebiet mit versteinerten Bäumen (Petrified Forest) und Dinosaurierspuren. Es geht wieder hoch hinaus. Das ist eine sehr interessante Tour, denn versteinerte Bäume, die über 150 Millionen Jahre alt sind, findet man bei uns ja auch nicht jeden Tag.
Gegen Abend erreichen wir dann den Capitol Reef NP; den Scenic Drive fahren wir komplett ab und finden schöne Aussichtspunkte. Hier kommt zwischenzeitlich auch mal die Sonne zum Vorschein.
Gegen 19 Uhr erreichen wir Hanksville und unser Motel „Whispering Sands“. Hier fehlen nur die rollenden Dornbüsche. Viel Platz und sonst nix. Das Zimmer ist auch riesig und sauber. Nebenan hat Stan eine Tankstelle, einen Laden und einen „Burger“. Seine Eltern haben herausgefunden, wie man Zwiebelringe schmackhaft bereitet und so produziert Stan mit seiner Frau in 2. Generation leidenschaftlich Burger - das ist sein Lebensinhalt. Finden wir gut - der doppelte Cheeseburger mit hausgemachter Geheimsoße schmeckt prima.
Wieder im Zimmer kümmern wir uns wie gewohnt um Fotos etc., dann ist schon Schlafenszeit. Gute Nacht.
Der Kodachrome Basin SP im Intrnet: http://www.utah.com/stateparks/kodachrome.htm
Der Escalante Petrified Forest SP im Internet: http://www.utah.com/stateparks/escalante.htm
Der Capitol Reef NP im Internet: http://www.nps.gov/care/index.htm
Der Bryce Canyon NP
10/09/11 04:44 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi auf dem Rim Trail des Bryce Canyon NP
Es war das bisher schlechteste Zimmer - für uns aber die bisher beste Nacht. Ohne einmal aufzuwachen schlafen wir beide durch bis 06:00 Uhr. Kurz darauf ruft Stefan Kriegel von der Rheinischen Post an und fragt nach einer Presseerklärung zum Erdbeben in Goch. Ich verweise ihn an meinen Stellvertreter und der Urlaub kann weiter gehen

Im Zimmerpreis war erstmals „Frühstück“ inklusive. Das heißt, dass es Kaffee gibt und dazu Muffins, Toast, Marmelade, bunte „Cerealien“ (?) und die Möglichkeit, Waffeln zu backen. Dazu zapft man sich Teig aus einer Maschine und versucht sein Glück mit dem Waffeleisen, mit dem schon Buffalo Bill seine Erfahrungen gemacht hat. Wir sind nun Leidensgenossen

Den noch dunklen Himmel zieren noch dunklere Wolken; gegen 07:00 Uhr sind wir auf der Bahn und biegen gleich von der Hauptroute ab zum ersten Abstecher des Tages. 34 km durchs Niemandsland, dann sind wir mutterseelenallein im „Coral Pink Sand Dunes SP“. Kein Ranger, keine anderen Besucher - nur wir, die Skorpione und Klapperschlangen (die sich aber alle versteckt halten - oder schlafen die noch?). Wir drehen eine schöne, gut 1 km lange Runde durch den weichsten Sand aller Zeiten. Im Genick verspüren wir immer das drohende Gewitter bzw. den großen Regenguss; wir bleiben aber trocken. Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse müssen wir immer wieder mal anhalten, um Fotos zu machen.
Unterwegs buche ich telefonisch ein Quartier für die Nacht in Tropic - gleich hinter dem Bryce Canyon NP. Das gibt uns verschiedene Optionen für den Tag. Wir erreichen den Red Canyon SP und auch hier müssen wir mehrfach raus aus dem Wagen, um uns satt zu sehen oder auch kleinere Trails zu machen. Glutrot leuchten die Felsen in der Morgensonne.
Gegen 11:00 Uhr lassen wir uns von einer netten Rangerin im Visitor Center bestätigen, dass unsere Grobplanung für den Tag gut und machbar ist. Und sie bestätigt uns auch, dass wir am Nachmittag mit Gewittern rechnen müssen und dann nicht zu weit mitten im Canyon stecken sollten. Natürlich stattet sie uns mit den notwendigen Karten und Informationen aus. Wir entscheiden uns dafür, den größten Teil des Tages wieder über Shuttlebusse zu gestalten und das eigene Auto zunächst stehen zu lassen. Die Busse fahren im Rundkurs das erste Viertel des Parkes ab, das auch die Hauptsehenswürdigkeiten enthält.
Als fahren wir zum Bryce-Point, dann zum Inspiration Point. Dieser hat insgesamt 3 Aussichtspunkte, so dass wir vom „Lower Inspiration Point“ zum „Middle IP“ und „Upper IP“ hinaufkrakseln. Es ist schwer zu beschreiben, welchen Eindruck diese Landschaft auf uns macht. Viele Amerikaner bezeichnen den Bryce Canyon im Vergleich zum Grand Canyon als beeindruckender. Da können wir (noch) nicht mitreden.
Der Bryce Canyon ist eigentlich gar kein richtiger Canyon, weil er nicht von einem Fluss geschaffen ist. Es ist vielmehr eine Ansammlung von Amphietheatern gigantischer Ausmaße mit unzähligen „Hoodos“, die von Wind, Wetter und Wasser geschaffen sind. Es ist wirklich so, dass sich der Blick alle paar Meter verändert. Du schaust in diese gewaltige Felsenlandschaft, sperrst den Mund auf und gehst 20 Schritte. Und schon wieder ist der Eindruck ein völlig neuer. Wir sind mächtig beeindruckt.
Die Amerikaner sind sehr genau damit, zu beschreiben, was gefährlich ist und worauf man aufpassen muss. Geländer und Absperrungen sucht man aber oft vergeblich und das tut der Landschaft gut. Wie sollte man auch Gebiete solchen Ausmaßes absperren? Dann schon lieber der Hinweis: „Remember, your safty is YOUR responsibility!“ Genau! Hinweise, die mir auch gefallen, weil sie wichtiges auf den Punkt bringen: „Do not throw anything, anywhere, at any time“ oder „Take what you bring - leave what you find!“ - niemals irgendetwas wegwerfen, nix liegen lassen (auch keinen Abfall) und nix mitnehmen. Funktioniert - es ist überall sehr sauber und aufgeräumt; keine Kippen, kein Müll.
Vom Inspiration Point wandern wir über den „Rim Trail“ zum Sunset Point. Der Weg hat seinen Namen daher, dass du immer genau an der - oder besser auf der - Abbruchkante läufst und dort natürlich die spektakulärsten Blicke hast. Am Sunset Point entscheiden wir, dass die schwarzen Wolken noch nicht für uns bestimmt sind und dringen ein in die Felslandschaft. Haben wir bislang immer nur von oben in den Canyon geschaut, geht is nun mitten hinein in die Hoodos. „Navajo Loop Trail“ heißt der als sehr steil und anstrengend beschriebene Rundweg hinab in den Canyon. 1-2 Stunden soll die Wanderung dauern. Wir sind begeistert und überwältigt - und nach einer knappen Stunde wieder am oberen Rand des Canyons - klitschnass geschwitzt und fix und foxi. Eine tolle Tour! Auch das ist schwer zu beschreiben: Du siehst die schwarzen Wolken und auch die Blitze. Über dir ist aber strahlend blauer Himmel. Nun ja. du kannst ja auch über 200 km (!) weit gucken.
Im steilen Abstieg hatten wir noch ein sehr nettes Erlebnis: wir trafen auf einen Amerikaner (?), der jedenfalls nett war wie alle und mit dem wir uns bestimmt 10-15 Minuten im Abstieg unterhielten. Wir fotografierten uns gegenseitig und erst als ich irgendwann „Gabi rechts!“ sagte, fragte er, ob wir Deutsche seien? „Klar - hört man das nicht?“ fragte ich noch auf englisch, als er anfing zu lachen und offenbarte, dass auch er Deutscher sei ... Er bestätigte dann mehrfach, dass unser Englisch richtig gut ist. Stimmt sicher nicht ganz, denn gestern am Zion NP fragte die Rangerin gleich, ob wir die Karte und Beschreibung auf englisch oder deutsch haben wollen. Heute Mittag war es aber perfekt

Wir gehen nun noch auf dem Rim Trail bis zum Sunrise Point und fahren dann mit dem Bus zurück zu unserem Auto. Nun ist es auch über uns schwarz und es fallen einige Tropfen. Wir entschließen uns dazu, doch noch den ganzen Senic Drive mit den anderen Aussichtspunkten (also auch die restlichen 3/4) abzufahren. Das sind mal eben schlappe 34 km hin und die gleiche Strecke zurück. Aber: wir haben ja Zeit. Als wir am äußersten Punkt ankommen, habe ich einen toten Punkt. Also: Liegesitz und 20 Minuten Augen zu. Danach zuckeln wir den Weg zurück und halten am „Rainbow Point“, „Black Birch Canyon“, „Ponderosa Canyon“, „Agua Canyon“, an der „Natural Bridge“, dem „Farview Point“ und am „Swamp Canyon“. Super - trotz der dunklen Wolkendecke und zuckenden Blitzen am Horizont.
Nun statten wir noch der „Bryce City“ einen Besuch ab - unser Auto hat auch wieder mal Durst. Außerdem schaffe ich es, telefonisch ein Quartier für die nächste Nacht in Hanksville zu buchen. Das ist auch so ein Nest „in the middle of nowhere“ mit 3 Motels und im Umkreis von 100 km nichts weiterem. Unser Bett im „Whispering Sands Motel“ ist aber sicher; prima!
Tropic ist schnell erreicht, man muss nur rechtzeitig bremsen, sonst ist man durch. Melmesfeld ist größer! Unser Motel entpuppt sich als ein „America’s Best Value“ und ist auch wirklich super. Großes Zimmer, sauber, Kaffeemaschine etc. Gabi hat sich heute im Bryce einen klasse Sonnenbrand geholt.
Nebenan ist Clark’s Restaurant und nun hat uns auch schon unser erstes Steak geschmeckt. Im General Store von Bryce City haben wir eine Flasche Rotwein ergattert - die genießen wir jetzt. Morgen ist wieder ein aufregender Tag. Und wir beide verstehen jetzt auch Bärbel und Jürgen, die uns letztens gesagt haben, das sie einiges dafür geben würden, diese Landschaft noch einmal „zum ersten Mal“ zu sehen ...
Coral Pink Sand Dunes im Internet: http://www.utah.com/stateparks/coral_pink.htm
Bryce Canyon im Internet: http://www.nps.gov/brca/index.htm
Im Zion NP
08/09/11 21:12 Abgelegt in: Utah

Foto: Gabi und Jürgen im Zion NP
Heute Nacht hat Gabi nicht so gut geschlafen. Es war wohl zu warm

Beim McDonalds-Frühstück auf der I-15 buchen wir dann fix ein Motel in Kanab (zum „best-price“ über booking.com). Die McDonalds wissen, wie man Mäuse fängt: kostenloses WiFi in allen Filialen! Und wir haben nun ein Quartier für die Nacht und den Kopf frei für den Zion NP.
Der Zion NP hat es in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den sagenhaften roten Felslandschaften Utahs. Das Auto stellen wir ab; im Park verkehrt ausschließlich ein kostenloser Shuttle-Bus-Service. Im Visitor-Center lassen wir uns beraten, ob unsere Pläne (auch was das Wetter angeht) machbar sind. Sind sie! Danke an Bärbel, die uns schon zu Hause gebrieft hat, wie man so einen Parkbesuch plant und durchführt.
Das ist wirklich super: alle 7 Minuten hält ein Bus an jeder Haltestelle; sie fahren immer den Rundkurs vom Visitor-Center zur Endstation hinten im Park, wo die Strasse zu Ende ist.
Wir fahren zuerst bis ganz hinten und gehen den „Riverside Walk“ zu den „Narrows“. Das muss man sich so vorstellen: Der Virgin River entspringt irgendwo in den Bergen und kommt hier raus. Nun kann man den Fluss entlang laufen - zumindest die ersten 1,5 km. Dann kann man noch kilometerweit durch den Fluss weiter laufen - das sparen wir uns aber. Die Wände des Canyon rücken später bis auf einen Meter zusammen - das muss auch toll sein, verlangt aber mindestens einen tag Zeit und Kleidung, die wir nicht haben. Unser Wegstück ist aber auch so ganz toll und erstmals begegnen uns hier die Chipmunks (Streifenhörnchen), die es hier wohl überall in Massen gibt. Die sind sehr fix und neugierig; dennoch wird gewarnt, dass sie aufdringlich werden können und beißen. Unsere hier sind ganz lieb!
Nun nehmen wir wieder den Bus, steigen für ein paar Fotos an der nächsten Haltestelle aus und fahren dann wieder mit dem nächsten zur Haltestelle „Weeping Rock“. Hier gibt es eine kurze Wanderung (1 km) in die Berge hinein zu einem Überhang, von dem beständig Wasser herabtröpfelt: „der weinende Felsen“ eben. Wir lassen uns auch etwas besprenkeln - angenehm nach dem Aufstieg und der Hitze.
Schließlich lassen wir uns noch zur Zion Lodge fahren (wieder einige Haltestelen weiter) und starten von dort nochmal bergauf zum „Emerald Pool“. Das ist auch ein überhängender Felsen mit Wasserschleier, der unten sogar einen smaragdfarbenen kleinen See gebildet hat. Der Weg ist wieder atemberaubend und hält uns eine gute Stunde gefangen. Auf dem Rückweg haben wir das Glück, eine Rehkuh mit 2 Kälbern beobachten zu können. Die drei futtern ganz gemütlich von den grünen Zweigen und lassen sich nicht stören.
Wieder in der Lodge angekommen haben wir uns ein Eis verdient. Nur ganz kurz: man muss das auch mal erlebt haben, welchen Service die Amis bieten - besonders auch in den Parks: an den unmöglichsten Stellen gibt es natürlich „Restrooms“ (die sagen hier nie „Toiletten“ oder „Klo“, das ist verpönt). Die sind oft nur als Plumpsklo ausgelegt, aber mit Toilettenschüssel, Desi-Spray und: sauber sowie kostenlos. 2. Beispiel: man muss hier viel trinken. Deshalb gibt es überall auch kostenlose Zapfstellen für Wasser. Hatte ich schon geschrieben, dass man auch in fast allen Restaurants, Schnellimbissen etc. bei Kaffee und Kaltgetränken „free refill“ hat? 1x bezahlen, soviel trinken, wie man will ....
Weiter geht es: Den Park verlassen wir mit dem Auto über den Ostausgang: der führt uns über Serpentinen hoch in die Berge. Hinter einem Tunnel machen wir nochmal Stopp und wandern eine weitere Stunde hin und zurück zum „Observation Point“: ein ganz heißer, ausgesetzter Weg immer an den Klippen entlang. Wir werden mit einer tollen Aussicht belohnt. So, das war es für heute, nur noch nach Kanab - so dachten wir.
Wir hatten aber die Rechnung ohne die Landschaft gemacht: ich weiß gar nicht, wie oft wir noch angehalten und Fotos geschossen haben. Die UT-9 ist einfach unvorstellbar (ich wiederhole mich, glaube ich). Hinter jeder Ecke ein neuer Blick. Zwischendurch gucken wir uns nur an und fragen uns, ob wir träumen. Ich muss dringend mal ein paar Fotos online stellen. Nun ist uns klar: in diesem Urlaub ist wirklich der Weg das Ziel.
Das Motel in Kanab ist unser bisher schlechtestes; besser nicht überall in die Ecken gucken. Aber es ist ja auch schon 19:45 Uhr, als wir dort ankommen. Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite (also nur 50 m entfernt

Gabi fällt anschließend auch gleich ins Suppenkoma, ich kümmere mich noch um die „Büroarbeit“ (Ausgaben erfassen etc.) und die Fotos. Da habe ich doch kurz vor dem Urlaub noch ein App für das iPhone gefunden („Trails“ für 2,39 &euro

Ach ja: wir sind nun einen Tag voraus - da wir heute schon bis Kanab gekommen sind, haben wir nun einen weiteren Reservetag „in Petto“.
Der Zion NP im Internet: http://www.nps.gov/zion/index.htm
Salt Lake City

Foto: Mit Bärbel und Jürgen am Temple Square
Heute Morgen lassen wir es ruhig angehen. Es gelingt uns endlich, die WiFi-Verbindung herzustellen und das Reisetagebuch hochzuladen. Anschließend skypen wir mit Birgit und Johanna, die sichtlich Spaß hat. Nach kurzer Zeit erreichen wir auch noch Vater und Mutter und können auch dort die letzten Ergebnisse austauschen.
Um 07:45 Uhr brechen wir auf - zunächst zum Albertsons Supermarket: einkaufen. Wir benötigen neues Wasser (wieder mal 24x0,5 Liter) und auch Obst, Kekse, Bagels, Frühstück, Nüsse, Cracker und was man noch so alles futtern kann auf der Fahrt. Außerdem erstehen wir eine Box aus Styropor, in die alles reinkommt im Auto. Wir sind immer besser organisiert. Der Supermarkt ist super

Die 433 km bis Salt Lake City sind landschaftlich wieder sehr schön und unglaublich abwechslungsreich. Es geht meist durch die Berge, aber auch Flüsse und Seen liegen am Weg. Der Bear-Lake ist himmelblau und wir halten hin und wieder an, um uns umzusehen. Die Dörfer und Städte sind so, wie wir es inzwischen schon kennen: großräumig mit ganz viel Platz zum Autofahren und Parken.
Vor Salt Lake City fahren wir dann auch erstmals auf eine echte Interstate und die zulässige Höchstgeschwindigkeit steigt auf 75 mi/h. Auch das meistern wir mit Navi prima und wir bekommen wie erhofft ein Zimmer im Motel 6 Downtown. Bärbel und Jürgen, die auf der Durchreise von Las Vegas auch hier Quartier machen, haben ein Zimmer im gegenüber liegenden Motel gefunden.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in die City und erkunden das Reich der Mormonen. Das ist alles sehr übersichtlich, sauber - ja fast klinisch rein ist es hier. Die beiden lächeln, als wir erwähnen, dass wir auch unsere Fleecejacken im Rucksack haben - wir sind es ja gewohnt, dass es abends empfindlich kühl wird. Bärbel und Jürgen kennen die Bedingungen in Utah aber schon und sie berichten von einer extrem heißen und anstrengenden Tour ins Valley Of Fire am Vortag. da sind wir vorgewarnt; der Ausflug steht bei uns auch von Las Vegas aus auf dem Programm. So schlagen wir uns ins vorher zu Hause schon ausgesuchte „Bayou“ - das „Beervana“ mit über 200 Biersorten. Wir probieren einige, essen gut und haben viel Spaß. Ein wunderbarer gemeinsamer Abend - danke dafür. Die Jacken brachen wir tatsächlich nicht, hier ist es auch nachts ziemlich warm.
Es ist Viertel vor 11 - zu Hause sind sie schon wieder auf den Beinen - und wir machen die Augen zu. Gute Nacht.
Der südliche Yellowstone NP
07/09/11 02:36 Abgelegt in: Wyoming

Foto: „Morning Glory Pool“
Ich versuche, noch kürzer zu werden

Gut ausgeschlafen sind wir um kurz nach 6 Uhr auf den Beinen. Wir kochen uns wieder einen Kaffee auf dem Zimmer und futtern ein paar Kekse. Die Koffer sind schnell gepackt, ausgepackt wird ja eh immer nur, was dringend gebraucht wird.
Heute ist es nicht so kalt wie gestern. Wir fahren gegen 7 Uhr los; es geht den gleichen Weg zum Norris Geyser Basin zurück, den wir gestern Abend gefahren sind - nun nur in umgekehrter Richtung. Nur so früh am Tag sieht man viele Tiere; tagsüber ist es den meisten zu heiß und nur vereinzelt tauchen mal ein paar Bisons auf. Heute morgen sind es wieder viele, die in der Nähe der Straße sind oder sogar den Verkehr aufhalten. Auch sind wieder einige Amis mit ihren Ferngläsern unterwegs - Wölfe gucken. Gestern hat mich eine nette Dame durch ihr Fernglas gucken lassen und ich habe einen schwarzen und grauen Wolf in freier Wildbahn gesehen.
Der heutige Tag gehört den Geysiren: Los geht es im Bereich der „Artist Paintpots“, gefolgt vom Lower Geyser Basin und dem Upper Geyser Basin. Nachmittags folgt dann noch das West Thumb Geyser Basin direkt am Yellowstone Lake. Alles ist in Bewegung, ich möchte nicht wirklich wissen, was hier unterirdisch los ist. Stundenlang wandern wir umher und schauen uns die Gegend an. Bemerkenswert ist, dass wir echt Glück haben und nicht nur hier und da starkes Geblubber, sondern auch so manche Eruption erleben. Zwischendurch kehren wir im Old Faithful Grill ein und auch das ehrenwerte Old Faithful Inn schauen wir uns kurz an. Hier sind die richtig dicken Baumstämme verbaut worden. Alles in allem: klasse! Fotos sind eine Sache - das aber gesehen zu haben, das ist wirklich toll.
Nun müssen wir aber auch mal tanken - das ist (wie fast alles) anders als bei uns aber auch hier stellen wir fest: unkompliziert, praktisch und einfach gut. Als wir durch den Grand Teton NP nach Jackson fahren, regnet es. Ein Gewitter verhindert weitere Bilder aus dieser Traumgegend. Macht aber nichts - auf der Hinfahrt hatten wir ja wirklich super Wetter und die Zeit wird nun auch knapp. In Jackson fragen wir im Visitor Center nach einem Motel, ich rufe das erste an: zu teuer- das zweite passt. So nächtigen wir heute im „Rawhide“.
Nun müssen wir aber los, denn die Westernstadt hat noch allerhand zu bieten und was richtiges zu essen soll es heute auch noch geben. Und dann ist da ja noch die „1 Million $ Cowboy Bar“ ...
... und von dort kommen wir gerade. Doch der Reihe nach: Jackson entpuppt sich als waschechte Westernstadt - nicht nachgemacht, sondern pures Cowboy-Feeling. Und mit unseren Hüten fallen wir nun auch nicht mehr so auf

Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Jackson Hole im Internet: z.B. http://www.jacksonhole.com/ und http://www.jacksonholechamber.com/
Der nördliche Yellowstone NP
05/09/11 20:42 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Artist Point mit Blick auf „Lower Falls“
Für mich ist die Nacht komischerweise schon wieder um 04:00 Uhr zu Ende; Gabi schläft noch. Da ich mich im Grunde ausgeschlafen fühle, schnappe ich mir mein iPhone und plane unseren Tag mit dem „Yellowstone-App“ unter der Bettdecke. Geht doch ... Um 06:00 Uhr ist Gabi auch wach; wir springen unter die Dusche, brühen uns einen Kaffee auf (Automat gehört zur Gartenhütte

Als wir die wenigen Schritte zum Auto gehen, gibt es die erste Überraschung: wir müssen kratzen - es hat gefroren. Naja, auf gut über 2.000 m Höhe nicht unbedingt verwunderlich im September. Überall liegen Nebelschwaden in der Luft - sieht gut aus. Kratzen müssen wir dann doch nicht, denn das Gebläse unseres Autos ist stark.
Ich stelle fest, dass ich versuchen muss, mich kürzer zu fassen, sonst verzetteln wir uns total. Also:
Im Frühnebel geht es in Richtung nördlicher Yellowstone NP. Schon bald sehen wir einen fetten Bison, der auf der Straße lustwandelt. Vor diesen Tieren wird überall gewarnt - es gibt wohl immer wieder z.T. heftige (tödliche) Unfälle mit diesen Tieren (und auch Bären, Wölfen und Elchen), weil man sie unterschätzt. Na das soll uns nicht passieren.
Auf unserem Weg zum Grand Canyon of the Yellowstone kommen wir an vielen schönen Haltepunkten vorbei und laufen hier und dort etwas, um Fotos zu machen. Bemerkenswert sind die Ausflüge entlang des Yellowstone River und in der „Mud Vulcano Region“ (spricht für sich, oder?).
Dann befahren wir zunächst den südlichen Rand des „Grand Canyon of the Yellowstone“ (South Rim). An mehreren Punkten (Artist Point, Trail zum „Upper Fall View Point) parken wir, wandern umher und machen Fotos. Dann geht’s zum
„Brinck Of Lower Falls“ und zum North Rim. Auch hier gibt es viele schöne Ausblicke und Spaziergänge (Lookout Point, Grand View, Inspiration Point).
Im Canyon Village trinken wir anschließend einen Kaffee und essen ein Sandwich. Weiter geht’s über die Grand Loop und den Dunraven Pass (2.700 m) zum Petrified Tree, einem einzelnen versteinerten Baum, der einige Millionen Jahre alt ist.
Die Landschaft wandelt sich ständig und überrascht uns mit immer wechselnden Ausblicken. Bergpässe, Hochebenen, Canyons, Wiesen, Flüsse - hier gibt es alles.
Schließlich erreichen wir die Mammoth Hot Springs, eine Terrassenförmige Anordnung von heißen Quellen - wieder ganz anders. Hier tun wir wieder was für unsere Kondition, denn beim Auf und Ab kommen wir ganz schön ins Schnaufen. Eine Parkrangerin erzählt 15 Minuten etwas über Geologie, Aufbau und Biologie (!) dieses Bereiches - alles ganz erstaunlich. Mikroorganismen sind für die Farben der Mineralien etc. verantwortlich.
Über eine wunderschöne Straße fahren wir nun am westlichen Rand der „Grand Loop“ zum Norris Geyser Basin. Auch hier nehmen wir wieder einige Kilometer unter die Füße. Das macht uns alles großen Spaß, zumal wir immer wieder Tiere sehen und die Landschaft ist einfach sagenhaft. Immer wieder treffen wir auch nette Amerikaner, die unglaublich freundlich und aufgeschlossen sind.
Den südlichen Teil der Grand Loop heben wir uns für morgen auf. Wir fahren über die mittlere Verbindung der großen „Acht“ wieder zum Yellowstone Lake. Dort ruhen wir uns kurz aus und kümmern uns wie üblich um die Fotos etc. Abends schauen wir mal ins Haupthaus des altehrwürdigen Hotels und gehen dann noch eine kleine Runde spazieren. In der Lake Lodge essen wir zu Abend, bevor wir hundemüde in die Kissen sinken. Gute Nacht Welt!
Der Yellowstone NP im Internet: http://www.yellowstonenationalparklodges.com/
Großartiger Grand Teton NP
04/09/11 21:17 Abgelegt in: Wyoming

Foto: Mormon Row im „Grand Teton NP“
Die Nacht war kürzer als erwartet, viel kürzer. Irgendwie sind die Körper doch ziemlich durcheinander: um 5 Uhr sitzen wir senkrecht im Bett und können nicht mehr schlafen. Was tun? Als erstes kümmern wir uns um die wenigen Fotos des Vortages, dann schreiben wir unser Tagebuch fertig und laden das hoch ins Internet. Schließlich schieben wir uns aus den Koffern alle die Dinge so zurecht, dass sie im Tagesablauf optimal da sein werden, wo wir sie brauchen.
Nach einer Dusche hat dann das Restaurant auch schon geöffnet. Unser erstes original amerikanisches Frühstück: oh mein Gott! Der Reiseführer hatte recht: darauf lässt sich den ganzen Tag aufbauen. Lecker ist es aber auf jeden Fall und Kaffee gibt es als Flatrate: „free refill“. Anschließend skypen wir eine Runde mit Vater und Mutter sowie Birgit und dann machen wir uns auch schon auf den Weg. Das Wetter scheint richtig gut zu werden heute. Schnell noch im Visitor Center und in einem kleinen Supermarkt vorbei, Karten, Tipps, Wasser, Obst und Gebäck einkaufen. Auch kriegen wir hier den Jahrespass für alle amerikanischen Nationalparks. Insgesamt 80 $ für alle NP, die wir besuchen wollen: das ist angesichts des tollen Service (allein wegen der Unterlagen, die wir überall bekommen) echt ok. Dann rollen wir Richtung Grand Teton NP.
Plötzlich kommen wir über eine Hügelkuppe und da sind sie auch schon im besten Morgenlicht: die „Grand Tetons“ - vorsichtig übersetzt: „die großen Brüste“. Man kann die Landschaft gar nicht beschreiben - das muss man einfach gesehen haben. Immer wenn wir dachten: „schöner geht es nicht mehr“, kam um die nächste Ecke ein neuer Blick mit noch fantastischerer Aussicht. Besonders angetan hat es uns eine alte, verfallene Mormonensiedlung, die „Mormon Row“. Diese urige Holzhütte bietet einfach Motive en masse. Und auch als später der Snake River dazu kommt, unsere ersten Bisons in freier Wildbahn auftauchen oder der Jackson Lake, die Aussicht vom Signal Mountain, den wir mit dem Auto Serpentine um Serpentine erklimmen; es ist einfach zu schön. Karl May hat hier in den „Gros Ventre Bergen“ seinen Winnetou sterben lassen. Wenn er mal hier gewesen wäre, hätte er das sicher nicht getan!
Gegen kurz vor 14:00 Uhr erreichen wir dann den Südeingang des Yellowstone NP. Auch hier gibt es tolle Ausblicke, aber mit ganz anderem Charakter. Wir entschließen uns, dem Lower Geyser Basin mit dem Hauptdarsteller „Old Faithful“ schon heute einen Besuch abzustatten. Das Wetter ist einfach zu schön. So treiben wir uns etwas auf den Holzplanken im schwefeligen Dunst herum; hier öffnet echt die Hölle ihre Pforten. Der Ausbruch des treuen Geysirs kann sich aber wirklich sehen lassen.
Als wir dann um 18:00 Uhr im Yellowstone Lake Hotel & Cabins eintreffen, sind wir nun doch geschafft. Was für ein Tag, was für viele neue Eindrücke. Wir beziehen unsere Hütte (fast wie ein Gartenhäuschen), Gabi legt sich eine Runde hin und ich gehe etwas am See spazieren; schönes Fotolicht. Gemeinsam essen wir noch unseren ersten echt amerikanischen Hamburger: lecker.
Dann ziehen wir uns nach einem weiteren Spaziergang am See zurück, schreiben Tagebuch und bereiten alles für den nächsten Tag vor. Dann steht die erste große Runde durch den Yellowstone NP auf dem Programm. Gabi ist so müde, dass sie einfach einschläft und mir fallen auch die Augen zu. Mal sehen, wie sie wird: unsere erste Nacht auf einem Supervulkan - komisches Gefühl ...
Der Grand Teton NP im Internet: http://www.nps.gov/grte/index.htm